Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Töchter der Tuchvilla

Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga (2)

(14)
(11)
(2)
(0)
(0)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Autorin: Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits historische Romane und exotische Sagas. Mit Die Tuchvilla gestaltete sie ein Familienschicksal vor dem Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte und eroberte damit die Bestsellerliste. Die Töchter der Tuchvilla entführt die Leser erneut in diesen Romankosmos. Inhalt: Achtung: Spoiler zu Band 1!!! Eine mächtige Familie. Dramatische Verwicklungen. Ein Haus, das mehr als ein Geheimnis birgt. Augsburg, 1916. Die Tuchvilla, der Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer, ist in ein Lazarett verwandelt worden. Die Töchter des Hauses pflegen gemeinsam mit dem Personal die Verwundeten, während Marie, Paul Melzers junge Frau, die Leitung der Tuchfabrik übernommen hat. Da erreichen sie traurige Nachrichten: Ihr Schwager ist an der Front gefallen, ihr Ehemann in Kriegsgefangenschaft geraten. Während Marie darum kämpft, das Erbe der Familie zu erhalten und die Hoffnung an ein Wiedersehen mit Paul nicht aufzugeben, kommt der elegante Ernst von Klippstein in die Tuchvilla. Und wirft ein Auge auf Marie … (Quelle von Autoreninfo und Inhalt: Blanvalet Verlag ) Persönliche Meinung: Mitten im ersten Weltkrieg spielt der zweite Teil der Tuchvilla Saga und nimmt uns mit in eine Zeit voller Emotionen. Der Krieg spielt natürlich eine zentrale Rolle in diesem Buch, denn alle jungen Männer des Hauses kämpfen an der Front. Währenddessen haben auch die Melzers mit den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges zu kämpfen. Die Tuchfabrik läuft nicht mehr und folglich können auch die Angestellten nicht mehr bezahlt werden. Dies führt zu Spannungen. Und diese Spannungen sind auch zu Hause absolut spürbar und schlagen allen aufs Gemüt. Marie, die nun mit Paul verheiratet ist und zwei wundervolle Kinder mit ihm hat, versucht sowohl die Firma als auch die Familie zusammen zu halten. Sie ist wie der helle Stern am Himmel. Auch in diesem Band finde ich Marie noch ganz großartig. Sie hat sich entwickelt in eine selbstbewusste junge Frau, die weiß was sie will und sich auch nicht alles sagen lässt. Sie hat sich prima in die Familie eingelebt, auch wenn sie mit ihrem lieben Schwiegerpapa immer noch ab und an aneinander gerät. Da ihr Mann Paul auch für sein Vaterland kämpft, wird das junge Glück direkt auf eine harte Probe gestellt. Pauls Schwestern Kitty und Elisabeth haben ebenfalls damit zu kämpfen, dass ihre Männer im Krieg sind. Und auch an ihnen gehen die Sorgen und Nöte nicht vorbei. Ich würde ganz ehrlich nicht tauschen wollen. Als Leser bekommt man in diesem Buch sehr viele Einblicke in den Krieg. Natürlich hat man nur ansatzweise eine Ahnung, wie schlimm das damals war. Ich muss sagen, dass mich diese Szenen oft sehr betroffen gemacht haben. Die Gefühle der Soldaten werden an einigen Stellen unter anderem durch Briefe sehr gut rüber gebracht und ich habe mich mehr als einmal gefragt ob auch jemand meiner Vorfahren solche Briefe an die Familie zu Hause gesendet hat. Was mich auch immer tief berührt hat war die Hoffnung aller Beteiligten, dass der Krieg ja bald zu Ende ist. Und dann schaut man auf die Jahreszahl und als Leser denkst du: nein...leider ist es noch lange nicht vorbei... Anne Jacobs hat auch in dieser Geschichte wieder bewiesen, dass sie unglaublich gefühlvoll, mitreißend und unterhaltsam zugleich schreiben kann. Man kann einfach tief in die Geschichte eintauchen und sich komplett auf die Charaktere einlassen. Wir fühlen mit jedem. Egal ob er nun traurig ist oder glücklich. Und so oft hätte ich einfach jemanden in den Arm nehmen wollen. Fazit und Bewertung: Wie auch "Die Tuchvilla" hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich hatte viel Freude am lesen, auch wenn das ganze durch den Krieg natürlich immer einen bitteren Beigeschmack hatte und nicht nur freudige Emotionen in mir geweckt hat. Es gab auch relativ viele Kriegsszenen. Ich mag das nicht so unbedingt, aber es war ok und hier auch ein absolut wichtiger Bestandteil der Geschichte. Im Gegensatz zu Band 1 hatte dieser hier aber für mich einige kleine Schwächen. Mich haben z.B. die großen Zeitsprünge "gestört". Ich bin da kein großer Fan von. Muss aber zugeben, dass es hier sicher anders auch nicht hätte gelöst werden können. Generell fand ich es hier auch etwas schwieriger zu lesen. Ich musste mich definitiv mehr konzentrieren und auch manchmal ein paar Sätze noch einmal lesen. Das lag aber mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich einfach nur an mir selbst. Auf jeden Fall kann ich die Reihe immer noch empfehlen und freue mich sehr auf Band 3, der Ende 2016 erscheinen wird.

