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Rezension zu
Elm Haven

Lebendiges Kopfkino

Von: World of books and dreams
23.06.2019

Elm Haven im Sommer 1960 – endlich sind Sommerferien und die fünf Freunde, die sich die Fahrradpatrouille von Elm Haven nennen, stehen vor dem Abenteuer ihres Lebens. Ausgerechnet am letzten Schultag vor den Ferien verschwindet im alten Schulgebäude von Elm Haven ein Junge. Während die Lehrer überzeugt sind, dass er auf dem Heimweg verschwunden ist, glaubt seine Familie genau das nicht und auch die Freunde glauben, etwas anderes in der Schule gehört zu haben. Gemeinsam beginnen sie nachzuforschen, was mit Tubby geschehen ist. Doch in dem alten Schulgebäude und auch in Elm Haven geschehen immer mehr merkwürdige Ereignisse. Meine Meinung Ich weiß nicht genau warum, aber schon beim ersten Blick auf das Cover und den Klappentext musste ich gleich an Stephen King denken, der auch schon auf der Front des Buches erwähnt wird. Beim Lesen ging mir dann immer wieder durch den Kopf: kein Wunder, dass King dieses Buch so mag, denn wenn ich ehrlich bin, musste ich hier selbst immer wieder an den Großmeister des Horrors denken. Dan Simmons schreibt absolut atmosphärisch und intensiv und beim Lesen hatte ich die Bilder direkt und klar vor dem inneren Auge – definitiv feines Kopfkino. Doch trotz der Atmosphäre, die mir nicht nur einmal eine Gänsehaut machte und der intensiven Bilder, ist es auch sehr langatmig. Auf 1000 Seiten benötigt das Buch einiges an Durchhaltevermögen. Nein, es war nicht langweilig, aber ich brauchte hin und wieder eine Pause. Die Geschichte selber ließ mich irgendwie ein wenig an “ES” denken, aber auch an “Stand by me”. Elm Haven ist ein kleiner, verschlafener Ort, ähnlich wie Derry und auch hier geht etwas merkwürdiges vor. Die fünf Freunde, um die es hier geht, sind auch ein wenig Aussenseiter und gehen hier dem gruseligen Geheimnis auf der Spur. Das, wie gesagt, war sehr ausschweifend erzählt und es dauerte gute 100 Seiten, bis überhaupt etwas mehr passierte, doch bis dahin gab es durchaus auch schon die ein oder andere unheimliche Begegnung. Alles in allem hat mir die Atmosphäre sehr gut gefallen und ich habe so manches Mal im Dunklen gelauscht, ob ich nicht etwas Unheimliches gehört habe. Also die richtige Stimmung schafft Dan Simmons auf jeden Fall und die Sommerhitze konnte ich beinahe spüren. In diesem Band werden gleich zwei Bücher des Autors neu veröffentlicht, die Originaltitel lauteten: “Sommer der Nacht” und “Im Auge des Winters”. Auch wenn die Geschichte zeitlich in völlig verschiedenen Jahrzehnten spielen, gehören sie doch zusammen. Trotzdem hat mir der erste Teil, vor allem atmosphärisch, wesentlich besser gefallen. Aber auch der zweite Band, der mich immer mal wieder verwirrte, hat etwas für sich und man bekommt noch die ein oder andere neue Erkenntnis. Die Charaktere der Romane sind äußerst interessant und wie schon erwähnt, musste ich beim Lesen an den Verliererclub Derrys denken. Doch Elm Havens Charaktere sind ein wenig anders gestrickt, was sie aber nicht weniger glaubhaft macht. Ich habe mit den Jungs mitgezittert, gelitten und mich gefürchtet. Aus wechselnden Perspektiven zwischen den Charakteren erleben wir die zunähst gruseligen Momente, die später auch wirklich horrormäßig werden. Die Jungs sind völlig unterschiedlich, absolut vielschichtig und der Autor konnte sie mir auf jeden Fall nahe bringen. Mein Fazit Mit Elm Haven kann sich Dan Simmons locker mit den vergleichbaren Romanen des Großmeisters Stephen King messen. Die Atmosphäre dieser beiden Geschichten ist absolut dicht und ich hatte nicht nur einmal eine Gänsehaut. Zwar schweift Dan Simmons oftmals mit seinen Beschreibungen weit aus, verschaffte mir dadurch aber auch ein lebendiges Kopfkino, bei dem ich die Hitze und den Staub auf der Haut schon förmlich spüren konnte. Auch die Freunde, die dem Unheimlichen auf die Schliche kommen wollten, ließen mich mitzittern und mitfiebern. Wer King mag, wird auch Simmons mögen!

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