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Rezensionen zu
Himbeeren mit Sahne im Ritz

Zelda Fitzgerald

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die 1920er

Von: Bibliotaph

27.09.2020

Das erste Buch welches ich von Zelda Fitzgerald gelesen habe. Mich konnte es nicht so ganz fangen aber einen wunderschönen Einblick in das leben der 1920er war es dennoch!

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Ein junges Mädchen, die unverhofft von einer Bedienung zur Leinwandkönigin aufsteigt und als man ihr den Erfolg streitig machen will alles daran setzt ihr Recht zu bekommen. Eine Frau, die ihre berufliche Karriere über alles andere stellt, sogar über die Liebe. Ein Paar, das von seiner neuen Heimat auf die alte Heimat blickt und vor Wehmut vergeht. Das sind nur einige Protagonisten aus "Himbeeren mit Sahne im Ritz", der Kurzgeschichtensammlung der großen Zelda Fitzgerald. In ihren kleinen Wunderwerken lässt die Frau von einem der berühmtesten Schriftsteller der Welt ein längst vergessenes Jahrzehnt wieder auferstehen: Die legendären Roaring Twenties, in der Männer Anzüge trugen und Frauen bunte Kleider mit Federn im Haar. Ein Jahrzehnt, in der das gesamte Leben einer einzigen großen Bühne glich und das ist auch die Atmosphäre in Fitzgeralds Geschichten, auch wenn sie, anders als ihr Mann Scott, eine hauptsächlich weibliche Perspektive einnimmt. Obwohl in den Erzählungen von "Himbeeren mit Sahne im Ritz" durchaus auch männliche Figuren vorkommen, wirken diese doch häufig wie schlecht gecastete Laiendarsteller, die eine untergeordnete Rolle gegenüber Fitzgeralds weiblichen Figuren einnehmen. Sie schreibt über Frauen, die ihrer gesellschaftlich aufgezwungenen Stellung geistig längst entwachsen sind. Diese Frauen sind selbstbewusst, sie verkörpern - zumindest gegenüber außenstehenden Personen - eine unabdingbare Stärke und Unerschütterlichkeit. Sie übertreten Grenzen und das meistens vollkommen bewusst, um zu provozieren und das zu bekommen, was sie möchten. Doch vor allem spielen diese Frauen die meiste Zeit eine Rolle für die Öffentlichkeit, die ihre Fehler und innere Zerrissenheit nicht sehen soll. Denn die Vielzahl der von Zelda Fitzgerald beschriebenen Charaktere sind gebrochene Persönlichkeiten, die von sich und dem Leben zu viel verlangt haben und in den Kurzgeschichten auf verschiedene Arten und Weisen den Preis dafür zahlen müssen. Besonders hervorheben möchte ich außerdem die faszinierende Sprache und die Formulierungen, die Fitzgerald benutzt. Viele Sätze muss man tatsächlich mehrmals lesen, um diese in ihrer gesamten Schönheit erfassen zu können und dann möchte man die Stellen markieren, bis man bemerkt, dass man genauso gut das ganze Buch markieren könnte. Ebenfalls ans Herz legen möchte ich jeder Leserin und jedem Leser von "Himbeeren mit Sahne im Ritz" das Nachwort von Felicitas von Lovenberg, in dem einige interessante Aspekte zu den vorangegangenen Kurzgeschichten zu finden sind, beispielsweise die Tatsache, dass viele von Zeldas Erzählungen unter dem Namen ihres Mannes veröffentlicht wurden und dass ihre Figuren in ihrem Verhalten, das Leben als eine Art Bühne zu betrachten, genau das verkörpern, wofür auch das Leben des Ehepaares Fitzgerald stand und wofür sie weltberühmt wurden. "Himbeeren mit Sahne im Ritz" ist eine mehr als gelungene Zeitreise in die Vergangenheit. Ein unterhaltsames Porträt bedeutender und interessanter weiblichen Persönlichkeiten, die jede auf ihre eigene Art und Weise ihre Zeit geprägt hat.