Lesen Sie weiter

Klappentext Eine mächtige Familie. Dramatische Verwicklungen. Ein Haus, das mehr als ein Geheimnis birgt. Augsburg, 1916. Die Tuchvilla, der Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer, ist in ein Lazarett verwandelt worden. Die Töchter des Hauses pflegen gemeinsam mit dem Personal die Verwundeten, während Marie, Paul Melzers junge Frau, die Leitung der Tuchfabrik übernommen hat. Da erreichen sie traurige Nachrichten: Ihr Schwager ist an der Front gefallen, ihr Ehemann in Kriegsgefangenschaft geraten. Während Marie darum kämpft, das Erbe der Familie zu erhalten und die Hoffnung an ein Wiedersehen mit Paul nicht aufzugeben, kommt der elegante Ernst von Klippstein in die Tuchvilla. Und wirft ein Auge auf Marie … Die Autorin Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits erfolgreich historische Romane und exotische Sagas. Mit Die Tuchvilla erfüllt sie sich einen lange gehegten Wunsch und gestaltet ein Familienschicksal vor dem spannenden Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte. Meine Meinung Story Es fällt mir schwer, eine Rezi zu schreiben, ohne den ersten Band zu spoilern, aber ich gebe mein bestes. Auch mit dem zweiten Band der Familiensaga konnte mich Anne Jacobs wieder richtig begeistern. Die Handlung ist nun mehr auf die jüngeren Familienmitglieder gerichtet und handelt in den Wirren des 1. Weltkrieges. Die Autorin hat das wieder wunderbar umgesetzt und den Leser in ihren Bann gezogen. Ich würde nicht sagen, dass das Buch wahnsinnig spannend wäre, aber es reißt einen halt mit und schenkt dem Leser einen sehr authentischen Einblick in die schweren Kriegsjahre, die dem einen mehr, dem anderen weniger zugesetzt haben. Man begleiten, wie schon im Buchtitel zu erkennen, die Töchter der Tuchvilla durch die schweren Zeiten. Auch das Personal der Familie Melzer bekommt wieder genug Raum, so dass man als Leser einen schönen Einblick in beide Perspektiven hat. Mich hat die Handlung schon nach wenigen Seiten wieder für sich gewonnen und ich wollte am liebsten nicht mehr aufhören zu lesen. Schreibstil Die Autorin hat einen sehr schönen, leicht zulesenden Schreibstil. Sie schafft es mit ihren Worten dem Leser die Schauplätze und Gegebenheiten so deutlich zu vermitteln, dass man sie regelrecht vor Augen hat. Anne Jacobs zieht den Leser in einen Sog, dem man so schnell nicht mehr entkommt. Charaktere Ich finde die Charaktere in diesem Roman sehr authentisch. Sie gingen in ihren Rollen völlig auf. Natürlich gibt es auch Charaktere, die einem nicht so angenehm waren, aber auch diese wahren sehr gut ausgearbeitet. Ich konnte mich in Marie, Kitty und Lisa sehr gut hineinversetzen. Sie wurden im Laufe des Buches zu Freunden, die wir durch schwere Zeiten begleiten konnten. Mein Fazit Anne Jacobs hat es wieder einmal geschafft, mich zu überzeugen und in ihren Bann zu ziehen. Ihr ist eine großartige Fortsetzung gelungen, die mich von der ersten Seite an fesseln konnte. Ich vergebe deswegen gute fünf von fünf Sternen und eine absolute Leseempfehlung der Buchreihe.

