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Rezension zu
Der erste König

Ein spannender Einblick in die historische Geschichte!

Von: Aleshanee, Weltenwanderer
08.09.2020

Wir reisen hier zurück ins 8. Jahrhundert nach Britannien und können die Geschichte wunderbar auf der vorne im Buch eingefügten Karte verfolgen. Ebenfalls gibts eine Liste der dramatis personae, in der die historischen Persönlichkeiten zu finden sind, wie auch im Nachwort der Autorin nochmal, in dem sie genau Bezug nimmt, welche Figuren auf überlieferter Grundlage beruhen und wo sie sich ihre Freiheiten erlaubt hat. Soweit ich sehen konnte wurde hier wirklich wieder toll recherchiert und zwischen den dürftigen Informationen von damals genug Freiraum gelassen, um eine spannende Geschichte über König Offa zu erzählen. Der erste Abschnitt ist auch direkt (dem mehr oder weniger widerwilligen Helden) Offa gewidmet. Man verfolgt seinen Werdegang und die vielen Verwicklungen, die das gespaltene Britannien immer wieder in Scharmützel und Machtintrigen führen. Die ständigen Kämpfe gegen die Waliser, aber auch das Machtgerangel der eigenen höher gestellten "Aldermänner". Das wirkt sich im Laufe der Zeit auch auf Offa aus, der sich eine innerliche Härte aneignet, die ihm zwar zum Führen des Reiches prädestiniert, ihm jedoch kaum eine Chance lässt, Gefühle an sich heranzulassen. Immer in der Angst vor Enttäuschung und Verrat. Trotzdem war er mir am sympathischsten muss ich sagen - auch wenn die anderen Figuren alle etwas "gutes" oder auch "liebenswertes" hatten. Jeder von ihnen muss mit Schicksalsschlägen und Problemen kämpfen und nicht jeder entwickelt daraus ein Gespür, es besser zu machen. Diese Charakterzeichnungen fand ich außerordentlich gut, da sie zeigen, dass Menschen nunmal nicht in ein Schwarz-Weiß-Denken passen. Grade auch einige Nebenfiguren haben manche Situation immer wieder aufgepeppt! Die Namen sind übrigens etwas gewöhnungsbedürftig, aber das ging recht gut und vor allem geben sie der Geschichte eine authentische Note. Überhaupt wird das damalige Leben anschaulich und lebendig rübergebracht und man erlebt in kleinen und größeren Sprüngen die Entwicklungen zwischen den Angelsachsen und Walisern sowie auch dem Frankenland, in dem wir die Protagonistin Drida begleiten. Sie wächst mit den beiden Herrschersöhnen Karl (später "der Große") und dessen Bruder Karlmann auf und erlebt aus nächster Nähe den Konflikt der beiden, der in offene Konfrontationen auswächst. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und ich bin größtenteils nur so durchgeflogen. Allerdings gab es auch Momente, die mir etwas zu langgezogen erschienen und gerne etwas kürzer gefasst werden könnten - da spricht aber auch meine Ungeduld raus, denn ich wollte ich wollte einfach schneller wissen wie es weitergeht ^^ Auch das typische Spiel zwischen den Paaren war mir manchmal zu vorhersehbar, gehört aber in dem Genre irgendwie dazu bzw. erlebe ich es selten anders ;) Durch die politisch geplanten Ehen war das Zusammenfinden ja nie leicht und trotz der unterschiedlichen Hoffnungen und Ansichten entwickeln sich Gefühle, die vielleicht nicht immer nachvollziehbar, aber doch menschlich sind. Trotz der ähnlich gestrickten Entwicklungen ohne viel Überraschung habe ich mitgefiebert. Insgesamt hat es mir auf jeden Fall wieder sehr gut gefallen! Vor allem die vielen Informationen über die damalige Zeit, die man fast schon nebenher erfährt und einen guten Einblick schaffen haben mich fasziniert. Wie die Autorin im Nachwort ankündigt, ist wohl ein weiterer Band mit den Nachkommen von König Offa geplant - ich würde mich sehr freuen!

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