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Die Fitzgeralds – glamourös in den Untergang Zelda und F. Scott Fitzgerald waren das Glamourpaar der 20er und 30er Jahre. Partys, ein ausschweifender, teurer Lebensstil, großer Glamour und ebenso große Skandale bestimmten ihr Leben. Der große Durchbruch für F. Scott Fitzgerald war der „Der große Gatsby“. Lange Zeit galt er als einer der bestbezahlten Autoren seiner Zeit. Dieser Umstand trug sicher dazu bei, dass viele der Kurzgeschichten von Zelda Fitzgerald unter seinem Namen erschienen. Die Verlage zahlten ihm ein wesentlich höheres Honorar (das sie bei ihrem Leben auch dringend benötigten). Das machte es Zelda Fitzgerald natürlich nicht leichter, sich gegen ihren berühmten Mann zu behaupten. Und auch wenn sie als die Glamourikone der 20er Jahre galt – scheiterte sie viel zu oft an den Umständen der Zeit, einer komplizierten Ehe oder auch an sich selbst. Ähnlich wie die Frauen in ihren Erzählungen. Ihre große Liebe war der Tanz, doch diese Karriere musste sie frühzeitig beenden und als Schriftstellerin stand sie im Schatten ihres Mannes. Das er sie als „drittklassige Schriftstellerin“ bezeichnetet, trug auch nicht zu sehr viel Selbstbewusstsein bei. Ihre Ehe war nicht lange glücklich. Schon Mitte der 20er Jahre war Tristesse und Streitereien an die Stelle des Glamours getreten. Erst jetzt erscheinen mit etlichen Jahren Verspätung 11 Erzählungen von Zelda Fitzgerald unter ihrem Namen in einer deutschen Übersetzung. Erschienen sind die Storys zwischen 1925 und 1932. Allen Geschichten ist der starke autobiographische Touch eigen. Zelda Fitzgeralds Heldinnen neigen zu einer gewissen Form der Extravaganz und natürlich ganz viel Glamour. Die Provinz und/oder ihr Leben ist ihnen viel zu eng und es zieht sie in die Welt, seien es die großen Städte oder auch die große Bühne. Das Leben ist für sie eine Art der Selbstinszenierung und die Mädchen aus den Geschichten tummeln sich eher bei Himbeeren mit Sahne im Ritz als in engen Wohnungen. Die Gleichheit der Geschichten und Lebensumstände ist für mich auch der größte Schwachpunkt der Erzählungen. Auch wenn Zelda Fitzgerald durchaus einen großen Wortwitz hat, einige Passagen ganz wunderbar gezeichnet sind, verschwimmen alle Geschichten zu einer Einheit. Den einzelnen Geschichten fehlt das Alleinstellungsmerkmal und die Tiefe. Die Erzählungen hinterlassen das Gefühl, als wären sie ein immer gleiches Abbild des Lebens von Zeldas Fitzgerald. Letztlich dreht sich alles um die Suche nach Glück in Form eines Mannes mit möglichst mit Geld und Ansehen. Und dies ist gleichzeitig ihr großes Unglück. Das Leben außerhalb von Prunk und Glamour wir nur in kurzen Nebensätzen erwähnt. An Sommerabenden, wenn New York im blauen Dämmerlicht einer versunkenen Stadt gleicht, überquerte sie auf einer bogenförmigen Brücke wie auf einer drapierten Spitzenborte das Wasser, das Stenografinnen und amerikanische Kapitalistenfamilien voneinander trennt. Zwar hat mich jede Geschichte durchaus gut unterhalten und ich mag recht bildhaften Beschreibungen der Szenerie sehr, aber es fehlt das letzte Stückchen Tiefgang, der es wert ist, sich an die Geschichte zu erinnern. So bleibt letztlich trotzdem ein unterhaltsames Buch, das sehr schön aufgemacht ist. Vom Cover über den lilafarbenen Leineneinband, die wohlausgesuchte Schrift bis hin zum passenden Lesebändchen ist es ein wunderbar aufgemachtes Buch, über das ich sehr glücklich bin.

