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Rezension zu
Die unbewohnbare Erde

Schlimm ist noch untertrieben

Von: Bernd Max Petersen
08.09.2019

Eine Erderwärmung um mindestens 2° Grad kann nicht wegdiskutiert werden, auch wenn dies erst in 30 Jahren oder später so weit sein könnte. Die Anzeichen für den Klimawandel und die daraus resultierende Erderwärmung sind deutlich erkennbar. An den Polen schmelzen die Gletscher und sterben, große Waldflächen brennen weltweit, CO2 Speicher werden vernichtet, Klimaverhältnisse verschieben sich spürbar, der Wasserspiegel steigt. Täglich werden wir mit diesen Katastrophen konfrontiert. Die ständigen Informationen und Diskussionen in den Medien sowie im Internet betrachten doch nur die Spitze des Eisbergs. Auch wenn viele klimatische Ereignisse uns nicht mittelbar betreffen (nach dem Motto: Ist ja nicht in der Nachbarschaft, daher nicht so schlimm) sind wir Menschen verunsichert, meckern über Hitzewellen und die gefühlte Verschiebung von Jahreszeiten. Handlungsbedarf wird nicht gesehen oder betrifft uns nicht und wenn dann sind es nur Tropfen auf dem heißen Stein. Sicher können wir, jeder Einzelne, mit unserem persönlichen Verhalten Veränderungen herbeiführen, aber nur das gesamtheitliche globale Verständnis und Handeln wird vielleicht sichtbare Ergebnisse zeigen, den Wandel aber nicht verhindern. Die Erde steht, wenn auch nicht sofort, vor einem Klimakollaps. Und die Menschheit sorgt sich zu wenig bis gar nicht über den Erhalt des Lebensraums Erde (nach mir die Sintflut im wahrsten Sinne des Wortes). Schlimm, das es so weit kommen muss. Und SCHLIMM ist noch das harmloseste Wort, das in diesem Zusammenhang benutzt wird. Dass die Menschen unter einer derart hohen klimatischen Belastung leiden müssen, weil Politiker, Wirtschaftsbosse aber auch die Gesellschaft die Zeichen des Klimawandels und der damit verbundenen Erderwärmung nicht erkennen können bzw erkennen wollen oder ignorieren, sogar leugnen. Die Wissenschaft hat den Wandel erkannt, erforscht und Daten, Fakten zusammengetragen, Studienergebnisse und Fachartikel veröffentlicht. Aber wer will schon die Wahrheit wissen oder daraus Konsequenzen ziehen? Mit präzisem Blick und analytischem Verstand zeigt David Wallace-Wells in seinem Buch "Die unbewohnbare Erde" die Ursachen und daraus resultierenden Konsequenzen der Erderwärmung auf. Er polarisiert, provoziert aber relativiert auch. Hunderte von Quellen (ausführlich aufgelistet) hat er studiert und analysiert. Seine Schlüsse gezogen und mit journalistischer Akribie Verbindungen hergestellt. Widersprüche werden herausgefiltert und Mythen entzaubert. Ein forderndes, informatives und lesenswertes Sachbuch, journalistisch hervorragend recherchiert, wissenschaftlich geprägt. Einzelne Passagen müssen mehrfach gelesen, um verstanden zu werden. Manchmal auch erst mit Hilfe des Quellenverzeichnisses. Dennoch interessant und spannend. Geht in die Tiefe und zeigt dennoch nicht alle Facetten des Klimawandels auf. Sehr zu empfehlen.

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