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Rezensionen zu
Verblendung

Stieg Larsson

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Unter Krimifans gibt es wohl kaum noch jemanden, der „Verblendung“ respektive die „Millenium-Trilogie“ von Stieg Larsson nicht zumindest vom Hörensagen her kennt. Da vor kurzem ein vierter Band erschienen ist, ist die Reihe natürlich erst recht in aller Munde. Da ich nicht nur Krimis, sondern auch Skandinavien im Allgemeinen und insbesondere skandinavische Krimis mag, habe ich mit dieser Reihe schon vor längerer Zeit Bekanntschaft geschlossen. Die drei ursprünglichen Bücher habe ich gelesen und auch die Verfilmungen (sowohl die schwedische wie auch das amerikanische Remake des ersten Teils) kenne ich, nun kommt also das Hörbuch an die Reihe. Obschon die „Millenium-Trilogie“ viele Fans hat, hat sie auch viele Kritiker und ich muss zugeben, dass viele Argumente der Kritiker durchaus zutreffen. Ja, der Schreibstil von Stieg Larsson ist ziemlich hölzern und strotzt vor unnötigen Wiederholungen. Ja, die Geschichte ist sehr in die Länge gezogen und hätte problemlos um ein paar hundert Seiten gekürzt werden können. Ja, die meisten Figuren (ausser Lisbeth Salander) sind ziemlich flach und klischeebeladen. Ja, das Apple Product Placement ist auffällig und nervig. Ja, der Epilog nach der Aufklärung von Harriets Schicksal ist unnötig lang. Und ja, es wird viel zu viel Kaffee getrunken, Brote geschmiert, Zigaretten geraucht. ABER: ich bin keine Literaturkritikerin sondern Hobbyrezensentin. Für mich zählt in erster Linie der Unterhaltungsfaktor. Und der war auch beim wiederholten Genuss der Geschichte hoch, auch wenn ich bereits im Voraus wusste, wie die Handlung ausgeht (soweit ich mich erinnern kann war ich beim ersten Mal ziemlich überrascht). Viele Punkte der Handlung lassen den Leser (oder in meinem Fall Hörer) entsetzt und kopfschüttelnd zurück, und man fragt sich, ob die Welt wirklich so schlecht ist, wie sie hier dargestellt wird. Das Tempo des Krimis ist eher geruhsam, die Einführung dauert sehr lange, der actiongeladene Showdown will nicht so richtig hineinpassen. Aber das detektivische Sammeln von Puzzlestücken hat mich fasziniert, und entspricht wohl dem Vorgehen, das man in so einem Fall tatsächlich anwenden würde. Der Krimi ist recht trocken und emotionsarm geschrieben, was aber für die skandinavische Krimiliteratur durchaus typisch ist. Die Protagonistin Lisbeth Salander habe ich sofort ins Herz geschlossen, auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer gutheissen konnte (ich konnte es allerdings immer nachvollziehen). Die anderen Charaktere waren wie erwähnt eher platt und mir darum weitgehend egal. Zur Hörbuchversion möchte ich anmerken, dass ich den Sprecher Dietmar Bär sehr mochte. Er hat eine angenehme Stimme und konnte durch verschiedene Betonungen auch die Dialoge gut unterscheidbar rüberbringen. Die Handlung ist leicht gekürzt, mir ist dies jedoch beim Hören nicht aufgefallen – weder positiv noch negativ. Mein Fazit Eher geruhsamer, etwas langfädiger aber dennoch spannender Krimi aus dem hohen Norden mit eher platten Charakteren – ausser der Protagonistin Lisbeth Salander. Empfehlung an Fans der eher trockenen skandinavischen Krimis, auch in der überzeugend gesprochenen Hörbuchfassung.

