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Rezension zu
Red Rising - Im Haus der Feinde

Ganz anders als Band 1

Von: Die fantastische Bücherwelt
05.01.2017

Meine Meinung: „Im Haus der Feinde“ von Pierce Brown ist der zweite Teil der epischen Red Rising Trilogie, auf den ich so lange sehnsüchtig gewartet habe. Als ich dieses Buch endlich in Händen hielt, wollte ich eigentlich direkt damit durchstarten, bekam es aber dann mit der typischen Angst zu tun: wird es meinen Erwartungen gerecht werden? Ist es überhaupt möglich, an diesen fulminanten ersten Band anzuknüpfen, der mich bis heute nicht losgelassen hat? So blieb es also erst einmal liegen, so lange bis schon der dritte Band erschienen ist und noch immer zögerte ich. Wieder einige Zeit später überkam es mich dann und ich musste es auf der Stelle lesen und – was soll ich sagen? – meine Ängste waren völlig unbegründet. „Im Haus der Feinde“ knüpft 5 Jahre nach den Ereignissen aus „Red Rising“ an und wirft uns mitten ins Schlachtengewühl – im All. Auch für mich waren mittlerweile fast 3 Jahre vergangen und so waren die vergangenen Ereignisse natürlich nicht mehr allzu präsent für mich, dennoch fand ich mich erstaunlich schnell in Browns erdachtem Weltentwurf zurecht. Zwar konnte ich einige Figuren bis zum Schluss nur grob zuordnen, aber so wirklich gestört hat das kaum. Man hat als Leser aber auch kaum Zeit, sich groß Gedanken zu machen, zu sehr überschlagen sich die Ereignisse. Freunde werden zu Feinden – und wieder zu Freunden. Bündnisse werden geknüpft und wieder gelöst; es herrscht Krieg. Fast war es schon zu viel des Guten, der rote Faden war zwischendrin außer Sicht, aber glücklicherweise meist schnell wiedergefunden. Wahrscheinlich habe ich jetzt schon wieder das meiste vergessen, manches ging direkt beim Lesen an mir vorbei, dafür habe ich später umso mehr zu entdecken, wenn ich diese Trilogie eines Tages erneut lesen werde. Das Lesevergnügen wurde dadurch auch keineswegs geschmälert und darauf kommt es bei Unterhaltungsliteratur ja wohl an. Und auch wenn sich der Kopf mal ausgeklingt hat, war das Herz umso empfänglicher. „Im Haus der Feinde“ ist eine wilde Achterbahnfahrt der Gefühle; Gänsehaut, Herzrasen und vielleicht auch das ein oder andere Tränchen sind bei dieser Reihe einfach nicht wegzudenken. Trotzdem kann ich nicht leugnen, dass es nicht so war wie Band 1 – aber eben auch nicht schlechter. Man hat das Gefühl, man lese zwei völlig verschiedene Bücher. Was sie, wenn man es genau nimmt, natürlich auch sind, aber Reihen sind oft wie ein sehr großes Buch, das eben in Stücke geteilt wurde und hier passen die Stücke eben nicht ganz zusammen. Ein seltsames Erlebnis. Alles in allem ist „Im Haus der Feinde“ ein starker zweiter Band, nicht schlechter als sein Vorgänger, aber auch nicht ganz so brillant. Wo mir „Red Rising“ den Atem raubte, bescherte mir die Fortsetzung nur Gänsehaut. Nur sprachlich war es tatsächlich nicht so klar, was vermutlich an dem hohen Erzähltempo lag. Brown schreibt generell fantastisch – schlicht, aber auf hohem Niveau – doch dieses Mal findet man keine hundert Klebezettelchen in meinem Buch, was ein starker Kontrast zum Vorgänger ist, aus dem ich mehr zitieren wollte, als je erlaubt wäre. Fazit: Pierce Browns „Im Haus der Feinde“ ist der aufregende zweite Band seiner epischen Red Rising Trilogie. Trotz der langen Wartezeit zwischen dem ersten und zweiten Band fand ich erstaunlich schnell Zugang zur Geschichte, auch wenn ich bis zum Schluss nicht alle Namen richtig zuordnen konnte. In diesem Band passiert so viel, dass ein Feuerwerk an Impressionen vor meinem inneren Auge vorbeizieht, wenn ich daran denke, so verlasse ich mich lieber auf meine Emotionen, die viel stärker ausgeprägt sind. Was das angeht, muss sich dieser zweite Band auch wirklich nicht hinter seinem Vorgänger verstecken – uns Leser zu berühren, hat Brown einfach drauf. Einzige Kritikpunkte: die sprachliche Raffinesse hat ein wenig unter dem hohen Tempo gelitten, ebenso war der rote Faden nicht immer allzu straff gespannt. 4,5/5 Bücher!

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