Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Schwestern von Marzahn

Christiane Tramitz

(34)
(20)
(11)
(3)
(1)
€ 15,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,99 [A] | CHF 23,00* (* empf. VK-Preis)

Der Roman "Die Schwestern von Mahrzan" von der Bestellerautorin Christiane Tramitz erzählt die Geschichte von Fabian Krüger, arbeitslos, von seiner Frau verlassen und einsam. Auf der Treppe seines Plattenbaus trifft er auf zwei magere Mädchen, die sich ausgesperrt haben. Er kümmert sich zunehmend um die beiden, obwohl er genug eigene Sorgen hat. Fast ein Jahr lang sorgt er für sie, kauft ihnen von seinem wenigen Geld Essen und macht mit ihnen Hausaufgaben. Doch plötzlich sind die beiden Mädchen verschwunden... In diesem Roman geht es um gestrauchelte Menschen, Menschen die am Rande der Gesellschaft leben und (fast) ganz unten angekommen sind. So wie Fabian Krüger, der ein Leben voller Tristesse und Hoffnungslosigkeit lebt. Es ist geprägt von Armut und gesellschaftlichem Absturz. Dennoch zeigt er Mitgefühl für die beiden Mädchen und darüber hinaus handelt er sogar und hilft ihnen und versorgt sie mit dem Wenigen, das er selber zum Leben hat. Von alledem berichtet die Autorin mit schonungsloser Offenheit und schreckt auch nicht vor einer teilweise derben Sprache zurück. Ihre Art zu schreiben ist auf der anderen Seite auch sehr behutsam und voller Empathie. Sie zeigt mit ihrem Roman eine Seite auf, die von der Öffentlichkeit allzu gern verdrängt bzw. vergessen wird: Sie setzt sich intensiv mit Menschen auseinander, die am Rande der Gesellschaft leben und verleiht ihnen eine Stimme. Sie zeigt auf, dass auch in hoffnungslosen Lebenssituationen Hoffnung und Mitmenschlichkeit zu finden sind. Christiane Tramitz hat mit "Die Schwestern von Marzahn" ein Buch geschrieben, das mich noch lange nach dem Lesen bewegt und beschäftigt und zu vielen Denkanstössen geführt hat. Ich empfehle es gern weiter an Menschen, die bereit sind, unter der Oberfläche zu schauen- auch wenn dies unangenehme Wahrheiten zu Tage fördern kann- aber auch Hoffnung schenken kann, wenn man offen ist, sich darauf einzulassen.

Lesen Sie weiter

Absolut lesenswert

Von: Barbara

05.05.2019

Die Autorin nimmt den Leser/die Leserin in unvergleichlicherweise mit in eine Welt, die nicht jedem von uns bekannt sein dürfte. Sehr einfühlsam werden die einzelnen Charaktere beschrieben, wie sie sich durch ihren Alltag kämpfen müssen und dabei mehr oder weniger erfolfreich sind. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre werden, um uns allen mehr Verständnis für einander finden zu lassen.

Lesen Sie weiter

Das Thema passt genau in die Zeit. Die Anonymität in den Wohnblöcken, jeder lebt für sich. Armut, Ausgrenzung . Traurig daran ist, dass das in Deutschland mittlerweile Realität ist. Menschen, die gearbeitet haben und im Alter vom absolutem Minimum leben müssen, während Fremde vom gleichen Staat Leistungen erhalten, die ein menschenwürdiges Leben finanzieren. Die Charaktere sind gut beschrieben, ich habe mit Fabian Krüger die Einsamkeit gefühlt. Durch den Kontakt zu den beiden Kindern, deren Mutter im KKH liegt, ändert sich vieles. Insgesamt hat mir die Geschichte ein Stück weit die Augen geöffnet und Denkanstöße gegeben. Ich fand das Buch interessant, die Schreibweise flüssig und gut zu lesen. Mal was anderes.

