Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Weiße Rose

Miriam Gebhardt

(5)
(2)
(3)
(0)
(0)
€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Wenn man die Weiße Rose hört, denkt man automatisch an die Scholl-Geschwister. Ich zumindest dachte immer an sie. Doch in diesem Buch macht Miriam Gebhardt klar, dass hinter dieser Widerstandsgruppe noch weitere Kräfte standen. Alexander Schmorell, Kurt Huber, Christoph Probst und Willi Graf. Bis auf Alexander Schmorell waren mir die anderen Namen nicht bekannt. Das Buch ist in drei große Teile unterteilt. Wachstum. Auseinandersetzung. Bewährung. Im Teil Wachstum, setzt sich Miriam Gebhardt mit den Familien der Charaktere auseinander. Gibt einen Einblick in ihre Familienverhältnisse und die die Erziehung und Bildung die sie alle genossen. So wird schon im ersten Kapitel klar, dass diese Menschen ihre Kraft und den Mut zum Widerstand gewollt ungewollt von ihren Familien mit auf den Weg gelegt bekommen haben. Im zweiten Teil geht es dann darum, wie die Gruppe zueinander gefunden hat und wie sie gemeinsam den Nationalsozialismus hinterfragen und ihre Aktionen starten. Sie bereiten die Flugblätter vor. Treffen sich heimlich zu Lesungen. Nehmen gefährliche Wege auf sich um die Flugblätter an ein weites Publikum heranzubringen. Immer mit der Angst erwischt zu werden. Im dritten Teil werden die Geschwister Scholl bei ihrer Aktion dann erwischt. Wer kennt es nicht von uns? Das Bild vor den Augen von Sophie Scholl, wie sie die Flugblätter in der Universität in München in die Luft wirft. Dann fangen die Prozesse an. Man wird Zeuge der Vernehmungen von den Geschwistern und nacheinander der anderen Hauptcharaktere. Diesen Teil habe ich, obwohl ich sehr viel über die Geschichte dieser Vernehmungen weiß, trotzdem mit Herzrasen gelesen. Im Epilog lernt man noch einige Charaktere, die eher im Hintergrund waren, kennen. Und auch liest man darüber, wie sich die Familien, deren Kinder mit der Todesstrafe verurteilt worden sind, nach dem Tod ihrer Kinder versucht haben, einen Fuß in die Gesellschaft zu setzen. Sehr schwierig war es für sie. Ich muss sagen, dass mir das Buch im Großen und Ganzen sehr gut gefallen hat. Doch in einem bin ich mir sehr unsicher. Ich weiß nicht, ob ich dieses Buch nur als ein Sachbuch betiteln kann. Es ist vielmehr als nur ein Sachbuch. Ich kann es nur empfehlen. An dieser Stelle möchte ich mich für das Rezensionsexemplar bedanken.

Lesen Sie weiter

„Die weiße Rose“ der Name der Widerstandsgruppe rund um Sophie und Hans Scholl sollte jedem ein Begriff sein. In der Schule wird darüber gesprochen und es gibt unzählige Literatur dazu, vor allem zu den beiden Scholl-Geschwistern. Die Historikern Miriam Gebhardt fügt der Literaturliste ein weiteres Werk hinzu, welches sich nicht hauptsächlich mit den bekannten Persönlichkeiten Hans und Sophie beschäftigt, sondern auch mit den weiteren Hauptakteuren Alexander Schmorell, Christoph Prost, Willi Graf und Kurt Huber. Diese Namen waren mir bis dato nicht bekannt, beziehungsweise ich habe nicht viel über die weiteren Widerstandsgruppenmitglieder gewusst. Die Autorin untersucht die Biografie der Beteiligten und versucht die Frage zu beantworten, wie ganz normale Deutsche zu Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus entwickeln konnten und so ihr Todesurteil unterschrieben. Miriam Gebhardt ist Historikern und Journalistin, und genau das merkt man diesem Werk an. Sie bemängelt vorhandene Literatur zur weißen Rose, indem sie die unreflektierte Sichtweise vieler Autoren bemängelt und ihren Blickwinkel auf die Historie als vollständiger betrachtet. Inwieweit sie damit Recht hat, kann ich nicht beurteilen. Ich hatte das Gefühl sie konnte sich nicht entscheiden ob es ein geschichtswissenschaftliches Werk sein soll oder ein Sachbuch mit journalistischem Anspruch. Als Einführung ist es auf jeden Fall lesenswert, die Sprache ist einfach und fließend zu lesen. Dennoch hätte ich mir den Fokus mehr auf den Ereignissen gewünscht. Der Untertitel – Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurden – weist natürlich darauf hin, dass der Fokus mehr auf den Akteuren als auf dem Geschehen selbst liegt. Den Teil der Persönlichkeitsstudien finde ich gelungen, da viele Namen mir keinen Begriff waren. Der Leser bekommt einen Überblick über die Personen, deren Biografie und den Motiven. Viel bleibt spekulativ, wahrscheinlich wegen mangelnder oder ungenauer Quellen. Die Motive der Gruppe bleiben schwammig und die Interpretation der Autorin etwas fragwürdig. Wer sich mehr mit den Flugblättern, Handlungen und Auswirkungen beschäftigen möchte, ist meiner Meinung nach mit diesem Werk nicht gut bedient. Wer mehr über die Charaktere erfahren möchte, oder generell wenig über „Die weiße Rose“ weiß, kann dieses Werk zur Hand nehmen. Als historisch korrektes Werk kann dies nicht betrachtet werden, da viel reine Interpretation der Autorin ist und viele Fakten o.ä. über „Die Weiße Rose“ nicht in Erfahrung gebracht werden konnte und nicht mehr gebracht werden kann.

