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Rezension zu
Erbe und Schicksal

Der Autor stellt seine Leser auf die dritte Geduldprobe

Von: Frau Goethe
15.04.2016

Nachdem Harry Clifton seine Probleme aus dem zweiten Band der Serie „Das Vermächtnis des Vaters“ lösen konnte, schließt sich dieses dritte Wiedersehen mit den Familien Clifton und Barrington nahtlos an. Ein Richter entscheidet um das Erbe des Familientitels zugunsten von Giles und somit können Emma und Harry nun eine richtige Familie mit ihrem Sohn Sebastian sein. Emmas Bruder und Harrys bester Freund Giles kandidiert derweil als Abgeordneter. Er ist mit der schönen und ebenso ehrgeizigen Virginia verheiratet. Durch sie kommt es zum Erbstreit mit Emma, was die Familienbande auf eine harte Probe stellt. Jeffrey Archer setzt mit dieser Fortsetzung die Familiengeschichte um Harry Clifton, dem vermeintlichen Arbeitersohn aus den Docks von Bristol, fort. Gewohnt temporeich erzählt er die weitere Entwicklung der Charaktere, die seit dem Auftakt bekannt sind. 1945 haben es die inzwischen 25-jährigen Schulfreunde Harry und Giles zu beruflichen Erfolgen gebracht. Harry ist ein gefragter Schriftsteller und Giles ein einflussreicher Politiker. Sein Neffe Sebastian bewundert ihn dafür. Um ihn geht es auch zu einem großen Teil in diesem Buch. Er sieht sich plötzlich einer Schwester gegenüber, die seine Eltern aus einem Waisenhaus adoptiert haben. Die Englische Originalausgabe ist hier mit „The best kept secret“ (Das am besten gehütete Geheimnis) weitaus treffender betitelt. Die Handlung birgt aber nach alter Manier des Autors noch weitere Spannungselemente. Die Figuren werden in eine trickreiche Geldwäsche über das seinerzeit bereits bestehende Auktionshaus Sotherby’s verwickelt und vor allem Giles spürt einen Rosenkrieg nach der Trennung von Virginia, der ungeahnte Folgen für seine berufliche und persönliche Zukunft haben wird. Archer lässt hier sein ganzes Wissen um Politik und Wirtschaft einfließen, um gekonnt den Spannungsbogen zu ziehen. Dabei zeichnet er seine Mitwirkenden facettenreich, sodass trotz einer in Serien üblichen Vorhersehbarkeit genügend Wendungen und Überraschungen möglich sind, bis sich die Dramatik zum Ende in eine Atemlosigkeit steigert. Auch hier wird sich einem bereits im ersten Buch verwendeten Muster bedient, der Fans der Serie ungeduldig bis zum Erscheinen des vierten Teils „Im Schatten unserer Wünsche“ im September 2016 warten lässt. Die Serie umfasst im Original bereits sieben Ausgaben. Es dürfen also noch einige Geheimnisse aufgedeckt, Bedrohungen für die Familie oder schlichtweg Intrigen gegen die Cliftons erwartet werden. Kaum eine Serie hat mich je so gefesselt wie diese. Bisher war das einzige Manko, dass zwischen den Veröffentlichungen jeweils ein halbes Jahr lag. Einmal angefangen ist es nur schwer wieder aus der Hand zu legen. Die Cliffhanger am Ende verlangen eigentlich nach einem sofortigen Weiterlesen. Die Handlung folgt inzwischen einem roten Faden, der mühelos zu folgen ist. Allerdings sollte man hier die Vorgänger „Spiel der Zeit“ und „Das Vermächtnis des Vaters“ schon kennen, um ungebremsten Lesespaß zu haben.

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