Lesen Sie weiter

Nachdem ich den ersten Band "die Tuchvilla" in nur ein paar Tagen durchgelesen habe und es einfach nur großartig fand, musste ich unbedingt wissen wie es mit der Familie Melzer, die Hausangestellten, Marie und die Tuchvilla weitergeht. Kaum war das Buch da, habe ich mich wieder in die Geschichte reingestürzt und habe es wieder geliebt, genossen und gesuchtet!!! Eine so tolle Familiensaga, die mich sogar noch im 2. Band begeistern und mich nur schwärmen lassen konnte !!! In diesem Band, spielt die Geschichte während des ersten Weltkrieges, was enorme Spuren und Auswirkungen auf die Familie, die Tuchfabrik und Villa, sowie auf alle Protagonisten hinterlässt. Es war einfach nur wieder toll!!! Ich habe jede Seite inhaliert und mich in diese Familie verloren. Marie stand diesmal deutlich mehr im Hintergrund, als im ersten Band und hat mir stellenweise etwas gefehlt, aber sie war trotzdem immer noch präsent. Falls ein 3. Band in Planung ist, dann hätte ich absolut nichts dagegen!!! Ich wäre auf jeden Fall eine der Leserin, die sich weiterhin darauf stürzen würde, um es zu lesen!!! ;-) Note:5/5

Lesen Sie weiter

Augsburg, im Ersten Weltkrieg. Die Männer sind größtenteils an der Front, die Frauen müssen daheim dafür sorgen, dass der Haushalt weiterläuft. In der Tuchvilla der Melzers funktioniert dies trotz diversen Einschränkungen recht gut, da Herrschaft und Dienstboten sich kennen und schätzen und größtenteils alle ein eingespieltes Team sind. Nicht so gut steht es um die Melzersche Tuchfabrik. Vater Melzer ist Neuerungen gegenüber nicht besonders aufgeschlossen und wehrt sich lange gegen jede Veränderung. Doch Schwiegertochter Marie bringt ihn mit sanfter Beharrlichkeit dazu, sich den neuen Notwendigkeiten zumindest teilweise zu beugen. Nachdem der erste Band mit der Dreifach-Verlobung aller drei Melzer-Kinder endete, erleben wir nun den weiteren Verlauf der Familie sowie des ganzen Haushalts. Paul ist an der Front, Marie aber inzwischen völlig in die Familie integriert. Auch die Ehemänner von Elisabeth und Kitty sind im Krieg, der eine wird mehr, der andere weniger vermisst. Nicht nur die Herrschaft, auch die Diener können sich nicht vor der Wehrpflicht drücken und zu Beginn des Krieges will dies in der allgemeinen Begeisterung ja auch kaum einer. Aber schnell holt die Realität sie alle ein. Insbesondere der feingeistige Humbert leidet unendlich an der Front, hat Panikattacken und bringt sich selbst in immer noch schlimmere Situationen. Die Autorin schildert die Kriegsjahre aus vielen unterschiedlichen Perspektiven, spart dabei das Grauen an der Front nicht aus, der Fokus liegt aber auf dem Leben der Daheimgebliebenen. Besonders interessant finde ich hierbei, wie im ersten Teil, dass die Geschichte einmal nicht in Berlin, München oder Hamburg, sondern eben im eher beschaulichen Augsburg spielt. Aber auch hier passieren gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Umwälzungen wie überall im Land zu jener Zeit. Gut gelungen finde ich das Verhältnis in der Handlung zwischen dem Leben der Herrschaften und dem der Dienerschaft. In beiden Schichten geschieht viel, es wird geliebt und gehasst, verzweifelt und gehofft, es gibt aufrichtige und liebenswerte Charaktere genauso wie unsympathische Fieslinge und Intriganten, alles in und um den Mikrokosmos der Tuchvilla herum! Anne Jacobs ist ein geschlossenes Pseudonym, das heißt, wir Leser wissen leider nicht, welche Autorin dahintersteckt. Ich persönlich finde das schade, denn gerne würde ich mehr aus ihrer Feder lesen! Zum Glück hat die Autorin im Rahmen einer Leserunde angekündigt, dass es einen dritten Band der Tuchvilla-Saga geben wird. Das ist auch gut so, denn am Ende dieses Buches bleiben doch einige Fragen offen und einige Handlungsstränge sind noch nicht zu Ende geführt. Daher freue ich mich sehr auf die Fortsetzung! Auch wenn man den zweiten Teil sicher auch ohne Vorkenntnisse lesen und genießen kann, empfehle ich doch vorher die Lektüre des ersten Bandes, um ein umfassenderes Bild der Figuren von Anfang an zu haben!

