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Rezension zu
Die Launenhaftigkeit der Liebe

Manchmal ist weniger mehr.

Von: Erlesene Seiten
19.03.2018

Der eigentliche Protagonist in diesem Roman ist ein Gemälde mit dem Namen ‚Die Launenhaftigkeit der Liebe‘ des französischen Malers Watteau. Den Künstler gab es in Wirklichkeit, nur bei dem Gemälde handelt es sich um Fiktion. Das Bild scheint ein gewisses Eigenleben zu führen, denn es kommt in einigen Kapiteln selbst zu Wort und berichtet von seiner Vergangenheit. Dabei wird schnell klar, dass die Launenhaftigkeit der Liebe nicht nur bei der Entstehung des Gemäldes eine entscheidende Rolle spielte, sondern auch im Leben sämtlicher Besitzer dieses Gemäldes durch alle Jahrhunderte hindurch ziemlich launenhaft mitwirkte. In der Gegenwart kauft die vom Leben und der Liebe gebeutelte Annie das Gemälde in einem Trödelladen und kommt dessen Geschichte und Wert langsam näher. ‚Die Launenhaftigkeit der Liebe‘ ist Hannah Rothschilds Debütroman und eine interessante Mischung aus Kunst-, Krimi- und Liebesgeschichte. Trotz all der spannenden Elemente und dem Hauch an Liebesgeschichte fiel mir die Lektüre nicht sonderlich leicht. Schon der Prolog zieht sich in die Länge. Bereits dort werden viele Charaktere eingeführt und mit ihrer persönlichen Lebensgeschichte vorgestellt, obwohl sie nur Randfiguren sind, die in der weiteren Handlung nicht vorkommen. Dieses Über an Informationen zieht sich durch das gesamte Buch. Die Autorin hat sich sehr viel Mühe gegeben, authentisch wirkende Charaktere zu erschaffen, schießt aber an manchen Stellen ein bisschen über das Ziel hinaus. Die sehr detailreichen Hintergrundgeschichten einzelner Figuren sind überflüssig, da sie mitunter nichts zur Handlung beitragen. Und die ist schon kompliziert genug. Nach über 500 Seiten ist man als Leser ob der Informationsfülle einfach geplättet. Das Hintergrundwissen der Autorin zum Thema Kunst, Geschichte und Kunsthandel ist immens und beeindruckend. Hinzu kommen die vielschichtigen Verstrickungen in der Handlung und der Figuren untereinander, in die dann auch noch Annie hineingerät. Dabei den Überblick und die Lust am Lesen nicht zu verlieren, ist manchmal schwer. Ich gebe zu, dass ich mich anfangs durch die Seiten quälen musste. Insbesondere in der ersten Hälfte des Buches schreitet die Handlung nicht zügig genug voran, um einen zu fesseln. Es wird einfach nur jede Menge Wissen vermittelt. Die andere Hälfte ist dann schon deutlich spannender. Insgesamt ist ‚Die Launenhaftigkeit der Liebe‘ dennoch ein sehr durchdachtes und gut geschriebenes Buch, weist aber einige zähe Momenten und ein Übermaß an Fachwissen auf, von dem einem der Kopf raucht.

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