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Rezension zu
Nächstes Jahr in Havanna

Kritik zum Roman "Nächstes Jahr in Havanna" von Chanel Cleeton

Von: Lilly Folz
01.08.2019

Der Roman "Nächstes Jahr in Havanna" von Chanel Cleeton handelt vom Leben der wohlhabenden Familie Perez, um genau zu sein zwei verschiedenen Generationen dieser Familie. Einmal haben wir da Elisa, die sich durch die Begegnung mit einem besonderen Mann einmal mehr mit den politischen Kämpfen des Jahres 1958 in Havanna auseinandersetzen muss. Und dann ist da Marisol, die im Jahre 2017 zum ersten Mal in ihrem Leben in die Heimat ihrer geliebten und kürzlich verstorbenen Großmutter reist und die Vergangenheit ihrer Großmutter aufdeckt. Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich deshalb gespannt auf das Buch war, weil ich kaum etwas über die sogenannte Kuba Krise weiß, und so sehr daran interessiert war, zu erfahren, was sich unmittelbar vor der Kuba Krise in Kuba abspielte. In dieser Hinsicht hat der Roman mich auch auf keinen Fall enttäuscht, eher sogar positiv überrascht, da man nicht nur genauere Einblicke in die Zeit vor der Kuba Krise sondern auch nach dieser erlangt. Da es sich jedoch nichtsdestotrotz um einen Liebesroman handelt, hatte ich Vorbehalte. Ich bin kein großer Fan von Liebesromanen, muss in diesem Fall jedoch gestehen, dass die Autorin sich mit unnötigem Kitsch zurückhielt und sowohl die Liebesbeziehung von Elisa als auch von Marisol gut in die Handlung hineingearbeitet waren, haben sie doch maßgeblich zur Handlung beigetragen. Auch die Parallelen beider Romanzen fand ich sehr passend und interessant. Damit leite ich jedoch auch gleich zu meinem Kritikpunkt über. Obwohl sowohl Elisa als auch Marisol keine unsympathischen Charaktere sind, konnte ich es mir nicht verkneifen, die Partner beider Frauen für interessantere Charaktere zu halten. Es ist natürlich nichts falsch daran, seine Protagonisten einfach etwas gewöhnlicher zu gestalten, aber ich empfand es doch als störend, dass beide Frauen sich nie richtig für etwas haben entscheiden können, vor allem was die politische Situation Kubas anging. Sie schienen im ständigen Zwiespalt zu sein, was an sich wieder nichts verwerfliches ist, jedoch kamen sie nie zu einer entgültigen Meinung, wie mir schien. Besagter Zwiespalt war jedoch in mancherlei Hinsicht auch ein wahrer Segen für die Geschichte und auch für Marisol, eine der Protagonistinnen, da man sich so doch in sie hineinversetzen konnte. Der Zwiespalt, den ich in diesem Kontext meine, ist der, dass Marisol zwar Kubanerin ist, auch spanisch spricht, jedoch nie richtig in Kuba ankommen konnte, obwohl sie sich ihr Leben lang mit dem Land verbunden fühlte. Es ist der Zwiespalt, den viele Menschen mit zwei Staatsangehörigkeiten haben oder auch einfach Menschen, die sich durch die verschiedenen Nationalitäten ihrer beiden Elternteile mit beiden Nationen verbunden fühlen, jedoch von keiner richtig akzeptiert werden. Zusammenfassend sage ich nun also, dass "Nächstes Jahr in Havanna" ein sehr gelungener Liebesroman ist, der sich sehr interessant mit einem wichtigen politischen Thema auseinandersetzt, jedoch, meiner Meinung nach, ein wenig darunter zu leiden hat, dass die Protagonistinnen sich im Roman nie eine entgültige Meinung zu bilden scheinen.

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