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Inhalt: Kaum jemand verkörpert den Zeitgeist der Roaring Twenties so wie Zelda Fitzgerald. Sie war der Prototyp des «Flappers»: frech, abenteuerlustig, extravagant. Das Lebensgefühl dieser Ära hat sie in bezaubernden Erzählungen eingefangen, die nun erstmals auf Deutsch zu entdecken sind. Im Mittelpunkt stehen bei Zelda Fitzgerald stets Frauen: eigensinnige und eigenständige Heldinnen, sich auf einem Ozeandampfer ebenso zu Hause fühlen wie im Ritz oder auf den Champs-Élysées. Die nach der Theaterprobe lieber noch um die Häuser ziehen, als zu Mann und Kind zu eilen. Die es nach Hollywood schaffen und ihre Filmkarriere für die Liebe ihres Lebens wieder aufgeben. Oder die in einem Provinznest in den Südstaaten von der weiten Welt und ihrem großen Auftritt träumen. Zelda Fitzgerald wirft uns mitten hinein in das glamouröse, schillernde, unstete Bühnenuniversum der Tänzerinnen, Schauspielerinnen und Sängerinnen. Die Lichter des Broadway, Schrankkoffer voller Tüllkleider, Orchideen in onduliertem Haar: In opulenten Details erweckt sie das Jazz Age zum Leben. Ihre hinreißend sinnlichen, atmosphärisch dichten Erzählungen handeln von der hohen Kunst, sich selbst zu inszenieren – und von dem Preis, den man dafür zahlt. Meine Meinung: Zu Beginn möchte ich erwähnen das ich durch diese Buch durch dieses wunderschöne Buchcover aufmerksam wurde. Ich bin ein Fan der 20er und 30er Jahre. Ein mega Hingucker in jedem Bücherregal. Als ich mich mit dem Inhalt ein wenig beschäftigt habe wollte ich dieses Buch gerne lesen, Himbeeren mit Sahne im Ritz, Reisen nach Frankreich, Revuetänzerinnen, Schauspielerinnen, das Leben der Flapper in den 20er Jahren. All das beschreibt Zelda Fitzgerald in ihren Geschichten auf eine unvergleichliche Art. Die Geschichten von Zelda Fitzgerald bestechen durch eine unglaublich bildhafte Sprache:Ich konnte während dem Lesen mich in die frühere Jahre zurück versetzten auch wenn ich ein Kind der 80er bin. Das ganze Setting drum herum hat mir gut gefallen da es in die süd staatliche Westküste spielt sowie auch in Frankreich. Die Storys, die handelt von Frauen, die sehr selbstbewusst sind. Es sind moderne Charaktere der 1920er und 1930er Jahre.die Autorin schreibt über Frauen. denen die Männer nichts zutrauen und die sich über sie erheben, die ihren Weg gehen und ihrem eigenen Kopf folgen, statt die Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen. Sie gehen tanzen und schauspielern: Zelda und ihr Ehemann haben die Protagonisten in denn verschiedenen Geschichten lebendig wirken lassen sie wirkten authentisch und glaubwürdig. Da Zelda aus eigener Erfahrung spricht bzw geschrieben hat, hatte ich als Leserin das Gefühl sie würde sich selber als Protagonist beschreiben, und teilweise ihre Geschichte schreiben, was sie bestimmt zum größten Teil auch gemacht hat denn sie schreibt aus Erfahrung und hat viele Dinge in ihren damaligen Umfeld wahrgenommen und mit eingebracht. Fazit:Auch wenn es nur Kurzgeschichten waren hat mir das Buch besonders gut gefallen, und kann diese biografische Lektüre nur weiter empfehlen.