Lesen Sie weiter

Beeindruckend ehrlich

Von: Mels Reading

02.05.2019

Dieses Buch schildert das Leben am Rande der 'guten Gesellschaft'. Es erzählt sehr ehrlich von den vergessenen Menschen, die von Mauerfall übermannt das 'neue' Leben nicht ideal für sich nutzen konnten. Krüger, tragische Hauptfigur, erkennt erst spät in seinem Alltag, was ihn wirklich glücklich macht. Ob es dann nicht schon zu spät ist?! Die besondere Verbindung zwischen dem sozial vereinsamten Mann und zweier kleiner ausländischer Mädchen zieht den Leser unweigerlich in seinen Bann. Ein sehr lohnenswertes Buch, welches einen selbst hin und wieder beschämend auf die eigenen oft so unwichtigen Probleme blicken lässt und aufzeigt, wie gut es doch vielen Menschen - aber eben nicht allen ergeht.

Lesen Sie weiter

Die Schwestern von Marzahn

Von: G-Strike

30.04.2019

Die Schwestern von Marzahn Herr Krüger ist ein Alki durch und durch. In seiner Plattenbau Wohnung in Berlin Marzahn hat er nichts mehr zu erwarten außer ein paar schöne Stunden im Paradies, seiner Stammkneipe. Frau Krüger, vom Leben gepeinigt, vom eigenen Vater missbraucht, möchte nach dem Tod ihres Sohnes dem eigenen Leben ein Ende setzen. Hier auf dem Balkon der Plattenbauwohnung in Marzahn. Die Geschwister Ndunge verwahrlost, sich selbst erziehend, keiner weiß so recht, was mit ihrer Mutter ist, fristen ihr Leben „ganz unten“ in der Plattenbauwohnung im Marzahn. Christiane Tramitz verwebt die einzelnen Schicksale geschickt miteinander und bringt es fertig, nahezu am Ende eines jeden Kapitels dem Leser einen Schlag in die Magenkuhle zu versetzen. Dennoch schwingt in dieser Erzählung immer ein Fünkchen Hoffnung mit. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Und so endete das Buch auch folgerichtig nicht mit dem Ende, sondern mit einem Neuanfang genau nach dem Motto von Plattenhorst: Leben in Marzahn heißt suchen und kämpfen im Schlamm, hörst du auf zu kämpfen, dann gehst du einfach unter. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und einem Kraft gibt, weil es, egal was passiert, immer wieder weitergehen kann. Wichtig!

Lesen Sie weiter

Dieser Roman ist wie ein Schlag in die Magengrube, keine Wohlfühllektüre, das tut richtig weh. Es öffnet einem die Augen wie es sein kann, wenn man wirklich ganz unten angekommen ist. Solch ein soziales Elend mitten in einem reichen Land wie dem unseren! „…woher sollten sie also wissen, wie sich das Leben am Bodensatz des Landes anfühlt?“ (Seite 168) Die promovierte Verhaltensforscherin Christiane Tramitz hat aus dem vorurteilsbeladenen Marzahn und seinem Figurenkabinett einen Roman entwickelt, der uns in ihre Mitte katapultiert. Es gibt zwei Handlungsstränge. Da ist zum einen der arbeitslose Fabian Krüger, verlassen und arbeitslos – ständig betrunken von dem bisschen Geld was er hat. Auch gibt es zwei verwahrloste Schwester in seiner Platte 13, die Hilfe brauchen. Der zweite Handlungsstrang wird aus der Sicht zweier Ordensschwestern erzählt, die kurz nach der Wende nach Marzahn zogen um zu Helfen. Ihre Sicht auf das Viertel eröffnet dem Leser auch die Chance das Verhalten der Anwohner historisch einzuordnen und besser zu verstehen. Eine sehr gelungene Kombination. Daher auch der doppelsinnige Titel „Die Schwestern von Marzahn – Vom Leben ganz unten“, es gibt die verschiedenen Schwestern-Paare. Der Roman hat viel mehr Tiefe als ich erwartet habe. In der Tat erschütternd und traurig ist dieser Zustand von Marzahn. Auch habe ich viel über die Hintergründe gelernt, warum manche Verhaltensweisen noch so viele Jahre nach der Wende bestehen, die Psyche eines DDR Bürger war eben anders geprägt und es lässt sich nicht einfach wegwischen. Der Satz: „Wenn du ganz unten ankommst, wartet nur noch der Tod auf dich.“ (S. 74) durchzieht dieses Buch wie ein roter Faden und es zog mir regelmäßig die Füße weg. Fazit: Ein beklemmendes und trauriges Buch, aber so wichtig für alle die im idyllischen Reihenhaus leben um zu verstehen, dass unsere Gesellschaft einer großen Aufgabe gegenüber steht!

