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Rezensionen zu
Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.

Neal Stephenson, Nicole Galland

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„“Gut, hören Sie zu“, fing er an. „Ich arbeite für eine obskure Regierungseinrichtung, von der Sie noch nie gehört haben, und wenn Sie versuchen, sie zu googeln, werden Sie keinen Hinweis darauf finden, nicht einmal von abgedrehten Verschwörungstheoretikern.“ „Abgedrehte Verschwörungstheoretiker sind die Einzigen, die einen Ausdruck wie „obskure Regierungseinrichtung“ verwenden würden“, gab ich zu bedenken.“ Seite 19 Warum die Magie aus der heutigen Zeit verschwunden ist, möchte Tristan Lyons (Major der US-Armee) in Erfahrung bringen. Dazu engagiert er die talentierte Dr. Melisande Stokes, die ursprünglich Dozentin im Institut für Alte und Klassische Linguistik an der Harvard University war und wirklich zu Tristans erster Rekrutin der neugegründeten Regierungseinrichtung D.O.D.O. wird. Das Sie dabei tatsächlich auf die Antwort stoßen und noch dazu auf die Möglichkeit mittels Zeitreisen vorsichtig in das Geschehen einzugreifen – wer hätte das gedacht! Was bei diesem Abenteuer alles schief gehen kann? Eine Menge… „Es war, als lebte ich in einem verdrehten Universum an der Schnittstelle zwischen „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und einem Computerspiel. Ich wusste sozusagen, was ich tun musste, um zum nächsten Level zu gelangen… und konnte es auch immer besser, aber, Teufel noch mal, das befreite mich nicht von der Notwendigkeit, es zu wiederholen.“ Seite 240 Nachdem ich letztens „Hexen hexen“ von Roald Dahl gelesen habe, packte mich der Heißhunger auf mehr Geschichten über mit oder über Hexen. Durch Zufall (oder Schicksal?!) ist mir „Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.“ aufgefallen. Eine Geschichte mit Hexen! Und Zeitreisen! Nebenbei bekommen wir physikalisches Wissen verständlich nähergebracht (Schrödingers Katze), in einem Schreibstiel der vor Witz und Sarkasmus stellenweise trieft – ich liebe alles daran! „Neunzig Minuten später war ich wieder besseres Wissen ausgerüstet und startbereit für das unbedachteste Experiment meines Lebens (bis zu diesem Zeitpunkt, meine ich. Seitdem habe ich mich eindeutig auf noch schwachsinnigere Unternehmungen eingelassen, sonst säße ich jetzt nicht hier, bemüht, mein geborgtes Tageskleid vor Tintenklecksen zu bewahren.“ Seite 121 Wir erfahren zu Beginn der Geschichte, dass Melisande in London 1851 feststeckt, in dem Zeitalter, wo die Magie seine Wirkung verliert. Also quasi das Ende der eigentlichen Geschichte. Das nimmt der Story aber keinesfalls die Spannung, fragt man sich doch, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Aktuelle Geschehnisse wechseln sich mit Rückblenden ab und werden durch eingestreute Tagebucheinträge oder Militärprotokolle ergänzt. Als ich auf das Buch aufmerksam geworden bin, las ich in den Rezensionen, dass sich viele über die Protokolle geärgert haben, da diese als trocken und unnötig empfunden wurden. Das diese in einem trocknen, berichtenden Ton gehalten sind, stimme ich zu – aber nur so sind sie authentisch! Ich habe mich daran gar nicht gestört, tragen sie wie die Tagebucheinträge der Hexen mit ihrem eigenen Charme zur Geschichte bei und verleihen den unterschiedlichen Protagonist*innen ihren individuellen Charakter. Erwähnenswert finde ich ebenfalls die kleinen Buchdetails, wie zum Beispiel ein Namensregister am Ende des Buches - falls es jemand nicht so mit Namen hat, ist das auf jeden Fall eine Hilfe. Auf vielen Seiten blickt uns ein süßer kleiner Dodo an - auch sehr lustig, weil Melisande öfters über die Abkürzung D.O.D.O. rätselt und hier auf die verrücktesten Lösungen kommt. Im letzten Drittel des Buches nimmt die Geschichte nochmal richtig fahrt auf und wechselt vom gemütlichen Erzähltempo zu einem actionreichen. Das Ende lässt hoffen, dass hier noch eine Fortsetzung folgt. Da ich die Buchcharakter stark ins Herz geschlossen habe, würde ich mich sehr über ein Wiedersehen freuen. Ja, man hört es raus! Das Buch ist zu meinem Jahreshighlight geworden! Ich kann es jedem nur empfehlen – lest es und liebt es mit mir :) P.S. Einmal darf in einer Zeitreise ein Schiff nicht versenkt werden, weil ein Vorfahre eines Autors an Bord ist, der später etwas über einen „Fisch“ schreibt – habt ihr da auch gleich an Douglas Adams gedacht?