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Diese Sammlung von Erzählungen aus der Feder von Zelda Fitzgerald, erschien im September 2016 erstmals in der deutschen Übersetzung von Eva Bonne. Zum Inhalt: Im Zentrum all dieser Erzählungen stehen ehrgeizige, schillernde und einnehmende Frauen der Roaring 20's, die das Lebensgefühl jener Zeit perfekt repräsentieren. Und dort gehört der schöne Schein und die Inszenierung der eigenen Person zum guten Ton. Authentizität ist unerwünscht und in Gesellschaft wenig hilfreich, denn diese Frauen wissen was sie wollen und wie sie es bekommen. Männer spielen dabei eine untergeordnete Rolle, sind höchstens Mittel zum Zweck und Teil des erdachten Lebens. Doch unter der Oberfläche finden sich verpasste Chancen, Ängste, Verlust, unerfüllte Träume und Einsamkeit und hinterlassen einen matten Fleck auf der sonst so glänzenden Hülle. Meine Meinung: Die Fitzgeralds waren ein interessantes Paar mit einer schwierigen Ehe. Zelda Fitzgerald blieb als Schriftstellerin immer im Schatten ihres erfolgreichen Mannes F. Scott Fitzgerald unter dessen Name auch einige ihrer Werke veröffentlicht wurden um sie besser zu verkaufen. Ich hatte den Eindruck diese fehlende Anerkennung und einen gewissen Geltungsdrang in einigen ihrer Erzählungen wiederzufinden. Dabei ist auch die Perspektive interessant, denn oftmals beschreibt sie die Frauen ihrer Geschichten tatsächlich aus der Perspektive einer Freundin oder Bekannten und oftmals ist die Erzählerin sogar Zelda Fitzgerald selbst, als hätte sie all diese Frauen wirklich gekannt. Die Sprache ist durchwachsen. Neben Passagen deren Formulierung mir sehr bemüht und hölzern erschienen, gab es auch beeindruckend präzise und vielschichtige Beschreibungen, die mich begeistern konnten und eine Markierung wert waren. Zu den meisten der skizzierten Charaktere konnte ich keine emotionale Verbindung aufbauen. Diese oberflächliche Welt wohlhabender und schöner Menschen mit Drang zur Selbstdarstellung ist für mich sehr weit weg und entsprechend fand ich einige der thematisierten Probleme nahezu banal. Ich mochte allerdings die unterschwellige Melancholie, die dem schönen Schein oftmals seinen Glanz nehmen konnte. Fazit: Wer mehr über Zelda Fitzgerald erfahren möchte kann durch ihre Erzählungen einen ersten Eindruck von ihrem Leben sowie dem Lebensgefühl der Roaring 20’s im Allgemeinen bekommen. Dabei ist insbesondere die Erzählperspektive sehr interessant. Sie hat eine schöne Sprache mit bemerkenswerten Formulierungen, die aber zeitweise etwas bemüht wirkten.