Lesen Sie weiter

1916: Der erste Weltkrieg ist in vollem Gange, doch die Bewohner der Tuchvilla hat hatten bisher Glück, denn Paul und seine Schwäger wurden noch nicht eingezogen. Doch gerade als Marie das erste Mal niederkommt, muss auch er an die Front. Danach ändern sich die Zustände in der Villa und der Fabrik rasant. Benzin und Lebensmittel werden immer knapper, selbst in der Tuchvilla wird „kreative Kochkunst“ betrieben, aber wenigstens haben sie noch genug zu Essen. Bald gibt es für die Fabrik keine Rohstoffe mehr, doch Johann Melzer, das Familienoberhaupt, kann sich lange nicht durchringen, Pauls Pläne umzusetzen und stattdessen Stoffe aus Papier zu weben. (Das es (bedruckte) Stoffe aus Papier gab, wusste ich bis dato nicht, finde es aber extrem spannend. Sie konnten nicht gewaschen werden (dann lösten sich auf), sondern wurden ausgebürstet.) Zudem lässt sich Johann lange bitten, bis die Frauen unter Elisabeths Leitung endlich ein Lazarett in der Villa einrichten dürfen. An dieser Stelle möchte ich auf das einzige Manko des Buches verweisen – den Klappentext. Denn Marie leitet die Tuchvilla erst ziemlich am Ende des Krieges / Buches und auch die erwähnte Kontroverse mit Ernst von Klippstein fällt in diese Zeit. „Die Töchter der Tuchvilla“ ist eine von mir sehnsüchtig erhoffte Fortsetzung, die meine Erwartungen voll erfüllt hat. Bereits der Einstig in das Buch ist sehr gut gelungen: die einzelnen Familienmitglieder werden durch Maries Niederkunft (wieder) vorgestellt und die Leser des ersten Bandes (Die Tuchvilla) erfahren, was in der Zwischenzeit geschehen ist. Ich war sofort in dem Buch versunken und habe, sehr zum Leidwesen meines Hundes, meine Umgebung kaum noch wahrgenommen. Die Melzer-Frauen sind sehr verschiedene Persönlichkeiten, die im Krieg förmlich über sich hinaus wachsen und sich emanzipieren. Marie hat das Talent und Verständnis ihres Vaters für die Konstruktion von Maschinen geerbt, braucht aber lange, bis ihr Schwiegervater ihr zugesteht, dieses auch im Sinne der Fabrik zu nutzen. Auf leise, zurückhaltende Art schafft sie es langsam, sich bei ihm durchzusetzen. Ihre Ehe mit Paul ist extrem liebevoll und harmonisch. Sie schreiben sich während des Krieges hinreisende Liebesbriefe. Elisabeth hat mit Klaus von Hagemann nicht unbedingt einen Glücksgriff gemacht. Ihre Schwiegereltern sind extrem aufdringlich und nutzen sie schamlos aus. Auch ihr Mann fordert in seinen Briefen von der Front immer nur Geld, zu lieben scheint er sie nicht. Außerdem wird sie leider nicht schwanger und neidet dieses Glück Marie und Kitty sehr. Aber sie ist ruhig und besonnen genug, um sich mit der Situation abzufinden und stattdessen alle ihre Kraft in das Lazarett und das Waisenhaus zu stecken. Trotzdem steht sie irgendwann vor einer schwierigen Entscheidung. Kitty ist in ihrer Ehe eigentlich glücklich und endlich angekommen. Doch da meldet sich Gerard Duchamps, ihre erste große Liebe, wieder bei ihr und sie muss eine Wahl treffen. So richtig gefestigt ist ihre Persönlichkeit immer noch nicht. Kitty wirkt auf mich manisch: einerseits völlig überdreht und im nächsten Augenblick depressiv. Sie verarbeitet das Kriegstrauma auf ihre eigene Art und beginnt wieder zu malen. Ihre künstlerische Begabung hilft ihr letzten Endes sich auszudrücken und auch ausgeglichener zu werden. Der Leser erlebt den Krieg aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven. Da sind einerseits die Frauen in der Tuchvilla inkl. der weiblichen Dienstboten, die den Krieg nur aus den Briefen ihrer Männer oder durch die zu versorgenden Verletzten erleben. Schnell wird klar, dass alle völlig falsche Vorstellungen davon hatten. Besonders erschreckend fand ich den Bericht, dass es auch an der Front kaum zu Essen, aber immer genügend Alkohol gab, damit die Männer (im Suff) ja durchhalten. Denn auch sie haben Angst, versuchen z.B. wie Humbert, der ehemalige Hausdiener der Melzers, zu fliehen und würden sich lieber erschießen lassen, als an die Front zurückkehren zu müssen. Auch die Arbeiterinnen der Fabrik sind unmittelbar vom Krieg betroffen. Bald gibt es keinen Lohn mehr, später keine Arbeit. Ihre Streiks ändern die Situation nicht. Zuerst verkaufen die Frauen ihre Haare, später ihren Körper um etwas zu verdienen. Doch das wenige Geld reicht kaum zum Überleben, Kinder und Alte verhungern. Man merkt beim Lesen, wie die Menschen trotz aller (Standes-)Unterschiede irgendwie zusammen halten müssen. Sie besinnen sich auf die Stärken der Einzelnen, von denen letzten Endes alle profitieren. Denn eines haben sie gemeinsam: die Sorge um den Ausgang des Krieges und den Verbleib ihrer Angehörigen. Wenn die Post wieder mal für Wochen ausbleibt und die Ungewissheit an den Nerven zerrt, der Park der Villa in einen Gemüsegarten verwandelt wird, weil es nichts mehr zu kaufen gibt, oder die Kinder der Melzers und der Dienstboten zusammen erzogen werden. Ich finde es sehr gut, wie dieses Zusammengehörigkeitsgefühl im Buch transportiert wurde. Hoffentlich kommt bald der nächste Band, ich will doch wissen, ob Marie und Paul die Fabrik retten können und was aus Klippstein wird. Gelingt Kitty der Durchbruch als Künstlerin und geht das Arrangement in Pommern auf???

