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Rezensionen zu
Himbeeren mit Sahne im Ritz

Zelda Fitzgerald

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Ganz schön vorlaut, die zwanzigjährige Gracie Axelrod. Beheimatet in Minnesotas New Heidelberg, führt sie die heruntergekommene Lokalität ihres Vaters mit viel Herz und ebenso viel Schnauze. Neben dem Ausschank von alkoholischen Getränken versteht sie sich insbesondere auf die Fähigkeit, Hähnchen von "zweifelhafter Herkunft kunstfertig zu braten." Arbeiten würde sie gerne einmal im Blue Ribbon-Kaufhaus, aber nur, um dort kündigen zu können ... Helena, vom Gelde verwöhnt, plagen ganz andere Sorgen. Es ist die langsam aufkeimende Langeweile und Gleichgültigkeit gesellschaftlichen Verpflichtungen gegenüber. Man hat ja kaum noch Zeit für etwas anderes. Hauptsache, es reicht zum regelmäßigen Besuch des Golfplatzes, wo ihr Anblick an "saubere Wäsche, die im Märzwind an der Leine flattert" erinnert. Der materielle Wohlstand ist aber kein Garant für ein glückliches Leben, weshalb eine gewisse Tragik und Melancholie stets mitschwingen. So umgaben den reichen Barry und die arme Caroline bereits zu Beginn ihrer Beziehung eine "tragische Aura". "Sie waren einfach zu perfekt." Auch Larry und Lola, den beiden Musikern, scheint das Glück mit zunehmendem Reichtum zu entschwinden. Generell scheint die "phosphoreszierende Rosigkeit der Reichen und Schönen etwas unendlich Verstörendes" zu haben. Und mit dem "ganzen importierten Aristokratenpack", auf jener Yacht in "Zwei Verrückte", scheint es nicht anders zu sein. Unüberhörbar auch die Ironie in der letzten Geschichte, wobei die Nachhilfelektion in "französischem Taktgefühl" einen interessanten Kontrast hierzu bildet. Zeldas merkwürdig-markanter Stil erlaubt keine allzu weitläufigen Charakterisierungen, Beweggründe oder Geschichte ihrer Hauptdarstellerinnen. Das benötigen diese auch gar nicht. Sie leben in und durch ihre Besonderheit, welche kein Aufbegehren, sondern einfach neue und andere Tatsachen sind. Hin und wieder bricht sie aber aus dem Muster aus, um jene Helena zu beschreiben, welche eine Party nach der anderen zu feiern beliebt, ihr Leben dennoch als öde beklagt: "Die lebhafte Aufregung ... konnte zu einem schwefeligen Leuchten hinter blassen Wimpern abkühlen und in den wachsamen gelbbraunen Augen weiterglimmen, als habe sie nichts mit Helena zu tun." Männer spielen eine marginale Rolle. Sie bereiten allenfalls die Bühne, auf denen sich ihre mehr oder weniger angebeteten Selbstdarstellerinnen bewegen und stellen den materiellen Rahmen. Ein reales Traumtheater ohne eigentlichen Zusammenhang. Was im Moment gelebt und getan wird, ist das Maß. Selbst geniale Väter (und finanzielle Wegbereiter) oder der "berühmteste junge Mann Englands" bleiben gesichts- und namenlos, während die Beschreibung der New Yorker Abenddämmerung in "Das Mädchen und der Millionär" weitaus mehr Beachtung findet. Allein jene belohnt übrigens dafür, das Buch in die Hand genommen zu haben! Ob Zelda Fitzgerald nun wirklich den Zeitgeist der Zwanziger Jahre getroffen hat, wie es der Klappentext verspricht, sei dahingestellt. Das mag für gewisse Kreise gelten, zumindest für solche, die sich einen gewissen Lebensstil leisten konnten. Und wenn, wie auch im Hause Fitzgerald, nicht einmal die gut gefüllte Haushaltskasse ausreichte, dann feierte man halt auf Pump weiter. Ein "Lebensgefühl", von dem ein Großteil der Bevölkerung, welches in Geschichten wie "Ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen" oder "Miss Ella" immerhin gestreift wird, hüben wie drüben sicherlich nur träumen konnte. Derlei Überlegungen vermögen dennoch nicht den Genuss der Lektüre zu schmälern. Trotz manch einer holprigen, wiederholten und unausgewogenen Passage, wie die einer "sehr jungen Frau mit sehr sauberen Ohren", bleibt eine quicklebendige Erinnerung an die Frau an F. Scott Fitzgeralds Seite und an zwei Menschen, die einst dachten, selbst nur Romanfiguren zu sein. Zelda Fitzgerald erfährt eine späte Würdigung ihres literarischen Schaffens, und zwar nicht nur, weil ihr Werk nunmehr unter ihrem eigenen Namen erscheint. Immerhin, und ein Juwel der amerikanischen Literaturgeschichte sowieso.