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Zeitreisen, Hexen und Schrödingers Katze

Von: booksurfer

24.02.2019

Melisande Stokes wird als Linguistin für die geheimen Regierungsbehörde D.O.D.O angeworben. Da im Jahre 1851 ein Ereignis die Magie aus unserer Welt verbannt hat, hat es sich D.O.D.O zur Aufgabe gemacht durch Zeitreisen die Magie in unsere Welt zurückzubringen. Mit Hilfe von Erszebet die von einem alten Hexengeschlecht abstammt versuchen Melisande und Ihr Partner Tristan alles um die Magie zu retten. Nun sitzt Melisande im London 1851 fest mit keiner Hoffnung auf Rettung. Hier beginnt unsere Geschichte und die D.O.D.O Akten erzählen wie es zu dem Schlamassel kam und was Kurtisanen,Vikinger, die Fugger und Schrödingers Katze damit zu tun haben. Vorweg schon mal das Buch hat mich echt aus den Socken gehauen. Ich wußte ungefähr auf was ich mich einlasse aber auf das was die Geschichte bereit hält war ich nicht vorbereitet. Es wird anfangs viel über die Physik gefachsimpelt aber nie so dass man nicht mehr folgen kann. Die Geschichte ist sehr spannend erzählt vorallem da man durch die Zeitreisen auch immer wieder in andere Epochen reist um dort Aufträge zu erfüllen. Das hat mich ein wenig an Assassins Creed erinnert. gerade die historischen Aspekte waren gut recherchiert und interessant in die Geschichte verwoben. Aber auch die Vorkommnisse die sich im 21 Jahrhundert abspielt und in der man mehr über D.O.D.O und seine Mitarbeiter erfährt weiß sehr gut zu unterhalten. Die vier Protagonisten: Tristan, Melisande, Erszebet und Grainne sind alle sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mich gut in die Personen hineinversetzen und ihre Bewegründe verstehen. Einige Charaktere und Storylines hätte es nicht unbedingt gebraucht das hat das Buch nur unnötig in die Länge gezogen. Vorallem durch den Humor in der Geschichte wurden mir die Charaktere näher gebracht und ich konnte oft ein lachen nicht unterdrücken. Die Story wird über Akten, Protokolle, Tagebucheinträge oder Briefe erzählt was dem Buch nochmal einen besonderen Touch gegeben hat. Für mich hat diese Erzählweise auch sehr gut funktioniert und den Lesefluss immer wieder etwas aufgelockert. Der Schreibstil ist sehr flüssig, stilistisch anspruchsvoll aber leicht zu folgen was bei einem Buch von etwa 850 Seiten nicht verkehrt ist. Alles in allem konnten mich die Geschichte und die historischen Aspekte von sich überzeugen. Ich hoffe das wir noch mehr von D.O.D.O lesen und eventuell sehen werden. Der Stoff würde sich hervorragend für eine TV Serie eigenen.

