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Rezension zu
Fest der Finsternis

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Komm mit, zum Fest der Finsternis

Von: Kaisu
09.05.2017

„Im August 1805 herrschte die Pest bereits den dritten Monat über Brest. Leise wie ein Dieb in der Nacht war sie aus einer der Gossen aufgestiegen und hatte die Stadt und ihre Bewohner innerhalb weniger Tage in ihren Bann geschlagen.“ (S.11) Und ganz so schnell werden die Menschen den schwarzen Tod auch nicht mehr loswerden. Dennoch schwebt noch eine andere Angst, als die der Ansteckung in der Luft Paris‘ umher. Seit geraumer Zeit, werden immer wieder Leichen junger Frauen gefunden. Nichts ungewöhnliches zu jener Zeit, mag man denken. Doch allesamt waren schwanger und hatten kurz vor ihrem Tod entbunden. Nur fehlt von dem Nachwuchs jede Spur. Der örtliche Polizeichef Fouché ist mit dem Fall komplett überfordert und ordert den einst verbannten Polizisten Louis Marais zurück ins Amt. Dieser ist natürlich verwundert und argwöhnisch. Dennoch verbeißt er sich recht schnell in den Fall und merkt, dass er Hilfe braucht. Mit diesem Killer ist nicht zu spaßen und er bewegt sich auf einem Terrain, wo sich Marquis de Sade wesentlich besser auskennt. Somit wird dieser ins Boot geholt. Stückchenweise kommen sie dem Täter auf die Spur und trotzdem drehen sie sich im Kreis. Erst als sie eine weitere weibliche Person zu Rate ziehen, bekommt der Mörder ein Gesicht und ihnen wird bewusst, in was sie sich da verfangen haben. Die Herrin der Nacht selbst begleitet die beiden Männer dabei natürlich nicht, sondern schickt eine ihrer vertrautesten Damen als Hilfe mit. „Ein Polizeiagent, ein berüchtigter Schriftsteller und die Thronerbin der Herrin der Nacht. Eine interessante Kombination.“ (S.268) Kaum zerren sie erste Wahrheiten an das grelle Tageslicht, kommen sofort die Widersacher daher und wollen ihre Arbeit zunichte machen. Da haben wohl auch mächtigere Wesen ihre Hände im Spiel, als man von Angesicht zu Angesicht in Gesprächen zugeben mag. Somit beginnt eine Katz-Maus-Jagd quer durch die Straßen von Paris, die letztlich nur eine Seite gewinnen kann. Diese Jagd nach dem grausamen Killer ist nicht auf 300 Seiten abgehandelt. Ulf Torreck hat hier alle Register gezogen und einen extrem gut recherchierten Roman vorgelegt, der viele wahre Daten oder Gesichter aus der damaligen Zeit mit einbindet. Zudem werden viele französische Begriffe und Titel genannt. Man hat dadurch wirklich das Gefühl sich in Frankreich zu befinden. Wem dies alles zu viel wird, der findet auf den letzten Seiten eine kurze Auflistung der wichtigsten Gesichter. Die Spannung kommt dabei natürlich nicht zu kurz. Hat man sich erst einmal einen Überblick verschafft und sich in die Welt der Pariser eingefunden, will man auch nicht mehr davon weg. Ich empfehle zudem das kurze ebook „Vor der Finsternis“, vor diesem Buch hier zu lesen. Man erfährt hier noch einiges mehr über Marais. Vor allem über seine Vergangenheit und versteht seine Beweggründe besser. Alles in allem war ich positiv überrascht von dem Buch. Muss aber dennoch ein paar Abstriche machen. So hat es eine Weile gedauert, bis ich für das dicke Büchlein bereit war und mich komplett in der Story verbeißen konnte. Zudem kommt es durch die wunderbare Ausführlichkeit gelegentlich zu langen Passagen, wo ich mich arg zusammenreißen musste, diese nicht zu überfliegen. Wer über diese kleinen Makel hinwegsehen kann, sollte zugreifen! Lesenswerte Lektüre, die einen intensiv in die Abgründe der Pariser Welt entführt!

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