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Band 1 der Millenium Trilogie Zum Inhalt Mikael Blomkvist ist Wirtschaftsjournalist. Seine neueste Story um den Großindustriellen Wennerström geht nach hinten los und Mikael findet sich im Gerichtssaal wieder. Er muss sich jetzt erstmal aus dem Zeitungswesen heraushalten und bekommt überraschend einen ungewöhnlichen Auftrag. Henrik Vanger, 82 Jahre alt, lebt relativ abgeschieden auf einer Insel in Hedestad. Seit 43 Jahren bekommt er jedes Jahr zu seinem Geburtstag eine gepresste Blüte hinter Glas zugeschickt – ein Geschenk, das ihm seine Lieblingsnichte Harriet zum ersten Mal im Jahr 1958 gemacht hat. Doch Harriet ist seit über 40 Jahren bei einem Familientreffen verschwunden. Henrik Vanger engagiert Mikael, den Fall im Geheimen nochmal aufzurollen. Getarnt als Biograf, der die Lebensgeschichte der Großfamilie Vanger schreibt, zieht der Journalist auf die kleine Insel nach Hedestad und ahnt nicht, welche schrecklichen … er aufwühlt In der jungen Lisbeth Salander, die in einer Sicherheitsfirma als Ermittlerin arbeitet, findet Mikael eine fähige, allerdings äußerst unkonventionelle Hilfe. Meine Meinung Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich mit der Trilogie so lange gewartet habe, aber ich bin jetzt froh, dass ich den ersten Teil gelesen habe. Der Autor hat es geschickt verstanden, mich vom ersten Moment an neugierig zu machen. Das spurlose Verschwinden der Nichte von Henrik Vanger, die Blumen, die dem Großindustriellen jedes Jahr zum Geburtstag geschickt werden, um ihn zu quälen und der sehr sympathische Charakter des Journalisten Mikael Blomkvist. Ich fand es sehr genial, wie die Informationen über die einzelnen Personen perfekt in die Handlung integriert wurden und man sich damit einen sehr guten Einblick verschaffen konnte. Allerdings hat es sich manchmal ganz leicht gezogen bzw. kamen mir manche Ausführungen überflüssig vor – was aber vielleicht für die Folgebände wichtig sein kann. Die Spannung wurde aber kontinuierlich aufrecht erhalten. Erzählt wurde aus den Perspektiven von Mikael und Lisbeth. Er ist ein 43jähriger Journalist, zusammen mit Erika Berger Inhaber der Zeitschrift „Millenium“, die über Wirtschaftskriminalität berichtet. Die „Wennerström-Affäre“ hat ihn mehr oder weniger ins Aus katapultiert und die Anzeige wegen Verleumdung zum Aussteigen gezwungen. Mikael ist zuerst nicht wirklich überzeugt von dem Auftrag, den Henrik Vanger ihm aufdrängt, aber je mehr er sich in die Ermittlungen verstrickt, umso größer wird sein Ehrgeiz, den Fall der vermissten Harriet aufzuklären. Lisbeth dagegen ist eine sehr exzentrische Person, die so gar nicht in das Bild einer kompetenten Recherche passt. Trotzdem schafft es Mikael, auf einer zwanglosen Ebene mit ihr zusammen zu arbeiten und es war sehr spannend, diese Entwicklung zu verfolgen. Leider war mal wieder der Klappentext für mich irritierend, da ich mit der Erwartung einer gemeinsamen Ermittlung von Mikael und Lisbeth an die Geschichte rangegangen bin – das ist aber erst im letzten Drittel der Fall. Alle Charaktere wurden treffend skizziert und haben durch ihre speziellen Eigentümlichkeiten die Spannung erhöht. Die Aufklärung selbst gestaltet sich als sehr schwierig – auch die komplizierte Familienchronik der Familie Vanger macht es nicht einfach, die Zusammenhänge zu erkennen; trotz allem war ich von der Handlung in den Bann gezogen und bin von der Aufklärung nicht enttäuscht worden. Für die volle Punktzahl war es mir stellenweise zu detailliert. Fazit Ein gut durchdachter Krimi mit ungewöhnlichen Ermittlern und einer detaillierten Handlung, die mich von Anfang an in den Bann gezogen hat. Gerade die außergewöhnlichen Charaktere von Mikael und Lisbeth haben mich sehr neugierig gemacht, wie es im zweiten Teil mit ihnen weitergeht.

