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Rezension zu
Das weiße Feld

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

„Es ist nichts wichtiger, als die eigene Freiheit.“

Von: Literaturwerkstatt-kreativ / Blog
26.11.2017

„Literaturwerkstatt- kreativ“ stellt vor: „Das weiße Feld“ von Lenka Hornakova-Civade Lenka Horáková-Civades Roman spielt in der Tschechoslowakei, vom zweiten Weltkrieg bis heute. Es handelt sich dabei um eine über mehrere Generationen dicht erzählte Familiengeschichte. Beginnend mit Großmutter Marie, die als Krankenschwester und Hebamme in der Praxis des jüdischen Arztes Dr. Stein arbeitet. Dieser wird mit der Zeit auch ihr Liebhaber und sie hat mit Ihm eine uneheliche Tochter namens Magdalena. 1938 flieht Dr. Stein mit seiner Familie aus Wien vor den Nazis und Marie ist auf sich alleine gestellt. Doch sie ist eine Kämpferin und zieht mit ihrer Tochter, die mittlerweile 10 Jahre alt ist, aufs Land. Sie erhofft dort eine Anstellung als Hebamme und Stickerin zu bekommen; als alleinstehende Frau mit einem unehelichen Kind hat sie es jedoch nicht leicht. Sie heiratet den Witwer Alois. Doch der will mit Magdalena nichts zu tun haben und schickt sie zum Arbeiten auf dem Gutshof der Familie Feldmann. Als Magdalena den Sohn der Feldmanns kennenlernt, verliebt sie sich in ihn und wird von ihm schwanger. Aufgrund der politischen Situation müssen die Feldmanns von ihrem Hof fliehen und so kehrt Magdalena schwanger zu Marie zurück. Libuse erblickt als uneheliches Kind das Licht der Welt. Das Schicksal hat sich wiederholt und wiederholt sich Jahre später 1969 noch einmal. Libuse bringt eine unehrliche Tochter auf die Welt – Eva. Alle drei Frauen – Magdalena, Libuse und Eva – werden als Bastarde geboren, denn auf ihren Geburtsurkunden steht nicht der Name des Vaters, – dort befindet sich ein weißes Feld. Fazit: Lenka Horáková-Civades hat sowohl einen Roman geschrieben, der in der damaligen Tschechoslowakei spielt, uns Leser aber auch gleichzeitig einen kleinen Geschichtsdiskurs dieses Landes präsentiert. Die Autorin hat eine interessante Familiengeschichte gesponnen, mit einer sehr starken Frau – sozusagen – an der Spitze, Marie. Mutter von Magdalena, Großmutter von Libuse und Urgroßmutter von Eva. Sie ist für mich der rote Faden des Buches und diejenige, die alles mit ihrem eisernen Willen zusammenhält und den Frauen immer wieder sagt: „Es ist nichts wichtiger, als die eigene Freiheit.“ Sie ist auch diejenige, die allen Frauen das Sticken beibringt. Jetzt könnte man meinen, das Buch würde aus ihrer Sicht erzählt, aber weit gefehlt. Die Autorin hat das Buch in 3 Kapitel unterteilt. 1. Magdalena 2. Libuse 3. Eva Die drei Frauen erzählen ihre Geschichte jeweils aus der eigenen Perspektive und trotzdem ist Marie bei allen drei Frauen sehr präsent. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und fesselt, hält den Spannungsbogen hoch. Sie schafft es auch zum Ende hin die Fäden gut zusammenlaufen zu lassen. Wobei mir persönlich die Geschichte von Eva etwas zu kurz kam. Auch die Problematik, das sie Linkshänderin ist, wurde zwar angerissen, aber mit wenig Tiefgang beschrieben. Da hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht. Aber diese Einwände sind wirklich nur marginal, zudem was Lenka Horáková-Civades in ihrem warmherzigen Roman ansonsten zu Papier brachte. Ein Buch das ich Euch gerne ans Herz legen möchte !!! Besten Dank an den Blessing Verlag für das Rezensionsexemplar.

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