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Rezension zu
Die Siliziuminsel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Dystopie trifft auf Konsumkritik.

Von: Burgherr
13.11.2019

Ich scheine mich auf Bücher aus dem asiatischen Raum ein wenig eingeschossen zu haben. Bei diesen muss ich mir keine Gedanken machen, ob ich sie in der Sprache des Autors lesen möchte. "Die Siliziuminsel" ist das Romandebüt des chinesischen Autors Qiufan Chen. Als ehemaliger Mitarbeiter von Baidu und Google kennt er sich mit "moderner" Technik aus. Diesen Wissen ließ er ebenso in die Geschichte einfließen wie eine düstere aber leider wohl realistische Vision unserer Zukunft. Auf der Siliziuminsel wird Elektroschrott in großem Umfang abgeladen und mehr oder weniger gut für eine weitere Nutzung vorbereitet. Diesen Job übernehmen die unter ärmlichen Bedingungen hausenden Müllmenschen. Doch so schlecht deren Leben ist, andere ziehen aus der Situation ihren Gewinn. Von diesem Leben einige Clans recht gut. Dieses Konstrukt wird gefährdet, als eine amerikanische Firma Anstrengungen unternimmt, durch Anlagen die Recyclingprozesse zu modernisieren. Entsprechend schwer wird es dem Repräsentanten Scott Bradle gemacht. Vor dieser kühlen Kulisse liegt es an dem Mädchen Mimi, für die menschlichen Momente zu sorgen. Sie wird zum Spielball der Interessen und Zuneigung und auch zum Schlüssel der Geschichte. Die "Mensch-Maschine"-Symbiosen und die düster realistischen Schilderungen der Zustände machten das Buch für mich lesenswert. Richtig flüssig gestaltete sich dieser Vorgang zwar nicht, aber vielleicht liegt das an dem kulturellen Gap zwischen dem Autor und mir.

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