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Rezension zu
Königsschwur

Erstaunliche Wendungen & ein besonderer Protagonist

Von: Jacky von Düstertraum
01.05.2015

Joe Abercrombie konnte mich ja schon mit seinen -Klingenromanen voll und ganz überzeugen. Aus diesem Grund war ich wirklich sehr gespannt was er seinen Lesern sonst noch so zu bieten hat und wurde nicht enttäuscht. Protagonist Yarvi ,Sohn einer Königsfamilie in einer Welt nachempfunden des Vikingertums, ist offensichtlich nicht dazu geschaffen zukünftig den Thron für sich zu beanspruchen. Da auch seine Familie dies so sieht, ihm nur eine gesunde und eine verkümmerte Hand und er sich deshalb nicht befähigt fühlt Größeres anzustreben, ist er auf dem Weg eine Gelehrtenausbildung abzuschließen. Doch kurz bevor es soweit ist, schlägt das Schicksal zu: sein Vater und älterer Bruder werden ermordet, sodass er in der Erbfolge auf den Thron gesetzt wird. Die Einflüsterungen seines Onkels und der Erwartungshaltung seines Volkes und seiner Mutter erlegen schwört er seine Familie zu rächen, doch nur einen Tag später wird er verraten und gerät in die Fänge von Sklavenhändlern. . . Allein Abercrombies Schreibstil sorgt dafür, dass man weiterlesen möchte, obwohl stellenweise die Handlung nicht wirklich mitreißend ist. Besonders am Anfang kam es mir ein bisschen zäh vor und ich hatte Schwierigkeiten richtig in die Handlung rein zu kommen. Tatsächlich fällt es unglaublich schwer einem Protagonisten zu folgen, der sein Leben auf den Knie verbringt und sich eher schleppend in der Geschichte weiterentwickelt. Nur selten werden versehrte Menschen die Hauptfiguren von Geschichten, besonders in der Fantasy, wo kämpfen und sich behaupten können eine zentrale Rolle spielt, habe ich noch keinen solchen Protagonisten erlebt. Und irgendwie ist es auch schwierig sich in einen solchen hineinzuversetzen. Wer außerdem oft und gerne Krimis oder von Verschwörungen liest, wird ziemlich schnell die Verstrickungen des Geschehens durchschauen. Dies zieht sich hin bis in den Letzten Abschnitten des Buches die Handlung schließlich noch einmal so richtig Fahrt aufnimmt: Yarvis Entwicklung erreicht ihren Höhepunkt und tatsächlich werden noch Dinge aufgedeckt und Verstrickungen aufgelöst, bei denen man als Leser nur mit einem entsetzen „Oha!“-Gefühl zurückbleibt. Dieser Plot-Twist sorgt dafür, dass alle manchmal vielleicht eintönigen Passagen vergessen sind und ich dieses Buch einfach nur unglaublich gut finden konnte! Einen Punkt habe ich aber an dem ich so richtig rum meckern möchte: Das Cover. Normalerweise gehe ich darauf ja nicht so ein, aber hier muss einfach mal etwas dazu gesagt werden, denn es wird in keinster Weise der Geschichte gerecht. Und man bekommt irgendwie das Gefühl, als würde so langsam auf jedem Fantasy-Epos nur noch ein Schwert landen, egal worum es im Buch geht. Besonders stören mich hier wirklich diese Pferde, denn im ganzen Buch wird kein einziges erwähnt. Ich finde einfach, dass man sich bei der Covergestaltung ein kleines bisschen mehr Gedanken machen könnte, denn mittlerweile habe ich hier gut 30 Bücher aus der Heyne-Fantasy-Abteilung, die alle ein Schwert auf dem Cover haben. Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau, mich stört es aber trotzdem, wenn allem nur so ein Stempel aufgedrückt wird. Das fließt aber nicht in die Bewertung mit ein, denn immerhin gibt es hier sehr sehr gute 4 von 5 Sterne! Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass sich das Buch sehr schnell liest. Besonders toll ist einfach Abercrombies Art Geschichten zu erzählen und eine Welt zu erschaffen, die auch aus unseren Geschichtsbüchern stammen könnte!

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