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Rezension zu
Todesfrist

Spannend, temporeich und glaubwürdig!

Von: Lesen ist
03.10.2015

Ich habe die Hörbuchversion diese Buches. Das Buch fängt im Prolog mit der Entführung einer Frau an. Was der Entführer mit ihr macht, lässt mich nach Luft schnappen, weil es für mich, jemand der extrem unter Klaustrophobie leidet, der absolute Albtraum wäre! Sie wird stehend einbetoniert und nur ihr Gesicht bleibt frei. Der Täter gibt ihr zu verstehen, dass sie die nächsten Monate so verbringen wird. Damit fängt das Hörbuch schon mal mit einem entsetzlichen Schrecken an und so geht es im ersten Kapitel weiter, zwei Monate später. Sabine Nemez, 26 Jahre alt, lebt in München und arbeitet bei der Polizei im Kriminal-Dauerdienst (das habe ich erstmal googeln müssen, ich hatte davon noch nie gehört!). Sie ist bei ihrer Schwester Monika und will gerade zum Nachtdienst fahren. Freitag hätte sie mit ihrer Mutter zum Pilates gehen sollen, hat aber abgesagt. Seitdem hat sie nichts mehr von ihr gehört. Unten, auf der Straße wartet überraschenderweise ihr Vater auf sie. Er ist aus Köln angereist und erzählt unter Tränen, dass ihre Mutter Hanna vor 2 Tagen entführt wurde. Der Täter hat ihn angerufen und ihm 48 Stunden Zeit gegeben, um herauszufinden, warum seine Ex-Frau entführt wurde. Ansonsten muss sie sterben. Er hat eine Schachtel bekommen mit einem kleinen schwarzen Tintenfass. Als Sabine die Entführung meldet, bekommt sie die Information, dass die Leiche einer Frau im Dom gefunden wurde. Sabine befürchtet das Schlimmste. Es dauert nicht lange, bis Maarten S. Sneijder hinzugezogen wird. Er ist polizeilicher Fallanalytiker, Entführungsspezialist und forensischer Kripopsychologe beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden. Er kommt ursprünglich aus den Niederlanden, was wohl erklären soll, wieso er Gras raucht. Er leidet unter Cluster-Kopfschmerzen, die wohl wesentlich schlimmer sind als eine Migräne. Er ist arrogant und berühmt für seine »Drei Finger«, womit gemeint ist, dass er eine intelligente Zusammenfassung der Umstände oder Ereignisse in drei Sätzen erwartet, dabei hält er drei Finger hoch. Er ist nicht sonderlich sympathisch und das findet so ziemlich jeder, der ihm begegnet. Ich fand ihn nicht ganz so schlimm und habe nicht immer die Reaktionen der diversen Personen verstanden, die ihn zum ersten Mal erleben. Ohne die Hilfe von Sabine Nemez hätte er aber viel länger gebraucht um diesen Fall zu lösen, sie hat oft den entscheidenden Hinweis gefunden oder darauf aufmerksam gemacht. Die Charakterisierung find ich sehr gelungen, allerdings wird es langsam Mode, dass ein Ermittler irgendein Laster hat. Maarten S. Sneijder ist trotzdem ein interessanter Charakter; intelligent, arrogant, nicht ohne Fehler und auch nicht der alleswissende Genie als die er sich gerne sieht. Er kann mitfühlend sein und erkennt auch die Leistung anderer an. Also doch nicht so unsympathisch. In einem zweiten Erzählstrang erfahren wir, was die Psychotherapeutin Helen Berger erlebt. Sie wohnt in der Nähe von Wien mit ihrem eitlen Ehemann, einen Staatsanwalt. Helen spielt ganz allein ein bisschen Detektiv und muss mit neuen Erkenntnissen ihr Privatleben betreffend, fertigwerden. Also einige sehr interessante Charaktere, denen wir hier begegnen. Der Fall zieht sich von Wien über München nach Köln und Leipzig. Ein Serientäter ist am Werk. Immer die gleiche Masche mit dem Anruf und 48 Stunden, allerdings sterben die Frauen immer auf eine andere, grauenhafte Weise. Ein bekanntes Kinderbuch spielt eine Hauptrolle; der Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann. Kennen wir doch alle, denke ich. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und temporeich, dazu kommt, dass der Fall wirklich glaubwürdig und auch schlüssig dargelegt wird. Das ist vielleicht das Erschreckende daran; es könnte tatsächlich so passieren! Die Schauplätze in Wien waren für mich natürlich sehr interessant, die Straßen, die genannt werden kenne ich, wenn auch nicht so gut, aber ich konnte mir einiges bildlich vorstellen. Ich finde es immer faszinierend, wenn eine Geschichte genau dort spielt, wo man zu Hause ist. Ein spannender, temporeicher Krimi mit einem glaubwürdigen Fall, der grausam und blutig verläuft. Nichts für schwache Nerven! Die Charaktere sind äußerst interessant und facettenreich. Ein psychisch sehr kranker Täter und ein Gras rauchender Ermittler sorgen für kurzweilige Hörbuchstunden! Jetzt bin ich auf den zweiten Band »Todesurteil« sehr gespannt. Sprecherin: Doris Walters spricht dieses Hörbuch, und obwohl ich eher männliche Sprecher bevorzuge, bin ich doch begeistert. Durch ihre sehr angenehme und auch flexible Stimme hat sie für einen Hörgenuss gesorgt. Ich war vor allem ganz hingerissen von ihrer Rudi Carrell Imitation für Sneijder!

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