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Rezension zu
Der Beginn

Ein faszinierendes Buch!

Von: Tausendléxi
10.07.2019

Terje liegt nach einem Suizidversuch im Sterben. Er lässt sein Leben revue passieren. >Das Leben kann nur rückwärts verstanden werden, gelebt werden muss es vorwärts< Søren Kierkegaard Terje, ein Klimaforscher, ist ein sehr komplizierter und kompromittierender Zeitgenosse. Seine Kindheit verlief suboptimal und er scheint nun das Produkt dieser lieblosen Erziehung zu sein. Die Mutter, depressiv und stark Alkoholkrank, der Vater meist abwesend. Er fühlt sich verlassen und spiegelt dies mit seiner ruppigen, voller Ironie und Sarkasmus geladenen Haltung nach außen. Er versprüht geradezu diese toxische Mischung und ein Gegenmittel lässt sich nicht finden. Seine Frau Turid und seine Tochter Marit lieben ihn trotz seiner Eigenart. Ja, er ist ein faszinierender Unsympath. Er hat sich in seinem Beruf einen Namen gemacht, fachlich ist er höchst kompetent. Menschlich ein Versager. Immer wieder wird von Gefühlen übermannt, die ihm vermitteln wollen, dass obwohl er sich alleine, im Büro, in der Garage etc. aufhält, noch jemand in seiner unmittelbaren Nähe sich aufhält. Nun, nach seiner unglaublichen Odyssee seines Lebens, liegt er im Sterben, alle möglichen Geschichten und Ereignisse fallen ihm ein. Sein anstrengendes Leben zieht an ihm vorbei. Fazit: Carl Frode Tiller hat hier etwas sehr außergewöhliches zu Papier gebracht. Eine Lebensgeschichte, wohl eher ein Schicksal, vom Sterbebett betrachtet. Terje, um den es hierbei hauptsächlich geht, ist oftmals so dermaßen dreist und berechnend, dass einem die Spucke im Halse stecken bleibt. Das fassungslose Kopfschütteln nicht zu vergessen. Dieses Buch genießt einen gewissen Grad an Anspruch, denn Tiller wechselt von Kapitel zu Kapitel die Zeiten der Vergangenheit. Das kann verwirren. Leider weist die Story Längen auf, und zwar wenn Terje sehr ausschweifend und langatmig über seine Forschungsergebnisse und Prognosen berichtet. Mein Interesse zu dieser Thematik ist durchaus vorhanden, doch da ist es mir zu viel des Guten. Carl Frode Tiller hat hier zwei Schwerpunkte in seinem Buch beschrieben. Zum einen das Produkt einer konfusen Kindheit, die Gene mit eingeschlossen, und zum anderen die globale Krise. > Der Beginn < werte ich als ein durchaus faszinierendes und sehr bewegendes Buch , dekoriert mit einigen poetischen Pralinés. Leseempfehlung ! 4,5 von 5

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