Lesen Sie weiter

Schlimme Zeiten in der Tuchvilla

Von: Lenzen aus Mönchengladbach

12.01.2016

Als ich das Buch begonnen habe, war das ein bisschen wie nach Hause kommen. Die Tuchvilla ist ein Kosmos für sich. Inzwischen sorgt der erste Weltkrieg dafür, dass die Männer eingezogen werden, die Versorgung immer schwieriger wird und überall Hunger und Not herrschen. Auch wenn die Menschen in Augsburg und vor allem in der Fabrik denken, dass es den Fabrikbesitzern und den Bankern besser geht, so ist das ganz und gar nicht. Auch in der Tuchvilla fehlt es an allen Ecken und Enden, aber man hält zusammen und spart wochenlang, um ein Fest würdig begehen zu können. Johann Melzer ist weiterhin der Chef und lässt sich ungern in seine Angelegenheiten hineinreden, auch wenn er heimlich vieles akzeptiert und anerkennt. Seine adlige Frau Alicia kümmert sich um alle und bewahrt Haltung, auch wenn das Schicksal zuschlägt. Paul, der einzige Sohn, wird wie die anderen jungen Männer eingezogen, und die Töchter Kitty und Elisabeth müssen ihren Weg gehen. Die vernünftige Elisabeth wächst über sich hinaus bei der Pflege von Kriegsverletzten, selbst die überdrehte Kitty schafft es irgendwann reifer zu werden und trotzdem Kitty zu bleiben. Dazu kommen die Bediensteten, die alle mit zur Familie gehören, von den Melzer geschützt werden und treu zur Familie stehen. Besonders gefallen hat mir da der etwas schräge Humbert, der einerseits der perfekte „Butler“, aber total kriegsungeeignet ist. Aber im Mittelpunkt steht Marie, die Frau von Paul. Sie steht mit beiden Beinen auf der Erde, hat eine künstlerische Ader, ist diplomatisch, beharrlich und sehr praktisch veranlagt. Immer hat sie ein offenes Ohr und rückt den anderen auch schon mal den Kopf zurecht, wenn es sein muss. Vor allem aber hat sie auch Mitgefühl für die Arbeiter und findet einen Weg, zu helfen. Mir fehlt manchmal ein wenig der Fleck auf ihrem makellosen Charakter. Der Krieg zeigt sich von seiner schrecklichen Seite, aber auch die Nachkriegszeit ist nicht einfach. Man trauert dem Kaiser nach und sieht politischen Veränderungen skeptisch entgegen. Es ist noch nicht sicher, was die Zukunft bringt, doch es gibt wieder Hoffnung. Am Ende gibt es einige offene Fragen, die hoffentlich im nächsten Band beantwortet werden. Eine unterhaltsame Familiengeschichte.