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Die Grundidee hat mich direkt sehr angesprochen. Ein steinreicher alter Patriarch leidet seit 43 Jahren unter etwas, bei dem ihm alle Macht seines Geldes nicht helfen konnte: dem Verschwinden und wahrscheinlichen Tod seiner geliebten Nichte Harriet, die fast schon eine Tochter für ihn war. 43 Jahre lang hat er obsessiv recherchiert, ohne die geringste Spur, was mit dem jungen Mädchen passiert sein könnte. In einem letzten verzweifelten Versuch, noch vor seinem Tod endlich Gewissheit zu bekommen, engagiert er den Journalisten Mikael Blomkvist, ein Jahr lang den Fall neu aufzurollen und zu durchleuchten. Ehrlich gesagt ist das Buch für mich eher ein Krimi als ein Thriller, denn die Spannung baut sich langsam und manchmal geradezu gemächlich auf - dadurch, dass das im Mittelpunkt stehende Verbrechen 43 Jahre zurückliegt, fehlt über lange Strecken diese atemlose Dringlichkeit, die Thrillern meistens innewohnt. Erst ab etwa der Hälfte kommt die Geschichte so richtig ins Rollen. Wenn das jetzt so klingt, als hätte mich das Buch gelangweilt: nein, überhaupt nicht! Der Sog des Buches liegt eher in der Psychologie der Charaktere, aber diesem Sog konnte ich mich einfach nicht entziehen. Das Buch ist auf seine ganz eigene Art und Weise spannend, wenn man sich darauf einlassen kann. Man muss der Spannung wirklich Zeit geben, sich zu entfalten, und dadurch ist "Verblendung" kein Buch, das man mal gerade so nebenher verschlingt, kein "Pageturner". Es bietet eine sehr intelligente Spannung, in der interessante Fragen aufgeworfen werden wie die Unantastbarkeit der Pressefreiheit oder der persönliche Umgang mit Trauer und Schuld, aber das Tempo wird vielen Lesern möglicherweise zu langsam sein. Mich hat manchmal ein wenig gestört, dass der Autor gerne ausführlich nebensächliche Handlungen beschreibt, wie Rauchen, Essen und Trinken, was die Spannung doch empfindlich ausbremst. Die Charaktere sind für mich das größte Plus dieses Buches. Ich konnte sie mir alle lebhaft vorstellen, und sie kamen mir sehr echt und dreidimensional vor. Sie haben durchweg ihre Fehler und Schwächen, sogar die Hauptcharaktere, aber gerade das macht sie so glaubhaft! Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander haben mich direkt in ihre Geschichte gezogen, und ich begann schon bald, mit beiden mitzufiebern. Dabei ist gerade Lisbeth ein sehr zwiespältiger, problematischer Charakter - sie hat ganz offensichtlich eine Vergangenheit voller dunkler, traumatischer Ereignisse, und diese habe aus ihr eine Frau gemacht, die kämpferisch und gnadenlos für das eintritt, was sie für richtig hält. Sie ist misstrauisch, wenig sozial und gilt ganz offiziell sogar als zurückgeblieben und psychotisch veranlagt. Sie ist auf jeden Fall keine Frau, mit der man sich anlegen sollte! Mikael ist dagegen regelrecht zahm, von ein paar Affären mit verheirateten Frauen einmal abgesehen, aber seine Entschlossenheit, sein Einfallsreichtum und sein Mut haben mich dennoch sehr für ihn eingenommen. Manchmal kam es mir ein wenig vor, als flögen ihm die Puzzleteilchen, die den Fall vorantreiben, ein wenig zu - so bringt zum Beispiel ein kurzer Besuch seiner Tochter innerhalb kürzester Zeit etwas ans Licht, was in 43 Jahren noch niemand durchschaut hat. Aber im Großen und Ganzen fand ich ihn als Ermittler sehr überzeugend. Der Schreibstil kam mir erst eher nüchtern vor, aber je länger ich der Geschichte folgte, desto besser gefiel er mir. Er hat eine sehr ansprechende Klarheit, die dennoch mühelos Personen, Orte und Geschehnisse vor dem Leser auferstehen lässt. Fazit: Ein interessantes Buch, das ich wegen seiner eher gemächlichen Spannung weniger als Thriller denn als Krimi bezeichnen würde. Man muss der Geschichte wirklich eine Menge Zeit geben, um in Fahrt zu kommen, aber dann ist sie meiner Meinung nach sehr lohnend!

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