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Was kommt heraus, wenn man einen historischen Roman mit Sci-Fi und Magie vermischt? Genau - dieses geniale Buch! Von dem Ideenreichtum der Autoren bin ich einfach nur begeistert und es werden definitiv weitere Bücher folgen. ☆ Was sehr gut ist, sind die vielen Perspektiven, die durch verschiedene Medien voneinander abgetrennt sind, z.B. die Diachronik, ein Tagebuch, Briefe an eine "Herrin", Kopien von PowerPoint Präsentationen, Mitteilungen im Intranet und Protokolle. Wobei die Protokolle nicht so toll waren - es sind eben Protokolle.. aber fehlen sollten sie auch nicht, da sie eine zusätzliche Perspektive eröffnen. Gerade anfangs sind die meisten Einträge von einer gewissen Dr. Melissande Stokes verfasst und ich glaube von ihr sind auch allgemein die meisten Einträge - wobei ich mich da auch täuschen kann. ☆ Die Protagonistin verfasst diese Episode ihres Lebens, welche wir lesen können, selbst und lässt uns dadurch an einem großen Abenteuer teilhaben. Denn früher gab es Magie - wirklich - aber seit Mitte des 19. Jahrhunderts schlagartig nicht mehr. Und damit ist man mittendrin! Sie erzählt sehr angenehm. Dabei lebt der Schreibstil auch von vielen Einschüben und so manchen Gedanken, die aufgeschrieben, aber wieder durchgestrichen wurden. Also definitiv etwas anspruchsvoller geschrieben, aber durch ihre humorvolle Art wunderbar zu lesen. So fallen auch die vielen Seiten, über 800!, nicht weiter auf. Aber auch die anderen Einträge haben alle ihren eigenen Charme und ihre eigene Weise, wodurch man sich jede beitragende Figur noch besser vorstellen kann und die Geschichte immens bereichert wird. ☆ Vielleicht sollte man noch erwähnen, da es zwischenzeitlich recht technisch und wissenschaftlich wird, da man versucht Magie über diese Kanäle zu erklären bzw. auch ein Gerät gebaut wird, welches eine tragende Rolle spielt.

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Inhalt (in meinen Worten): Verschlusssache. Geheimhaltung. Darüber darf ich nicht reden. Ja, und wie soll ich nun eine Rezension schreiben, wenn der gute Tristan Lyons nichts verrät? Doch das Angebot, welches er Dr. Melisande Stokes gemacht hat, ist einfach zu verlockend, um es abzuschlagen. Oder vielleicht nicht verlockend, sondern macht neugierig. Denn Dr. Stokes ist Linguistin und soll für Tristan Schriften übersetzen, die er ihr mitbringt. Irgendwas sucht er oder besser, seine Auftraggeber suchen etwas. Nach und nach wird Melisande fündig und entdeckt, dass die Magie im Jahr 1851 verschwunden ist – für immer. Doch wie ist das überhaupt möglich? Wie wollen sie sie zurückholen und warum? *Verschlusssache* Um all das herauszufinden, brauchen sie Hilfe und holen sich mehr Leute ins ‚Boot‘ oder besser in die ‚Odek‘, um der Wahrheit näher zu kommen. Es gibt nur eine Lösung, um dem entgegenzuwirken: Sie müssen in der Zeit zurück reisen. Idee: Die Idee, eine Geschichte über das verschwinden der Magie zu schreiben, hat mich sehr interessiert. Wie könnte man sie zurückholen und welche Auswirkung hat das auf unsere Zeit? Welche Konsequenzen muss man fürchten und wieso ist das Buch so verdammt dick? Erwartungen an das Buch und den Autor: Meine Erwartungen waren gar nicht hoch, muss ich gestehen. Ich hatte noch nie etwas von dem Autor gelesen, somit wusste ich nichts vom Schreibstil – der beiden, muss ich wohl sagen, denn zwei Autoren haben mitgewirkt. Anhand der länge des Buches vermutete ich zumindest, dass hier etwas sehr gigantisches auf mich wartet. Charaktere: Ein Dank an die Macher des Buches, denn am Ende ist jeder Protagonist erneut aufgezählt. Somit gibt es eine gute Übersicht und das ist auch gut so, denn in diesem Buch sind wahnsinnig viele Personen vorzufinden. Aus vielen Zeiten. Und doch lernt man am Anfang Melisande Stoke und Tristan Lyons kennen. Man spürt zwischendurch immer wieder einen Funken zwischen beiden, doch in diesem Buch geht es nicht (nur) um dieses Thema. Die zwei Protagonisten sind auf ihre Art interessant und ich hab sie, nach all den Seiten, ins Herz geschlossen. Nervig fand ich allerdings Gráinne, eine irische Hexe aus dem Jahr 1601, die ständig über William Shakespeare herzog und … *Verschlusssache* Stil: Episch, heroisch und spannend. Ja, es ist sehr lang, aber irgendwie hat es immer wieder Szenen gegeben, die alles aufgelebt haben. Zudem gibt es immer wieder einen Wechsel zwischen den Protagonisten und dem allgemeinen Bild im Buch. Mal Brief, mal Nachrichten und Chats. *Verschlusssache* Hat mir gut gefallen – auch das Hörbuch war wahnsinnig gut aufgebaut, mit all den unterschiedlichen Stimmen. Fazit: Ich mag Zeitreise Geschichten. SyFi und verrücktes. Das hier ist genauso verrückt, wie man es sich vorstellt und doch unfassbar intelligent. Es gibt Daten, Personen, Szenen, Wortspiele und mehr, die mich sehr oft verblüfft haben. Ich bin froh, mich an dieses Buch herangetraut zu haben, auch wenn es verdammt lang und schwer ist. Manchmal war es zwar etwas too much, aber irgendwie konnte ich nicht mehr aufhören – zu hören (die Hälfte) und zu lesen. Und doch gab es am Ende des Buches eine Schocksituation: Das war erst Teil 1! WAAAAS? Teil 1? Fast 860 Seiten hat es und ich möchte nicht wissen, wie viele Seiten nun die Fortsetzung aufweist, oder halt … Doch würde ich gerne wissen, aber ist vermutlich … Verschlusssache. Hörbuch: Durch die Abwechslung der Stimmen, passend zu den Charakteren, hab ich immer wieder gut in die Geschichte gefunden. Die Stimmen waren nicht nervig, sondern klangen genauso, wie ich mir sie vorgestellt hab. Gesamtbewertung: Cover: Das Cover ist wirklich wahnsinnig genial! Titel: Macht neugierig. Was ist ein D.O.D.O.? Oder eine DODO? Inhalt: Verrückt, interessant und clever. Es hat mich in den Bann gezogen und macht neugierig, Spaß und man kann gut antauchen, zumindest ich konnte es. Trotz der Länge hat es mich nicht gelangweilt, wenngleich ziemlich stark über William Shakespeare hergezogen worden ist – aber hey, nicht jeder weiß ihn zu schätzen!