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Keiner schafft es die Roaring Twenties so gekonnt, so schön und so lebensecht in Worten wiederzugeben wie die Fitzgeralds, denn das Schriftstellerpaar F. Scott und Zelda Fitzgerald gehört selbst zu den berühmtesten Figuren jener Zeit. Neben Scott, der schon zu Lebzeiten erfolgreich war, blieb Zelda schriftstellerisch eher im Hintergrund und veröffentlichte ihre eigenen Texte zum Teil sogar unter seinem Namen. Nun finden ein paar ihrer Erzählungen in einem wunderschönen Band im Manesse Verlag ihren eigenen Platz. Denn auch wenn man Zelda Fitzgerald immer als Teil „der Fitzgeralds“ und somit auch als F. Scott Fitzgeralds Frau sehen wird, hat sie es doch verdient, als eigenständige Person und vor allem als Schriftstellerin gewürdigt zu werden. In elf Kurzgeschichten erzählt Zelda Fitzgerald in „Himbeeren mit Sahne im Ritz“ von Mannequins, Filmdiven, Tänzerinnen und Sängerinnen, die stolz ihr Leben leben, aber dennoch ihren Platz in der Gesellschaft suchen. Zelda nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die goldenen Zwanziger, auf glamouröse Partys, hinter und auf die Bühne und auch ein bisschen in das Seelenleben der Heldinnen. Das alles geschieht aus der beobachtenden Perspektive Zeldas, deren Blick so klar und deren Beschreibungen so intensiv sind, dass man meint, mitten im Geschehen zu stehen. Mal schlüpft Zelda in die Rolle der Bekannten oder der Freundin und mal bleibt sie einfach nur entfernte Beobachterin, aber immer schafft sie es die Frauen in ihren Erzählungen und deren persönliche Lage einfühlsam zu beschreiben, ohne viele Worte im eigentlichen Geschehen zu verlieren. Vielleicht auch, weil ein wenig Zelda in all ihren Heldinnen steckt. Nicht alle Erzählungen sind vollends gelungen, manch eine könnte man als ein wenig langatmig und langweilig bezeichnen. Doch das macht nichts. Die Atmosphäre, die Zelda Fitzgerald kreiert, ist einmalig und macht das Buch allemal einzigartig und lesenswert - nicht nur für Fitzgerald-Fans.