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Eines konnte man von den schillernden Frauen aus den Roaring Twenties gewiss lernen: die Kunst der Selbstinszenierung. Mitten unter ihnen war Zelda Fitzgerald, die meist im Schatten ihres Ehemannes und weltberühmten amerikanischen Schriftstellers F. Scott Fitzgerald stand. Welche erzählerische Begabung sie selbst besitzt, beweist sie in dieser Erzählsammlung. In jeder Geschichte steht eine andere weibliche Persönlichkeit im Mittelpunkt: die clevere und entschlossene Gracie in New Heidelberg, die lebenshungrige Harriett in Jefferssonville oder die autoritäre und wankelmütige Helena in New York. Die Autorin entwirft ein breites Panoptikum an Figuren, die in ihren Ambitionen und Hoffnungen verstrickt sind, und man kann sich gut vorstellen, dass Zelda tatsächlich ähnlichen Menschen in ihrem Leben begegnet ist. Zeitweise hat man Mühe, bei den zahlreichen Stationen mitzuhalten, kann jedoch dank der glänzend formulierten Sprache immer wieder genussvoll in die neue Szenerie eintauchen. So entfaltet sich ein authentisches Bild der High Society, in der sich vergnügungssüchtige Eisenbahnmagnaten, Bankiers und Großunternehmer tummeln, Frauen in den elegantesten Ozeandampfern von New York nach Paris jetten und im Ritz Champagner schlürfen. ‚Flapper’ wurden diese jungen Frauen genannt, die gern tranken rauchten, tanzten und Jazz hörten. Manchen von ihnen wird alles geschenkt. Frei von finanziellen Sorgen können sie ihre Launen ausleben und ihre Begierden befriedigen. Doch gerade jene Frauen, denen es an nichts zu fehlen scheint, versprühen ein Gefühl des Mangels und der Rastlosigkeit. Andere wiederum träumen in einem Provinznest in den Südstaaten von einer Tanzkarriere in New York und arbeiten hart dafür, bis sie schließlich erkennen müssen, dass nicht jede für den Broadway bestimmt ist. Fitzgerald präsentiert die mannigfaltigen Frauenfiguren wie auf einem Laufsteg und beschreibt detailreich ihre Außenwirkung. Was sie jedoch tief im Inneren fühlen, bleibt dem Leser verborgen. So blieben die Charaktere für mich größtenteils unnahbar. Wie die Autorin ihre sinnlichen Eindrücke der verschiedenen Begegnungen und Schauplätze und das Lebensgefühl der Goldenen Zwanziger beschreibt, habe ich dagegen sehr genossen.

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Die Roaring Twenties in den USA gleichermaßen wie in Frankreich. Zelda Fitzgerald hat das bewegende und bewegte Jahrzehnt in ihren Kurzgeschichten festgehalten. Jedoch gibt es eine Besonderheit: die Autorin schreibt über Frauen. Junge Frauen, denen die Männer nichts zutrauen und die sich über sie erheben, Frauen, die ihren Weg gehen und ihrem eigenen Kopf folgen, statt die Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen. Sie gehen tanzen, schauspielern, verwirklichen sich beruflich, träumen von Männern und geben alles für sie auf. Auf den großen Bühnen der Welt ebenso zu Hause wie in der amerikanischen Provinz. Frauen, die bereit sind, alles zu geben, für ein Leben nach ihrem Maß. Elf Mal legen sie Zeugnis ab, was Frauen schon vor 100 Jahren für ein selbstbestimmtes Dasein gewagt haben. Zelda Fitzgerald – oft nur als Frau des bekannten F. Scott Fitzgerald wahrgenommen – zeigt, dass das Autorenpaar auf Augenhöhe die Kunst des Schreibens beherrschte. So komplex F. Scott seine Charaktere wie den unvergessenen Great Gatsby zeichnete, so vielfältig und unterschiedlich gelingt es auch Zelda in den Kurzgeschichten das Spektrum an selbstbewussten Frauen darzubieten. Sie sind mutig, anpackend, selbstbewusst, unbeirrbar, zielstrebig und zugleich begehrenswert, attraktiv, talentiert und werden bewundert. Flapper Girls, die sich auch in Paris finden ließen, die den Männern in nichts nachstanden und das Leben in vollen Zügen zu genießen wussten. Die Geschichten sind allesamt ein Spiegelbild der 20er Jahre und lassen den Weg verfolgen, den auch Zelda und ihr Ehemann gingen. Die Handlungsorte sind im Wesentlichen in den USA und Frankreich zu finden, wo das Paar zu Hause war. Vieles, was wir über die Frauen in den Geschichten lesen, stammt wohl auch aus Zeldas unmittelbarem Umfeld bzw. direkt aus ihrem eigenen Leben. So hat sie, ebenso wie ihr Gatte, ihre eigenen Erfahrungen als Vorlage für das literarische Werk genutzt und kann als Dokument der 1920er Jahre gelesen werden. Sprachlich bisweilen raffiniert formuliert, mal starke Gegensätze aufbietend, mal verdächtiges Understatement, das durch die Handlung mehr als widerlegt wird. Es macht nicht nur Spaß, den Frauen zuzusehen, sondern auch zu lesen, wie Zelda Fitzgerald sie verbal in Szene setzt. Unbedingt erwähnt werden muss das wunderschöne Cover des Buches. Im Allgemeinen für mich eine unbedeutende Nebensache, hat Manesse es hier aber geschafft, ein hochattraktives Titelbild zu schaffen, das unheimlich gut die Zeit einfängt und Freude beim Betrachten macht. Das Nachwort von Felicitas von Lovenberg sollte ebenfalls nicht vergessen werden, bringt sie die Geschichten nochmals auf einen Nenner und ordnet sie prägnant und informativ in ihren Kontext ein.