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Brilliant!

Von: Yanthara

22.01.2019

Beim lesen war ich überrascht, wie komplex das Buch ist und wie detailreich. Das Buch kann man eigentlich sowohl in die Kategorie Sci-Fi stecken, als auch historischer Roman. Gerade in dem ersten Teil des Buches braucht man schon etwas physikalisches Verständnis, sonst kommt man nicht weit, bzw versteht sonst nicht alles. Ich sag nur Quantenphysik und Schrödingers Katze. Und für den historischen Teil: der ist sehr gut recherchiert. Es macht Spaß in beide Bereiche einzutauchen. Mir hat gefallen wie greifbar alles ist und wie logisch und schlüssig alles erklärt wird. Hut ab sowohl vor den Autoren, als auch für die Übersetzerin, die sich sehr viel Mühe gegeben hat, damit der Witz erhalten bleibt! Das Buch besteht aus mehreren Abschnitten. Die alle unterschiedlich aufgebaut sind. Größtenteils handelt es sich um Briefe/Aufzeichnungen von Strokes. Sie geht chronologisch vor und spricht den Leser direkt an. Witzig finde ich, dass sie sich immer mal 'verschreibt' - die Stellen sind dann durchgestrichen und es wird noch mal neu geschrieben. Diese Verschreiber sind aber eigentlich nur vulgäre Bezeichnnungen, die sie durch die Korrektur entschärft. Irgendwann kommen noch Tagebucheinträge von Frau East-Oda dazu. Um noch ein paar andere Infos und Handlungsstränge in die Geschichte zu bringen. Im letzten Drittel das Buches tauchen dann auch Chatverläufe der Charakter auf, Unterlagen von D.O.D.O., Powerpoint Präsentationen und ähnliches. Es macht Spaß die verschiedenen Unterlagen zu lesen und auch zu sehen wie die Charakter mit einander interagieren. Sehr witzig, fand ich den historischen Text über Walmart, welcher einem Wikinger stammt. Ich fand, die Wendung gegen Ende des Buches sehr gut. Als Mitstreiter zu Feinden wurden und vermeintliche Feinde zu Freunden wurde. Gefallen haben mir auch die Charakter und wie sie sich entwickelt haben. Besonders mochte ich Erzesbeth  (wie auch immer man das ausspricht), sie ist griesgrämig, hat aber am Ende doch ihr Herz am richtigen Fleck. Witzigerweise beinhaltet das Buch auch eine Liebesgeschichte, aber nur total am Rande, sodass es kaum eine Rolle spielt. Was ich gut finde, weil man davon nicht erschlagen wird und es nur seicht nebenbei vor sich hinplätschert. Am Ende des Buches gibt es  noch einen Anhang, dort werden noch mal alle Abkürzungen erklärt- da es mehr als reichlich in dem Buch gibt, sowie alle Charakter und einige Fremdwörter. Alles in Allem finde ich das Buch besonders lesenswert. Es darf gern mehr davon geben! Auch wenn das Buch über 800 Seiten hat, es hätte ruhig noch etwas länger sein können.