Lesen Sie weiter

Es gibt bereits sehr viele Bücher zur Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“, die Historikerin Miriam Gebhardt fügt ihnen noch ein weiteres hinzu, das sich in erster Linie der Frage widmen soll, wieso gerade ihre sechs Hauptaktivisten – Willi Graf, Kurt Huber, Christoph Probst, Alexander Schmorell und die Geschwister Sophie und Hans Scholl – zu Widerstandskämpfern wurden. Sie untersucht deren Biografien auf individuelle Voraussetzungen, die dazu beitrugen, dass sich diese sechs im Gegensatz zu so vielen anderen Deutschen für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus entschieden, der für sie alle den Tod bedeutete. Ich habe mich schon lange immer wieder mit der Weißen Rose beschäftigt, auch im Studium, und bin weiterhin bewegt und fasziniert von der Thematik, so dass ich auch das neueste Werk zu dieser Widerstandsgruppe unbedingt lesen wollte. Das Buch ist nach einer Einleitung, die insbesondere die vorhandene Literatur zur Weißen Rose, die hauptsächlich von Nichtwissenschaftlern stamme, bemängelt, dreigeteilt. Im ersten Teil geht die Autorin wirklich ihrer Hauptfragestellung nach, wie die fünf Freunde und Professor Huber zu Widerstandskämpfern wurden, was diese in Kindheit und Jugend und im Fall von Huber auch während seiner wissenschaftlichen Tätigkeit erlebten und von ihren Eltern, Familien und ihrem Umfeld mitbekamen, das sie zum Widerstand brachte und so viele andere Deutsche eben nicht. Sie geht dabei kritisch mit vorhandenen Deutungen und Ansichten rund um die Mitglieder der Weißen Rose um und betont, wie sehr sie sich durch das Regime der Nationalsozialisten in ihren Interessen und ihrer Entfaltung eingeschränkt fühlten, was entscheidend zu ihrer Widerstandsbereitschaft beigetragen habe. Danach tritt ihre Fragestellung jedoch in den Hintergrund, denn in Teil 2 wird chronologisch die Geschichte der Aktionen der Weißen Rose bis zur Verhaftung von Hans und Sophie Scholl im Februar 1943 erzählt und dann im letzten Teil über die Verhöre, weitere Verhaftungen, die Prozesse, die Hinrichtungen, die Situation der Familien und das Bild von der Weißen Rose berichtet, das sich in der Nachkriegszeit abhängig von den jeweiligen Zeitumständen wandelte und von einzelnen Familienangehörigen auch bewusst geformt wurde. Der Untertitel passt somit nicht zum gesamten Buch und hätte treffender gewählt werden können. Vielmehr bekommt man mal wieder eine Geschichte der Weißen Rose geboten, die zwar bestimmte Aspekte analysiert und nicht nur die Ereignisse nacherzählt, trotzdem aber in einigen Punkten nicht überzeugt. Nach hoffnungsvollem Beginn baute das Buch mit der Zeit immer mehr ab. Teil 1 empfand ich noch als informativ und erkenntnisreich, wenn auch einige Ausführungen besser hätten belegt sein können. Danach bot das Werk aber nicht mehr viel Neues, die Kapitel über die Verhöre und die Prozesse lasen sich zwar spannend wie ein Krimi, doch neue Erkenntnisse boten sie meines Erachtens kaum. Außerdem wurde vieles nur angerissen, wie erwähnt zu wenig belegt oder wie so oft in einzelne Briefabschnitte der Aktivisten etwa viel zu viel hineingedeutet. Ich verstehe einfach nicht, wie man gerade über die Weiße Rose so viel spekulieren kann, anstatt ehrlich zu sagen, dazu können wir nichts mit Sicherheit sagen, da die Quellenlage dazu zu dünn ist. Die Autorin tut dies hin und wieder, ergeht sich dann aber wieder in vielen Spekulationen, die ich schon so oft über Mitglieder der Weißen Rose gelesen habe. Sie versucht immerhin, die Rolle insbesondere von Sophie Scholl nicht überzubewerten und den weniger bekannten Mitgliedern der Weißen Rose genauso viel Raum zu bieten, im Endeffekt sind die Ausführungen über die Scholls aber wieder die längsten, wobei dies natürlich auch an der besseren Quellenlage liegen mag. Leider finden sich im Text aber noch weitere Schwächen. Zum einen werden anscheinend die Schwestern von Graf und Probst verwechselt, als es um deren Verhältnis zu Schmorell ging, der laut des Buches für beide schwärmte, die offensichtlich nacheinander denselben Mann heirateten, wie ich gelesen habe. Zum anderen kommen neben einigen Tippfehlern auch falsche Jahresangaben bzw. Zeitraumangaben vor, was man hätte nachbessern müssen. Auch der Umgang mit den Quellen war in meinen Augen nicht immer gut gewählt. Vereinzelt wurde mal ein Flugblatt abgedruckt neben anderen Dokumenten, doch einen umfassenden Einblick in die Schriftstücke der Weißen Rose erlangte man leider nicht. Fazit Nach dem gelungenen ersten Teil ließ mich dieses Werk dann doch enttäuscht zurück. Es bietet auch nicht die dringend notwendige umfassende Darstellung der Weißen Rose, die ich mir wirklich wünschen würde. Man kann der Autorin nicht mangelnde Sorgfalt bei der Recherche vorwerfen, doch wirklich Neues wurde nicht zutage gefördert. Somit kann man das Buch ruhig lesen, wenn man sich für die Thematik interessiert. Man sollte dabei aber bedenken, dass viele Ausführungen mit Vorsicht zu betrachten und nur die Deutungen der Autorin sind, wie auch bei anderen Werken zur Weißen Rose, vieles über die Widerstandsgruppe wird schlichtweg nicht mehr zu erfahren sein.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.