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Rezension zu
Lieblingskind

Die Vergangenheit lebt wieder auf

Von: Laberladen Blog
16.08.2019

4,5 Sterne, mit Vergnügen aufgerundet. Darum geht's: Der Lehrer Joe Thorne wollte eigentlich nie wieder in seine Heimatstadt Arnhill zurück. Doch von seiner jetzigen Schule muss er schnell verschwinden und die anonyme Mail, die ihn erreicht, ist so beunruhigend, dass er sich doch entschließt, nach Arnhill zu kommen. In seiner Jugend hat er dort das traumatischte Ereignis seines Lebens durchlitten – nun scheinen sich ähnliche Dinge zu wiederholen. Und das darf auf keinen Fall passieren. So fand ich's: Joe ist ein Erzähler, der mir sofort sympathisch war. Er scheint notorisch tief in der Tinte zu stecken und sieht sein Leben selbstironisch mit einer gewissen abgeklärten Lässigkeit. Auch wenn ihm mehr als einmal übel mitgespielt wird, steht er jedes Mal wieder auf. Außerdem ist er ein sehr mitfühlender Mensch mit einem großen Herzen. Diese coole Art, die er auch unheimlichen Ereignissen gegenüber an den Tag legt, hat für mich den Gruselfaktor, der im Grunde schon da war, ein bisschen abgemildert. Seine Angst oder seine Wut kamen bei mir sehr wohl an und ich fühlte wirklich mit ihm mit, nur bei den gruseligen Aspekten hat das nicht so recht funktioniert. Vielleicht bin ich in dieser Beziehung aber auch nur sehr abgebrüht. Was in Joes Jugend passierte und wie das mit den aktuellen Ereignissen in Arnhill zusammenhängt, wird einem nur häppchenweise offengelegt. Man muss sich nach und nach zusammenreimen, welches Drama sich früher abspielte, während sich in der Gegenwart gleichzeitig ein oder zwei neue anbahnen. Zusammen mit den aus dem Leben gegriffenen Figuren, dem typischen kleinstädtischen Schauplatz und der sehr atmosphärischen und packenden Erzählweise hat mich das Buch auf seine Art gut unterhalten. Die Geschichte, die erzählt wurde, hat mir nicht ganz so gut gefallen wie in „Kreidemann“, aber eine Enttäuschung war das Buch trotzdem absolut nicht. Wieso das Buch den Sticker „Stephen King empfiehlt“ trägt, konnte ich gut nachvollziehen. Die griffige, lebensnahe Art, das Leben in der Kleinstadt zu beschreiben und wie schnell man Joe in sein Herz geschlossen hat, die eingeschobenen unheimlichen Umstände und die gut verflochtenen Handlungsstränge haben mich an die Bücher von Stephen King erinnert. Es ist natürlich sehr schwer, nach einem so fantastischen Buch wie „Kreidemann“ einen Nachfolger zu liefern, der da mithalten kann. „Lieblingskind“ hat es nach meinem Geschmack nicht ganz geschafft, an den „Kreidemann“ heranzukommen. Da der Kreidemann aber ein absolutes Highlight für mich war und es alles andere als leicht ist, etwas Gleichwertiges zu schreiben, spreche ich für das Lieblingskind aber trotzdem eine Leseempfehlung aus.

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