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Das Buch ist für mich eine totale Überraschung. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Ich hatte aber nicht allzu große Erwartungen und wurde sehr positiv überrascht. Die Geschichte wird aus der Sicht von Melisande Stokes, genannt Mel, in der ersten Person erzählt. Melisande hält ihre Geschichte schriftlich für die Nachwelt fest und spricht immer wieder den Leser direkt an. Dazwischen gibt es Auszüge aus Tagebüchern, Briefe und ähnliches. Die Protagonistin ist Linguistin für ausgestorbene Sprachen. Sie arbeitet als Dozentin in Havard. Dort trifft Mel eines Tages auf den Physiker Tristan Lyons, der nach eigenen Aussagen für eine obskure Regierungsorganisation arbeitet und ihr einen Job anbietet. Damit wecken die Autoren die Neugier des Lesers und leichte Spannung kommt auf. Dazwischen gibt es ein paar Längen, aber die Geschichte wird immer wieder spannend. Einmal angefangen wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die 864 Seiten lassen sich sehr zügig lesen. Es kommt nie Langeweile auf. Die Autoren haben immer wieder Wendungen eingebaut, die Spannung und Neugierde auf mehr aufkommen lassen. Die Charaktere sind alle sehr liebevoll ausgearbeitet. Jeder hat seine Eigenheiten. Sie wirken alle sehr authentisch. Der Leser muss sie einfach alle lieb haben. Neal Stephenson und Nicole Galland schreiben humorvoll und bildhaft. Ich konnte mir die Handlungsorte sehr gut vorstellen. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen. Ab der zweiten Hälfte merkt dann der Leser, dass die Organisation immer professioneller organisiert wird. Ab da werden große Teile der Geschichte als Einträge im Intranet, Protokolle, Einsatzberichte oder ähnliches erzählt. Das fand ich dann etwas schade. In der ersten Hälfte fand ich gerade die Schreibweise von Mel sehr unterhaltsam. Witzige Dialoge haben die Geschichte aufgelockert und mich immer wieder zum Lachen gebracht. Auch die Berichte lesen sich unterhaltsam und mit einem ironischen und sarkastischem Unterton, aber die Geschichte ist nicht mehr so spritzig wie anfangs. Das ist ein kleiner Minuspunkt! Die Grundidee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkt gut durchdacht und so etwas in der Art habe ich noch nicht gelesen. Die Autoren haben sich wirklich einiges einfallen lassen. Es erwartet euch jede Menge physikalischer Erklärungen (die mir dann etwas zu hoch waren), ganz viel Spaß, tolle Charaktere, witzige Dialoge, viele Zeitreisen, eine kleine Liebesgeschichte, Hexen, Magie und eine einzigartige Geschichte. Fazit: Amüsantes Lesevergnügen! Großartige Grundidee! Tolle Charaktere! Leseempfehlung!

