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Rezension zu
Metro 2035

Endlich ist Artjom wieder da!

Von: Kaisu
08.06.2016

Nachdem wir in "Metro 2033" den jungen Artjom kennen lernen durften, der voller Tatendrang steckte und für große Veränderung sorgte. Ging es in dem zweiten Teil schon wesentlich ruhiger zu. Der Geschichtenerzähler Homer führte uns durch die verwinkelten Gänge der Metro und zeigte uns die verschiedenen Stationen, sowie die Lebensweisen der dort hausenden Menschen. Mittendrin schlurfte noch Homer umher, an dem der Druck des Lebens sehr deutlich seine Spuren hinterlassen hat. Nun sind wir im Jahre 2035 angekommen. Zwei Jahre nachdem Artjom für mächtigen Wandel gesorgt hat und quasi die Tore für die Welt da draußen - an der Erdoberfläche - geöffnet hat. Man Hoffnung und Neubeginn spüren sollte. Hat sich nichts getan. "Ich bin oben geboren." "Und wirst unten verrecken!" (S.298) Eher im Gegenteil. Man hat sich eingerichtet. Lebt sein Leben und hat nicht den Drang nach Veränderung. Dem ein oder anderen scheint es trotzdem langweilig zu werden. Gerüchte breiten sich aus. Kriechen in jede Ritze und schüren das Böse in den Köpfen den Bewohner. Von Verrätern ist die Rede. Maulwürfen, die die einzelnen Fronten unterwandern und für Hass und Missgunst sorgen. Und plötzlich droht tatsächlich ein Krieg auszubrechen. Zerstört sich die Moskauer Menschheit nun selbst? Soll dass das Ende sein? Artjom hat seinen Wunsch nach einem Leben an der Oberfläche nie aufgeben und so sieht er jetzt die Chance die Bewohner nach oben zu bringen und dem Krieg aus dem Weg zu gehen. Schließlich ist das Böse verbannt. Lediglich die Reststrahlung ist ein Hindernis. Ein klitzekleines Hindernis. Hüstel. Unseren Helden Artjom stört das allerdings nicht, allein um die Luft dort oben tief einatmen zu können, um raus aus der Enge zu sein, die Freiheit genießen zu können, riskiert er fast täglich sein Leben. Das macht sich inzwischen deutlich an seiner Optik bemerkbar. Er braucht "nachts auf dem Klo kein Licht mehr anzuschalten." (S.115), wie er es so schön ausdrückt. Was sagt das unserem normalen Menschenverstand? Richtig. Artjom hat nicht mehr lange zu leben. Doch sein Lebenswille ist noch lange nicht gebrochen. Schon gar nicht Atomstrahlung kann ihn aufhalten, das aufzudecken, was er nie für möglich gehalten hat. Manchmal sind angebliche Maulwürfe und ihre stille Post eben doch zu etwas gut. Merkt man es? Ich bin hellauf begeistert gewesen von diesem Buch. Endlich geht es da weiter, wo im Auftakt aufgehört wurde. Artjom ist die anti-heldenhafte Figur der Ereignisse und ist starrsinniger denn je. Gleichzeitig macht er Bekanntschaft mit Homer. Zwei sture Fronten treffen also aufeinander und ziehen gemeinsam durch die Tunnel, bis sie aufgehalten werden. Denn ihre Mission, einem angeblichen Funkspruch von der Oberfläche als real zu identifizieren, passt scheinbar nicht jedem. Dabei kommen Wahrheiten ans Licht, die ich mir so nicht erträumt hätte. Zwar vermutet man viel und ahnt diverse Dinge. Trotzdem wurde ich zweimal in dem Buch gedanklich vom Hocker gehauen und habe richtig mit den Charakteren mitgelitten. Trotz der gewaltigen bald 800 Seiten kam mir das Buch an keiner Stelle zäh oder langweilig vor. Ich habe es genauso gern gelesen wie "Metro 2033", wenn auch die Situation eine andere ist. Nämlich so ziemlich genau zwei Jähre später und weitaus depressiver. Endzeit ist wohl wahrscheinlich nicht für jeden Leser etwas. Hier wird einem aber eine Perspektive geboten, die durchaus in einigen Punkten wahr werden könnte und sicher einige Skeptiker überzeugen kann. Daher: Zur Hand nehmen und lesen! Ich freue mich derweil schon auf den vierten Teil!

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