Rezension zu
Das Amerika der Seele
Meine Leseliste für den Winter
Von: RothaarigesRelativ kurze, aber wirkungsvolle und gesellschaftskritische Texte hat auch Karl Ove Knausgard geschrieben. Seine Essays sind endlich ins Deutsche übersetzt worden. „Das Amerika der Seele“ hat mir 18 seiner schonungslos ehrlichen Texte näher gebracht und mir die Angst vor seinem biografischen Mammut-Werk genommen, das in den letzten Jahren erschienen ist. Knausgard vermittelt in seinen Texten einen wichtigen Aspekt des menschlichen Daseins, der mir bereits durch mein Soziologiestudium näher gebracht wurde: Der Mensch existiert nur, wenn er von anderen gesehen wird, wenn er Teil der umgebenden Welt ist, von seiner Umwelt gesehen wird und seine Umwelt sieht. Wir existieren nur in der Wechselwirkung mit der Umgebung. Die Umgebung, die Knausgard als „sich langsam bewegende Materie, aus der unsere Träume sind“ beschreibt. Wie vielleicht alle Werke des Norwegers, lässt auch diese Textsammlung in sein intimsten Gedanken zu und erzählt Dinge, die andere verschweigen würden. Wahre Literatur.
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