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Rezension zu
Nächstes Jahr in Havanna

Unterhaltsam, leichte Urlaubslektüre

Von: Booklover
03.08.2019

Das Buch erzählt eine kubanische Familiengeschichte aus zwei Perspektiven. Elisa gehört 1958 zur Schicht der reichen Plantagenbesitzer, die Revolution und politische Umwälzungen stehen kurz bevor. Genau in dieser unsicheren Zeit verliebt sie sich in einen Mann, der sich politisch auf der Seite der Bewegung des 26. Juli befindet. Nach dem Tod Elisas 2017, soll ihre Enkeltochter (Marisol) in das Land ihrer Großmutter reisen, um diese dort beizusetzen. Die Bemühungen, die Beziehungen zwischen den USA und Kuba zu verbessern, hatten eine Reise von amerikanischen Staatsbürgern nach Kuba mittlerweile möglich gemacht. Was die Autorin gut herausstellt, ist die Beschreibung der Landschaft und des Malecón, dadurch weckt sie eine Art Sehnsuchtsgefühl (das ja auch beide Protagonistinnen haben). Allerdings sind die Beschreibungen oftmals romantisierend, wie aus einer Werbeanzeige. So wird beispielsweise bei Marisol ein Ausflug von Havanna nach Varadero zum wunderschönen Roadtrip, die schlechten Straßenbedingungen und die strapaziöse Fahrt werden nicht berücksichtigt. Marisol spricht zwar die Versorgungsknappheit und die schwierigen Bedingungen in Kuba an, hat aber während ihres Aufenthalts keine Probleme, immer die Speisen zu bekommen, die sie mit Kindheitserinnerungen verbindet. Von den Charakteren bin ich enttäuscht. Beide werden zwar als starke Frauen angepriesen, jedoch finde ich die Motivationen, Handlungen und Selbstwahrnehmung der Protagonistinnen eher schwach dargestellt. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass die männlichen Charaktere den weiblichen weit überlegen sind. Die Autorin beschreibt die Figuren nach einem klassischen Rollenbild, das zumindest in der Perspektive von Marisol längst überholt sein sollte. Auch die Liebesgeschichte(n) bedienen sich klassischer Klischees und sind meist voraussehbar. Dadurch wirken die Darstellungen etwas oberflächlich. In dem Buch werden aktuelle Konfliktsituationen in Kuba, wie beispielsweise jene zwischen Blogger/innen und der Regierung herausgestellt. Die Beschreibung der verschiedenen Konfliktsituationen ist der Autorin gelungen. Auch gibt es ab und an spannende Wendungen, die das Buch zu einer guten Urlaubslektüre machen.

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