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Die Roaring Twenties in den USA gleichermaßen wie in Frankreich. Zelda Fitzgerald hat das bewegende und bewegte Jahrzehnt in ihren Kurzgeschichten festgehalten. Jedoch gibt es eine Besonderheit: die Autorin schreibt über Frauen. Junge Frauen, denen die Männer nichts zutrauen und die sich über sie erheben, Frauen, die ihren Weg gehen und ihrem eigenen Kopf folgen, statt die Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen. Sie gehen tanzen, schauspielern, verwirklichen sich beruflich, träumen von Männern und geben alles für sie auf. Auf den großen Bühnen der Welt ebenso zu Hause wie in der amerikanischen Provinz. Frauen, die bereit sind, alles zu geben, für ein Leben nach ihrem Maß. Elf Mal legen sie Zeugnis ab, was Frauen schon vor 100 Jahren für ein selbstbestimmtes Dasein gewagt haben. Zelda Fitzgerald – oft nur als Frau des bekannten F. Scott Fitzgerald wahrgenommen – zeigt, dass das Autorenpaar auf Augenhöhe die Kunst des Schreibens beherrschte. So komplex F. Scott seine Charaktere wie den unvergessenen Great Gatsby zeichnete, so vielfältig und unterschiedlich gelingt es auch Zelda in den Kurzgeschichten das Spektrum an selbstbewussten Frauen darzubieten. Sie sind mutig, anpackend, selbstbewusst, unbeirrbar, zielstrebig und zugleich begehrenswert, attraktiv, talentiert und werden bewundert. Flapper Girls, die sich auch in Paris finden ließen, die den Männern in nichts nachstanden und das Leben in vollen Zügen zu genießen wussten. Die Geschichten sind allesamt ein Spiegelbild der 20er Jahre und lassen den Weg verfolgen, den auch Zelda und ihr Ehemann gingen. Die Handlungsorte sind im Wesentlichen in den USA und Frankreich zu finden, wo das Paar zu Hause war. Vieles, was wir über die Frauen in den Geschichten lesen, stammt wohl auch aus Zeldas unmittelbarem Umfeld bzw. direkt aus ihrem eigenen Leben. So hat sie, ebenso wie ihr Gatte, ihre eigenen Erfahrungen als Vorlage für das literarische Werk genutzt und kann als Dokument der 1920er Jahre gelesen werden. Sprachlich bisweilen raffiniert formuliert, mal starke Gegensätze aufbietend, mal verdächtiges Understatement, das durch die Handlung mehr als widerlegt wird. Es macht nicht nur Spaß, den Frauen zuzusehen, sondern auch zu lesen, wie Zelda Fitzgerald sie verbal in Szene setzt. Unbedingt erwähnt werden muss das wunderschöne Cover des Buches. Im Allgemeinen für mich eine unbedeutende Nebensache, hat Manesse es hier aber geschafft, ein hochattraktives Titelbild zu schaffen, das unheimlich gut die Zeit einfängt und Freude beim Betrachten macht. Das Nachwort von Felicitas von Lovenberg sollte ebenfalls nicht vergessen werden, bringt sie die Geschichten nochmals auf einen Nenner und ordnet sie prägnant und informativ in ihren Kontext ein.

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