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Rezension zu
Das weiße Feld

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Drei Frauen, drei Generationen, drei Geschichten

Von: Lesefreude
24.02.2018

"Das weiße Feld" gibt einen wunderbaren Einblick in die Geschichte von Tschechien im 20. Jahrhundert.   Die Hoffnungen nach dem ersten Weltkrieg, der Ausbruch des zweiten Weltkriegs, der Kommunismus und der Prager Frühling. Turbulente Zeiten in denen die Frauen leben. Lenka Horňáková-Civade schaffte es in ihrem Debütroman dem Leser eine Unmenge über dieses herrliche Land beizubringen. Eingebetet in eine spannende Familiensaga über drei Generationen lernt man die Ängste, Sorgen und Hoffnungen der Menschen kennen. Politische Unsicherheiten, Verurteilungen in einem kleinen Dorf nahe der österreichischen Grenze, die Sehnsucht nach der großen Liebe und jede Menge Leid. Es werden so viele Aspekte verarbeitet, dass es fasst unmöglich scheint diese auf gerade einmal 270 Seiten unterzubringen. Und dennoch verliert die Geschichte am Ende deutlich an Tempo. Es ist wie eine wilde Rallyefahrt die abrupt mit dem Aufprall an einer Mauer ins Stocken gerät. Der Roman ist die in drei Teile gegliedert. "Magdalena", "Libuče" und "Eva" jede der drei Frauen erzählt ihre Geschichte. Dabei wechselt in jedem Teil die Rolle des Ich-Erzählers. Dies beschert uns einen schönen Einblick in die Gefühle der Frauen und sorgt für Nähe. Doch gerade im letzten Teil von Eva merkt man wie die Geschichte Schwierigkeiten hat ein Ende zu finden. Die losen Fäden werden zusammengeknüpft und dabei wirkt vieles leider zu stark konstruiert. Dabei hätte es mich gar nicht gestört wenn diese Fäden einfach lose überblieben. Denn so wie im wirklichen Leben gebt es oftmals Fragen, die nicht aufgeklärt werden können. Oder Situationen in denen der Mantel des Schweigens vor unvorstellbaren Leid beschützt. Mit "Das weiße Feld" ist Lenka Horňáková-Civade ein hervorragender Debütroman gelungen. Man lernt eingebetet in eine spannende Geschichte so viel über Tschechien und seine Geschichte im 20. Jahrhundert. Die Autorin schafft es dabei die politischen Ereignisse so darzustellen, dass es kein/kaum Vorwissen bedarf. Leider wirkt das Ende etwas zu stark konstruiert und nimmt der hervorragenden Geschichte viel an Spannung. Dafür muss ich schweren Herzens einen Stern abziehen. Dennoch hoffe ich noch vieles mehr von Lenka Horňáková-Civade zu lesen.

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