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Rezension zu
Die Rätselhaften

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das seltene Gefühl, verstanden zu werden

Von: Jeany
27.04.2017

Normalerweise lese ich keine Ratgeber. Zumindest nicht zu Ende. Schon oft habe ich mittendrin festgestellt, dass die meisten zwar „ganz okay“ waren, meine Aufmerksamkeit aber abnahm und meine Lust weiterzulesen wegdriftete. Beim Lesen dieses Buches dagegen entstanden Bilder, die mich ganz selbstverständlich an die Hand genommen haben. Es ist nicht nur eine Freude, einen so lebendigen Text vor sich zu haben, sondern v.a. das seltene Gefühl, verstanden zu werden, und zwar nicht im Sinne von oberflächlicher Bestätigung, sondern mit konkretem Bezug zur Wirklichkeit: Worte und Bilder zu lesen, die die Zustände beschreiben, die man selbst nicht ausdrücken kann, war stellenweise sehr berührend und erhellend. Das Buch verbalisiert vieles und es entsteht ein Raum, in welchem man leichter Zugang zu sich findet. Als käme etwas in Gang, das sich eingerostet anfühlt. Das erstmal aktiviert werden möchte und jetzt auch darf. Etwas, das schon da gewesen sein muss. Das Buch ist Brücke in eine konsequent inklusive Gesellschaft, denn wir sind noch nicht an dem Punkt, wo man mit seiner Hochbegabung selbstverständlich willkommen ist. Auf individueller Ebene gesehen tippt es einem freundschaftlich auf die Schulter und sagt „Schau, so könntest du das auch konstruktiver sehen oder im Umgang mit anderen Menschen ausprobieren.“ Dies auf eine Weise, die einlädt, weil dahinter eigene Erfahrungen und ein persönlicher Weg stehen. Es ist ein Schlüssel, um andere und sich selbst besser zu verstehen. Und manches neu zu bewerten. Es ist auch das, was mir als Kind gefehlt hat: Jemand, der für mich stellvertretend verbalisiert, was da für Gefühle und Eindrücke sind. „Bei sich beginnen, aber nicht bei sich enden. Bei sich selbst anfangen, aber sich nicht selbst zum Ziel haben.“ (M. Buber) Dies fällt mir ein, wenn ich überlege, wie das Buch auf mich wirkt. Ich wünsche mir, dass es nicht nur Hochbegabte lesen, sondern auch alle anderen, die Interesse an ihren Mitmenschen haben und in einer freien Gesellschaft leben möchten, welche Anderssein nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung wahrnimmt. Interessant ist es natürlich auch für Eltern hochintelligenter Kinder und für alle, die beruflich mit dem Thema Inklusion zu tun haben. Fazit: Es ist insgesamt sehr angenehm und flüssig zu lesen, überraschend in seiner Sprache, welche Zusammenhänge und verschiedene Perspektiven anschaulich darstellt. Es hat mir eine neue Sichtweise ermöglicht, die Mut macht, und beinhaltet viele hilfreiche und konkrete Anregungen zum Nachdenken und praktischen Ausprobieren.

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