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Rezension zu
Um Leben und Tod

Neurochirurgischer Grusel

Von: Belana Hermine
28.03.2017

Inhalt Wer Gruselfilme grundsätzlich mag, sie aber ein wenig hart findet, der könnte in diesem Buch angemessen viel Grusel finden, denn gruselig ist es allemal, was Herr Marsh hier berichtet. In 26 kurze Kapitel unterteilt stellt Herr Marsh anhand von Fallbeispielen aus seiner Praxis verschiedene Erkrankungen des Gehirns vor und beschreibt, wie er sie operativ behandelt hat. Das Blut kriecht über das Papier, wir werden hineingezogen in das Bangen und Hoffen, in die Enttäuschung, aber auch in die Triumphe des Arztes und seiner Patienten. Parallel dazu erfahren wir viel aus dem Klinikalltag. In der Zeitfolge betrachtet scheinen die Restriktionen und Schwierigkeiten, mit denen das Klinikpersonal aufgrund von rechtlichen Regelungen und dem Streben nach höchster Effizienz auch im Gesundheitswesen zu kämpfen hat, zugenommen zu haben. Davon bleiben auch die Patienten nicht verschont. Sicher gibt es dabei sinnvolle Regelungen, aber ob alle wirklich auch vom humanistischen Standpunkt aus getroffen wurden, bleibt zu hinterfragen. Aus den Geschichten, die uns Herr Marsh erzählt, wird auch deutlich, welche Anforderungen an ihn als Neurochirurg stehen. Er muss nicht nur ein hervorragender Spezialist auf seinem Gebiet sein, sondern auch seine Mitarbeiter managen, mit den Patienten umgehen können, insbesondere wenn es heißt, ihnen ungute Nachrichten zu überbringen. Wir erhalten über die Erzählungen auch ein wenig Einblick in seine wesentlichen Charakterzüge. Subjektive Eindrücke Ja, gruselig ist es, wenn beschrieben wird, wie im Gehirn gearbeitet wird, wie versucht wird, Schäden zu minimieren. Dabei wird recht schnell klar, dass eine Krankheit im/am Gehirn eigentlich so gut wie keine Chance hat, ohne Nebenwirkungen geheilt zu werden. Eigentlich geht es hauptsächlich darum, dem Patienten noch ein bisschen mehr Zeit zum Leben zu geben. Leider ist diese Zeit nur zu häufig mit schweren Einschränkungen verbunden. Manche der sich abzeichnenden Charaktereigenschaften des Autors würde ich lieber nicht an Menschen sehen, denen ich mein Leben anvertrauen muss. Anhand der Beschreibungen wird aber relativ verständlich, dass sie auch ihre positiven Auswirkungen haben. Vielleicht braucht ein (Neuro-)Chirurg tatsächlich hin und wieder diese Glorien-Vorstellungen, um mit dem ganzen Geflecht an Aufgaben und Verantwortungen überhaupt umgehen zu können. Fazit Ein sehr faszinierendes Buch. Es gibt viel Einblick in die Arbeit eines Neurochirurgen und in den Klinikalltag, was teilweise auf mich recht erschreckend wirkte. Ich habe viel gelernt und mir ist klar geworden, dass jede Operation wirklich sehr genau überlegt sein will. Ich hoffe, ich erinnere mich daran, sollte ich einmal in eine solche Situation geraten. Ich danke dem Verlag sehr herzlich für dieses Rezensionsexemplar.

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