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Rezension zu
Winter eines Lebens

Das Finale

Von: Frau Goethe
02.03.2018

Einen siebten Band um eine Familie zu füllen, bedarf es einiger aufregender Erlebnisse. Die Cliftons haben davon immer genug zu bieten. Falls der Schriftsteller Harry Clifton nicht gerade seine Feder stärker einsetzt als es ein Schwert jemals sein könnte, gerät sicher seine Frau Emma in eine verzwickte Situation im Krankenhausvorstand. Emma bringt es im letzten Band sogar bis in die Regierung Maggie Thatchers. Bekannterweise ist ihr Bruder Giles in der Gegenpartei. Im Vergleich zum Vorgängerbuch hat Giles mit seiner Familie eher wenig auszustehen. Auch Lady Virginia wirkt nahezu zahm. Sympathiepunkte bringt ihr das dennoch nicht. Hofft man nun auf Sebastian und eine Bankenkrise, wird man auch dort enttäuscht. Die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts gaben einfach nicht mehr her. Nur so ist es wohl auch zu erklären, dass wir in die Geheimnisse des Kricketspiels eingeführt werden. Für Nicht-Briten wird das aber immer ein Buch mit sieben Siegeln bleiben. Der Band beschreibt die Jahre zwischen 1978 und 1992. Wer aufmerksam ab „Spiel der Zeit“ die Lebensgeschichte des verarmten Jungen aus den Docks in Bristol gelesen hat, wird sicher nicht überrascht sein, dass es vermutlich keine Fortsetzung geben wird. Kenner der Serie ahnen es wohl auch, weil der sonst übliche Cliffhanger fehlt. Mir ist es selten so schwer gefallen, ein Buch zu beenden. Zwei Jahre habe ich in regelmäßigen Abständen am Leben der Familie teilgenommen. Ich habe ihnen die Daumen gedrückt, mitgelitten und bei einigen Aktionen anerkennend genickt. Alles hatte immer seinen Ursprung und wurde trickreich aufgelöst. Es gab Schurken im In- und Ausland und immer wieder ehrenwerte Menschen, die ihr Leben einer guten Sache verschrieben hatten. Immer war auch der Zeitgeist zu spüren. Anfangs erinnerte ich mich an die Erzählungen meiner Großeltern und Eltern und dann wurde es auch für mich ein Rückblick. Und jetzt? Jeffrey Archer hat in seiner Reihe ein ganzes Jahrhundert beschrieben und einen Mann darin die Fäden ziehen lassen. Die Charaktere wurden dabei gut gewählt, sodass alle Bereiche abgedeckt waren. Obwohl alles fiktiv ist, war es stets glaubhaft vor der politischen und weltwirtschaftlichen Kulisse positioniert. Er spielt sogar ein wenig damit, dass sich manche Gegebenheiten erst so entwickeln konnten, weil eine der Figuren den Weg ebnete. Je weiter die Zeit voranschritt, desto mehr zog sich die ältere Generation zurück. Fast kam es mir vor, als wollten sie den Jüngeren das Feld überlassen. Wenn Harry, Emma und Giles so loslassen können, muss ich es wohl auch tun. Schweren Herzens las ich also noch den letzten Abschnitt bis zum Finale in der Kathedrale. Ein Ort, wo schon Wellington und Admiral Nelson ihre letzte Ruhe gefunden haben, ist wie gemacht für den Bestsellerautoren. Auch wenn die Handlung eigentlich nur noch die aufgenommenen Fäden verknotet, sorgt es doch für genügend Spannung und einen runden Abschluss. Von mir bekommt die Serie weiterhin eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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