Rezension zu
Das Haus der tausend Welten
Zwiegespalten
Von: Cornelia BühneEs ist erneut eine Welt mit viel Potenzial, die die Orgel-Brüder hier geschaffen haben. Allein - sie schöpfen dieses Potenzial nicht aus. Vielleicht ist dies auch deshalb nur ein Einbänder, keine Trilogie wie die "Blausteinkriege", obwohl eine Fortsetzung problemlos möglich wäre. Tatsächlich erinnert "Das Haus der tausend Welten" eher an ein Jump-'n'-Run-Computerspiel - irgendwo in Mervyn Peakes "Gormenghast" angesiedelt und mit Anklängen an E. R. Eddisons "Der Wurm Ouroboros" - statt an eine sorgfältig ersonnene Welt mit ebenso sorgfältig ersonnenen Charakteren, denn sowohl Welt als auch Charaktere bleiben oft blass. Das ist ausgesprochen schade, denn beispielsweise Fuchs, der Goog oder Stein hätten deutlich mehr als holzschnittartige Züge verdient. Ebenso hätten unerwartete Wendungen mehr Aufmerksamkeit gebraucht, so blieben sie ein immerhin interessantes Skelett. Und warum auch immer gleich im Titel des Buchs gespoilert wird, bleibt vermutlich das Geheimnis des Lektorats. Die Gründe für das Handeln der Hauptcharaktere bleiben großteils nebulös, kauzige Nebencharaktere einfach in der Geschichte zurück, offensichtlich zu erkennende Hintergrundhandlungen ungeklärt, das Ende ist unbefriedigend. Alles in allem eine nette Unterhaltung zwischendurch, aber weit von den "Blausteinkriegen" entfernt.
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