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Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ein bisschen Angst vor diesem Buch hatte. Und ich erkläre euch auch gerne, warum das so war: Zelda Fitzgerald...Fitzgerald...Fitzgerald... ist das nicht die Frau von F. Scott Fitzgerald? Ja, richtig. Und F. Scott Fitzgerald ist doch der Autor von "Der große Gatsby"? Ja, das ist er. Und "Der große Gatsby" ist doch ein Lieblingsbuch von mir, nicht wahr? Ja! Da seht ihrs. Ich liebe "Der große Gatsby" sehr. Das Buch ist zwar nicht besonders dick, aber es hat mich von Anfang bis zum Ende restlos begeistert. Auch der Film dazu (der mit Leonardo DiCaprio) ist meiner Meinung nach einfach nur unglaublich gut gelungen. Jetzt hatte ich natürlich sehr große Erwartungen und wollte nicht enttäuscht werden - was ich jedoch befürchtet habe. Und dann wäre da noch der Titel. "Himbeeren mit Sahne im Ritz", da bekommt man sofort Hunger, noch bevor man das Buch überhaupt in der Hand hält. Für mich reichen nur die Himbeeren, ohne Sahne und nicht im Ritz. Aber trotzdem - Himbeeren! Ich liebe Himbeeren! Ihr merkt, dieses Buch ist (zumindest auf den ersten Blick) wie für mich gemacht. Ich war nur sehr gespannt darauf, ob das Lesen, also der Inhalt, genauso toll ist wie das ganze drumherum. Das Cover gefällt mir sehr gut, ich finde es passt zum Titel und lässt das Buch edel aussehen. Mit 224 Seiten ist der Roman nicht besonders dick, trotzdem habe ich etwas länger fürs Lesen benötigt. Der Schreibstil ist nicht gerade anspruchslos, aber dafür ganz wunderbar. Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen. Auch inhaltlich hat es mir gut gefallen. Und was ich an Manesse so sehr liebe: man muss unbekannte Dinge nicht googlen, es gibt hinten im Buch Anmerkungen, wo alles ausführlich genug erklärt wird. Wenn man also im tiefsten Wald sitzt, ohne Internet, verzweifelt man nicht an irgendwelchen unbekannten Wörtern oder Anspielungen, weil bereits im Buch alles wichtige erläutert wird. Einfach toll! Fazit Ein wundervolles Buch, welches jede echte Leseeule im Regal stehen haben sollte!

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Himbeeren mit Sahne im Ritz, Reisen nach Frankreich, Revuetänzerinnen, Schauspielerinnen, das Leben der Flapper in den 20er Jahren. All das beschreibt Zelda Fitzgerald in ihren Geschichten auf eine unvergleichliche Art. Zu Lebzeiten wurden die meisten ihrer Geschichten nicht unter ihrem Namen veröffentlicht oder sie wurde zumindest nur als Co-Autorin ihres Mannes, Scott Fitzgerald, genannt. Dies hatte auch praktische Gründe, bekam ihr Mann durch seine Berühmtheit doch bedeutend mehr Geld für seine Geschichten. Jetzt sind ihre wunderbaren Geschichten im Manesse Verlag ine einer sehr schönen Ausgabe endlich unter ihrem alleinigen Namen erschienen. Die Geschichten von Zelda Fitzgerald bestechen durch eine unglaublich bildhafte Sprache, die die Leser sofort mitnimmt und in die Geschichte eintauchen lässt. Dabei sind viele Geschichten biographisch angehaucht, so ist Zelda selbst ein Südstaatenmädchen, wie einige ihrer Protagonistinnen und wie einer der männlichen Charaktere meldete sich auch ihr Mann Scott zur Armee und kam jedoch nie zum Kriegseinsatz, weil der Krieg vorher zu Ende war. Wie auch ihr Mann bediente sich Zelda an ihren eigenen Erfahrungen und am Leben von Freunden und Familie für ihre Geschichten. Sie handeln von Neid, Eifersucht und gescheiterter Liebe und eben sehr oft von Frauen, die kämpfen müssen, um im Leben zurecht zu kommen, die eben nicht den einfachsten Weg wählen, um glücklich zu werden. „Himbeeren mit Sahne im Ritz“ ist eine wunderbare Sammlung von Zelda Fitzgeralds Geschichten und die Übersetzerin Eva Bonné lässt Zeldas Sprache auch in der deutschen Übersetzung so leicht und bildhaft wirken, wie sie einmal in Zeldas Kopf entstanden sein muss. Ein großartiges Buch, um es immer wieder lesen und doch immer wieder neues zu entdecken.