Lesen Sie weiter

Nachdem ich "Die Tuchvilla" gern gelesen hatte, wollte ich natürlich wissen wie es mit den Melzers und ihrer Tuchfabrik weitergeht und begann mit voller Freude diesen seitenstarken Roman zu lesen. Zudem mag ich Bücher über den 1. Weltkrieg einfach nur zu gern. Wir schreiben das Jahr 1916 und es ist Krieg. Auch die Melzers in Augsburg sind davon betroffen. Während die Männer an der Front dienen, versuchen die Frauen die Villa und die Fabrik am Laufen zu halten. Wird den Frauen das Schicksal hold sein und sie ihre Männer bald wiedersehen? Bereits auf den ersten Seiten hatte mich die Autorin mit ihrer blumigen Sprache in ihren Bann gezogen. Auch wenn es schon über ein Jahr her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe, so war ich doch sofort wieder drin im Geschehen und auch die Melzers waren mir wieder gegenwärtig. Die Schreibe der Autorin ist sehr detailliert, was manchmal zu Längen führt, die ein wenig den Lesefluss stören und nicht sein müssten. Ein auktorialer Erzähler führt uns durch die Geschichte. Wir bekommen aus den unterschiedlichsten Perspektiven etwas mit, denn mal begleiten wir Marie, mal Kitty und wie sie alle heißen. Dadurch erfährt man besonders viel aus dem Kosmos der Tuchvilla. Im ersten Buch hatte ich ja noch so meine Probleme mit Marie, hier mochte ich sie aber wirklich gern mit ihrer anpackenden Art und den Mut etwas verändern zu wollen. Die dargestellten Charaktere sind alle sehr unterschiedlich, so dass man sie gut unterscheiden kann und jeder Leser wird jemanden finden, der ihm sympathisch ist. Mir gefällt an dem Buch vor allem, dass nicht nur die Herrschaften mit ihren Problemen beleuchtet werden, sondern auch deren Dienstboten und dass keine Gesellschaftsschicht dabei bevorzugt wird. Zudem scheut sich Anne Jacobs nicht davor die Schrecken des Krieges dem Leser nahe zu bringen. Erst dadurch kommt der Umbruch der damaligen Zeit für den Leser richtig rüber. Auch beim Lesen dieses Buches fühlte ich mich stark an die TV- Serie "Downton Abbey" erinnert. Wer daran Gefallen findet, der wird auch diesen Roman genießen können. Fazit: Für mich eine gelungene Fortsetzung, die ich gern gelesen habe. Vom mir gibt es eine Leseempfehlung.

Lesen Sie weiter

Das Buch: Marie wird in dem großen Herrenhaus der Melzers, die eine Tuchfabrik besitzen, als Küchenmagd angestellt. Und so lernt sie schnell die Dienstschaft kennen und die Eigenheiten der Familie Melzer. Und da passieren so einige Skandale, ein paar Intrigen und viele Besuche der höheren Gesellschaft. Doch was wäre ein historischer Roman ohne die Liebe? Hier wirft Paul, der Sohn der Familie Melzer, ein Auge auf Marie. Doch wie kann nun die einfache Küchenmagd Marie sich durch die Welt der Melzers hindurch schlagen? Fazit: Dieses Buch ist ein perfektes Beispiel für einen historischen Roman. Man erlebt das Leben in der Villa, die des Gesindes und der Herrschaft. Und dieses Zusammenspiel, wo beide Parteien aufeinander angewiesen sind, wir hier detailreich und ohne Längen dargestellt. Die Erzählperspektiven wechseln zwischen den einzelnen Personen der Villa hin und her. Das ist hier aber überhaupt nicht störend, da eigentlich die anderen Personen mit einbezogen werden und man das Gefühl bekommt, als kleines Mäuschen die Gespräche der Villa heimlich zu belauschen. Und auch die obligatorische Liebesstory wird hier nicht in den Vordergrund gespielt. Es ist nur ein Teil der Geschichte, wie auch die ganzen Liebeleien der Töchter der Familie. Der Buchtitel bezeichnet es sehr gut, es geht um die Tuchvilla. Wer also einen historischen Roman sucht, der kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges spielt und das Leben der Gesellschaft abbildet, wird hier absolut nicht enttäuscht werden.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.