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Rezension zu
Missgeschicke der Evolution

Von Magenfüßlern und stachellosen Igeln

Von: C. Widmann
26.07.2017

"Missgeschicke der Evolution" - der Titel passt nicht annähernd zum Buch. Schuld ist die Übersetzung. Lisa Signorile nennt ihr Werk "L'Orologiaio Miope" - der kurzsichtige Uhrmacher, entstanden aus ihrem gleichnamigen Blog. Es geht um bizarre Tierchen, keineswegs Missgeschicke des Schöpfers, sondern die Ergebnisse einer langen Evolution. Perfekt angepasst an ihre Umwelt, und deshalb teilweise ... nun, schräg. Zum Beispiel die Asselspinnen, die ihren Magen in die Beine verlegt haben. Lisa Signoriles erstes Buch lebt von dem, was sie selbst als "Katzenkadaver-Effekt" bezeichnet: Wir mögen uns vor bestimmten Tieren ekeln, gleichzeitig aber faszinieren sie uns. Daheim im sicheren Wohnzimmer, auf sauberen Buchseiten, lese ich gerne von grünblütigen Kriechtieren, ameisenköpfenden Fliegen und gruseligen Parasiten. Zwischendurch gibt es eine niedliche Maus, die bei Wind unter der Erde bleiben muss, weil sie sonst auf ihren riesigen Ohren davonflöge. Und wer hätte gedacht, dass es Säugetiere gibt, die wie die Ameisen in einem Bau zusammenleben, mit kleinen Arbeiterinnen und einer riesigen Königin, die als einzige Junge bekommt? Selten, bizarr, leider oft vom Aussterben bedroht - Lisa Signorile hat eine Reihe wirklich außergewöhnlicher Tiere für uns beschrieben. Genau wie ihr anderes Werk, "So macht es das Krokodil", liest sich das Buch vom blinden Uhrmacher kurzweilig und aufschlussreich. Ein Loblied auf die Vielfalt einer Tierwelt, von der wir immer noch viel zu wenig wissen.

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