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Rezension zu
Und wenn die Welt verbrennt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Voller Poesie & Traumsätze!

Von: Buchstabenmagie
23.09.2017

"Wenn ich auf der Straße male, laufen die Leute um die Bilder herum, sagte ich schließlich. Das gibt mir immer die Hoffnung, dass man mit ein bisschen bunten Staub ihr Verhalten ändern kann." S.48/49 Felix ist der Junge mit den bunten Kreiden, der die Menschen sieht wie kein anderer und sie auf den Asphalt bannt. Alisa ist das Mädchen mit dem dunklen Geheimnis, in das Felix sich verliebt, die aber niemanden an sich heranlässt. Doch diese beiden finden durch Zufall zueinander. Sie verstehen sich, wie es sonst niemand tut. Felix und Alisa gegen den Rest der Welt. Zusammen sind sie ein unzertrennliches Team. Unschlagbar! Doch dann gibt es ein Feuer und Alisa wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Und wenn die Welt verbrennt ist eine ruhige und eher düstere Liebesgeschichte, die einem durch die vielen Emotionen sehr nahe geht. Abwechselnd wird aus den Perspektiven von Alisa und Felix erzählt, was dem Roman trotz seiner Fokusierung auf Gefühle & das Innenleben der Figuren dynamisch macht. "Stell dir einen Film nur mit Statisten vor. Das ist Langeweile. Stell dir einen Film mit einer Hauptperson und sonst nur Statisten vor. Das ist Einsamkeit." S.21 Besonders gut gefallen hat es mir, dass Alisa und Felix sich zwar schon relativ schnell ineinander verlieben, dies aber keine Geschichte über ein Kennenlernen mit Hindernissen ist, an deren Ende die langersehnte Liebeserklärung steht. Es geht um Alisa & Felix als Menschen und als Paar. Alles geht so leicht. Sie lernen sich kennen, ihre Hände halten sich wie von selbst, wenn sie durch München laufen. Gemeinsames Kochen und Lachen und Festhalten. Unschlagbar und Unzertrennlich. Doch irgendetwas treibt Alisa mit der Zeit von ihrem Freund weg. Es ist die Angst, die sie fest in ihren Klauen hat und sie auf Schritt und Tritt verfolgt. Etwas, dass sie getan hat und vom dem Felix nichts erfahren soll. "Kennst du das Gefühl, kleiner Käfer? Die Monster sind am größten, wenn man die Hand schon am Lichtschalter hat." S.41 Diese Angst und diese Geheimnisse drohen Alisa und Felix zu zerreißen. Man scheint sie beim Lesen körperlich zu spüren. Die anfängliche Leichtigkeit entwickelt sich von Seite zu Seite zu dieser düster-melancholischen Stimmung, die ich bei Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen geliebt habe. Und es nicht nur die Besonderheit von Felix & Alisa und die düstere Atmosphäre, es ist auch diese Poesie in jedem Satz, dieses leichte Spiel mit Worten, bei denen ich die Sätze am liebsten in ein leeres Marmeladenglas stecken möchte. In Kürze: Die Geschichte von Alisa und Felix ist eine von diesen, die einem einfach wahnsinnig nahe gehen mit ihren Emotionen und ihre Tiefe. Ein Buch gefüllt mit Poesie und magischen Worten, Traumsätzen für schöne und auch schlimme Stunden. Düster und geheimnisvoll und am Ende steht die Erkenntnis: Wenn man nicht verbrennen will, dann muss man das Feuer manchmal umarmen!

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