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Es gibt Bücher, die man sich einfach gönnen muss. Bücher, die neue Welten eröffnen, das „Was-wäre-wenn-Denken“ stimulieren und, wie bei Neal Stephensons und Nicole Gallands Gemeinschaftsproduktion „Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.“ , die Freude am Lesen und gleichzeitig das Humorarreal stimulieren. So ist The Rise and Fall of D.O.D.O. optisch ganz besonders, aber ebenso inhaltlich und stilistisch eine opulente literarische Köstlichkeit, von der man nicht genug bekommen kann. Ein absolutes Must-Read für Connaisseure hochwertiger Science Fiction und Fantasy, aber auch wissenschafltlich und historisch interessierte Leser*innen werden bestens bedient. Die Übersetzerin Juliane Gräbener-Müller hat hier unter erschwerten Bedingungen kongeniale Übersetzungsarbeit geleistet. Ihr Sprachwitz, der zu einem „Department für obendrauf dreckige Objekte“ führte und ihre Gesamtleistung sind nicht genug zu loben! Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O. ist ein fortwährender großer Spaß voll Esprit mit seriösem Hintergrund. Rasanz und abgefahrene Szenarien sind man bei Cyberpunker Neal Stephenson (Snow Crash) gewohnt, Co- Autorin Nicole Galland fügt hier die weibliche und besonders die historische versierte Komponente ein. So weitläufig, umfassend und verzweigt die Story ist, fällt es einem durch das großartige Layout und den stilistischen Mitteln aus Tagebuchaufzeichnungen, Senatsanhörungen, behördeninternem E-Mailverkehr und persönlichen Berichten nie schwer, den roten Faden, trotz zahlreicher Anbenteuer zu verfolgen und nie ist erkennbar, worauf es am Ende hinausläuft in diesem wahnwitzig, faszinierenden Unsiversum aus Magie, Hexen, Zeitreisen in verschiedenen Jahrhunderten und Gegenden, Abenteuern, Schwertkämpfen, RASANZ, Wissenschaft, Quantentechnologie, Quipus, Abakusbesen und Glamour oder besser: GLAAMR ( = Galvanische Liminale Aura als Antezedenz zu mehrfachem Riss). Kunstvoll angelegt sind die Pfade durch Zeitalter, Epochen und wissenschaftlichem Background, der hier wirklich magisch Magie und Wissenschaft zusammenführt. Erzählt wird der Roman zu einem beträchtlichen Teil von der jungen Lingustin Melisande Strokes in ihrer „Diachronik“ beginnend bei ihrer Anwerbung, durch den optisch ansprechenden West- Pointer Ltn. Tristan Lyons, für das spätere D.O.D.O. dem Department of Diachronik Operations. Im folgenden Zitat besucht sie aus beruflichen Gründen Salem: „Dreieinviertel Jahrhunderte, nachdem neunzehn unschuldige Menschen grundlos gehängt worden waren, beschloss ein Haufen New-Age-Typen, deren Auffassung von Hexenkunst absolut nichts mit der Auffassung von Hexenkunst im 17. Jahrhundert gemein hatte, gleich neben den Gräbern der Opfer ihre Geschäfte zu machen. Ich glaube es hackt. Für eine derart schlampige Logik fehlt mir jegliche Toleranz.“ Strokes und Lyons versuchen mithilfe der Physik, Professor Oda, seiner Gattin Rebecca East-Oda und der knackigen aber griesgrämigen Hexe Erzesbeth (die ihre eigenen Gründe hat. sich an dieser Unternehmung zu beteiligen: „In den Versuch einzuwilligen war der schnellste Weg, Geld zu verdienen, das mir die Chance gibt nach Ungarn zu gehen und auf die Gräber meiner Feinde zu spucken.“), die 1851 urplötzlich verschwundene Magie wieder in die Welt zu bringen. Ursprünglich um die Welt zu verbessern, doch da auch die Fugger und das Militär involviert sind, entgleiten ihnen diese Bemühungen etwas, da militärische und kapitalistische Interessen und Interventionen zu unvorhersehbaren Eskalationen und ethischen Grundsatzfragen führen. Stilistisch erinnerte mich „Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.“ ein wenig an Markus Orths genialen Roman Alpha & Omega – Apokalypse für Anfänger , allerdings weniger intellektuell verschwurbelt und leichter lesbar, der auch meinen geschätzten Bücherfreund Rallus überzeugte. Wer sich angesprochen fühlt, von diesem beruhigend dicken Wälzer mit seinem wunderschönen, satt nachtblauem Cover und Wert auf gepflegte intelligente Unterhaltung legt, der kommt nicht drum rum sich dieses genreübergreifende, opulente Werk zu besorgen. Es ist jeden Cent wert. 846 Seiten die ich mit höchstem Vergnügen verschlungen habe (tatsächlich habe ich sogar ein wenig gebremst gelesen, um den Genuss zu verlängern). Unbedingt beachten sollte man den Warnhinweis der Autoren an die Leser*innen des am Ende des Romans zu findenden, wirklich nützlichen Glossars.

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