Lesen Sie weiter

Ein Buch, das bewegt.

Von: Nadja

29.04.2019

Dieses Buch, das die Geschichte eines Mannes erzählt, der an der untersten Sprosse unserer Gesellschaft angekommen ist, hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Bereits ab dem zweiten Kapitel möchte man wissen, ob es Herrn Krüger gelingen wird, über seinen Schatten zu springen und seine eigenen Grenzen zu überschreiten. Es ist herzerwärmend, mitzuverfolgen, wie Herr Krüger, der sein Leben zum größten Teil bereits aufgegeben hatte, Schritt für Schritt zu einem neuen Lebenssinn findet, noch bevor er sich dies selbst eingestehen kann. Die Schwestern reißen langsam aber sicher die Mauern nieder, die Herr Krüger um sich und seine Gefühle errichtet hat und verleihen seinem Leben wieder eine Bedeutung, mit der er nicht mehr gerechnet hätte. Die Schwestern von Marzahn ist eine Geschichte, die dich über den Sinn des Lebens nachdenken lässt und ein Gespür dafür schafft, wie präsent die gesellschaftliche Spaltung der Wende auch heute noch ist, vor allem bei den Menschen in Marzahn. Es zeigt aber auch, dass Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit durch Liebe, Freundschaft und Zuversicht geheilt werden können.

Lesen Sie weiter

Sehr bewegende Schicksale

Von: Anke

29.04.2019

Nach der Wende geht es mit Fabian Krüger bergab, er wird arbeitslos, sein Kind stirbt, seine Ehe scheitert, inzwischen gibt er sich dem Alkoholismus hin. Seine Geschichte wird in 2 Zeitsträngen erzählt: die goldene Zeit vor der Wende zu DDR-Zeiten und der fortwährende Abstieg danach. Parallel dazu wird die Geschichte seiner Frau geschildert, sowie von einigen anderen Charakteren in Marzahn, jeder mit seiner eigenen Geschichte. Da Christiane Tramitz zur Recherche für diesen Roman selbst für einige Monate in die Plattenbausiedlung nach Marzahn gezogen ist, wirken die Charaktere sehr authentisch und facettenreich und gleichzeitig beschreibt sie die beklemmende Atmosphäre so detailliert, dass die Siedlung und die Menschen vor dem geistigen Auge lebendig werden. Besonders gut hat mir nicht nur gefallen, dass der Roman auf wahren Begebenhaiten beruht, sondern dass in all der Tristesse immer noch Hoffnung durchblickt wie ein Sonnenstrahl durch dichte Wolken. Das Buch ist für mich sehr emotional, teilweise muss man schwer schlucken und es kurz zur Seite legen. Meine Lieblingspersonen jedoch, die real existierenden Ordensschwestern, zeigen, dass man trotz allem seine Lebensfreude nicht verlieren muss oder eher wiederfinden kann und Hilfe, Freundschaft und Unterstützung manchmal aus Richtungen kommt, mit denen man nicht rechnet. Schön, dass es solche selbstlosen Menschen gibt. Mich hat das Buch emotional sehr berührt und nachdenklich gemacht. Unbedingt lesen!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.