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In „Himbeeren mit Sahne im Ritz“ entführen 11 Kurzgeschichten den Leser in die Goldenen Zwanziger Jahre. Dabei geht es in der Regel um schwärmerische junge Damen, die, sehnsuchtsvoll nach ihren großen Träumen greifend, so manches Opfer zu bringen haben. Häufig sind sie bemüht, nach Außen eine würdevolle Fassade der Eleganz aufrecht zu erhalten, während sie tief in ihrem Inneren keineswegs so stark und unerschütterlich, sondern vielmehr empfindsam und auf der Suche nach sich selbst, sind. Gefühlvoll geben sie sich ihren Träumereien hin, arbeiten ambitioniert auf diese zu, ohne dass es sicher wäre, ob es ihnen gelingen wird ihr Glück zu machen oder ob sie alles verlieren werden. Viele der beschriebenen Frauen suchen die Aufmerksamkeit und vergessen sich über ihre Leidenschaft selber; sie bewegen sich in der großen Welt wie auf einer glamourösen Bühne, sodass Beherrschung, Hingabe und größte Präzision an Bedeutung zunehmend gewinnen. Der Schreibstil ist dabei so atmosphärisch, dass man sich umgehend in die Erzählungen gezaubert fühlt. Man glaubt, die Schneeflocken oder wohlig warmen Mäntel auf der Haut zu spüren oder die dumpfen Geräusche von Absätzen entschlossener Damen in die laue Nacht dringen zu hören. Die Sprache, welcher sich bedient wird, ist reich an Bildern, sodass man den Zeitgeist schon bald sehr eindringlich zu spüren bekommt. Auch, wenn man betrachtet, in welcher Weise sich die Geschichten ähneln, wird einem ein ganz bestimmtes Frauenbild vor Augen geführt. Mich hat es sehr angesprochen, für einige Stunden in diese, sich von der jetzigen doch so stark unterscheidenen, Zeit einzutauchen, und ich habe die ausgeschmückten Formulierungen, die besonderen Charaktere mit ihren Wünschen, Hoffnungen und Problemen sehr genossen. Das Buch habe ich deswegen auch an einem Stück gelesen, da ich mich dieser funkelnden, aber dennoch dunkel leuchtenden, Welt nicht zu entziehen vermochte. Eva Bonné hat bei der Übersetzung Großes geleistet, da besonders der einzigartige Schreibstil den Charme des Werkes ausmacht. Mit viel Feingefühl wird der Spagat zwischen Zielstrebigkeit und Zweifel, Außenwelt und Innenleben sowie Demonstration von Stärke und Eingeständnis von Schwäche, den die Protagonistinnen zu meistern versuchen, beschrieben. Für mich ist „Himbeeren mit Sahne im Ritz“ ein gelungenes Werk, mit sehr stimmig ausgewählten Kurzgeschichten, welche dem Leser ein Gefühl der Goldenen Zwanziger vermitteln. Zelda Fitzgerald ist es gelungen, eigenartige Frauen auf ganz eindringliche und einfühlsame Art und Weise zu beschreiben und dem Lesenden die Möglichkeit zu geben, sich in die Figuren einzufühlen und hinter ihre doch so mühsam erdachten Masken blicken zu können. Ich vergebe 5 mit glitzerndem Goldpuder bestäubte Sterne, welche die dunkle Nacht mit ihrem Leuchten zu erhellen vermögen

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An erster und funkelnder Stelle meiner Leseliste stehen die Kurzgeschichten von Zelda Fitzgerald, die heute unter dem Titel „Himbeeren mit Sahne im Ritz“ erschienen sind und am Morgen mit einem lauten Knall in meinem Briefkasten hinterlegt wurden. Zelda, die Königin der Roaring Twenties und Ehefrau von einem Genie aka F. Scott Fitzgerald, wird von der New York Times als „unkonventionell, klug, witzig und sinnlich“ beschreiben und genau so habe ich auch die anderen Werke im Kopf, die ich in den letzten Jahren von ihr gelesen habe. Zelda mag zwar depressiv, verwöhnt und kompliziert gewesen sein, aber sie war auch voller Kreativität und Talent. Sie konnte tanzen, schreiben und Männern den Kopf verdrehen und war damit nie langweilig. Ihre Erzählungen, die erstmals auf Deutsch erschienen sind, fangen ihr glitzerndes Leben zwischen Partys, Liebe und Zweifel ein und bringen uns ihr Schillern etwas näher. Sie erzählt in ihren Geschichten von zielstrebigen Frauen, die sich die ganze Welt zu ihrer Heimat machen und das macht Spaß zu lesen. Wie wunderbar, dass Manesse einen perfekten deutschen Titel für das Buch gefunden hat, denn mehr Zelda, als Himbeeren und Sahne und das auch noch im Ritz, geht nicht.

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