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Rezensionen zu
Ingenieure des Chaos

Giuliano da Empoli

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Giuliano da Empoli ist italienischer Herkunft, daher liegt der Schwerpunkt auf Italien mit der Fünf-Sterne-Bewegung - während das Konterfei Trumps auf den Titel anderes vermuten lässt. Im Vorwort vergleicht er die populistische Politik mit dem Karneval von Venedig, welcher in seinem Ursprung auch dazu gedacht war, für wenige Tage die geltenden gesellschaftlichen Regeln ausser Kraft zu setzten, so dass das Volk die Macht übernimmt. Neben Italien geht es natürlich auch um Amerika und auch über die AfD gibt es ein Kapitel, wobei da Empoli sich nicht immer an die Begrenzungen des jeweiligen Kapitels hält. Am Ende weiß man zu einen, wer die Strippenzieher hinter den erfolgreichen populistischen Politikern sind, welche medialen Plattformen sie nutzen und welcher Mechanismus dahinter steht, nämlich Aufmerksamkeit. Man versteht auch, dass das Gefühl einer demokratischen Ermächtigung nur vorgetäuscht ist, und die Wähler in gewisser Weise Opfer. Der Text strotzt an vielen Stellen nur so von Namen und Fakten, dennoch ist er in einem populärwissenschaftlichen, unterhaltsamen - wenn auch gehobenenen - Stil geschrieben. Für mich persönlich war dies eher anstrengend und ermüdend, ich bevorzuge in Sachbüchern klarere Strukturen, außerdem hatte ich keinerlei Vorkenntnisse über die italienische Politik, so dass ich bei den vielen Namen und Verstrickungen Schwierigkeiten hatte, noch durchzublicken, während mich das Kapitel über die AfD enttäuscht hat, da ich darüber viel wusste und es mir zu oberflächlich abgehandelt erschien. Insgesamt sind die Hintergründe sicher gut recherchiert und wer Interesse an den Thema hat und den Schreibstil mag, dem kann man "Ingenieure des Chaos" empfehlen, für mich war es nichts (trotz thematischem Interesse).

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Giuliano da Empoli deckt mit kritischem Blick verborgene, durch das Internet gestützte Strategiezüge auf, erklärt ihren Hergang und die Auswirkungen auf die Zielgruppe. Politische Hintergründe zu Wahlprogrammen bringen Licht ins Dunkel der gezielten Steuerung und Beeinflussung der Wählerschaft. Da Empoli beschreibt wie die Fünf-Sterne-Bewegung ihr Parteiprogramm durch kontrovers diskutierte Themen ersetzt und damit Erfolg hat, wie im Hintergrund aktive Persönlichkeiten wie Bannon und Finkelstein Feindbilder konstruieren und wie die AfD auf Facebook eine riesige Anhängerschaft aufsetzt. Es wird eine Bandbreite von Orbán bis Brexit geboten, der es teilweise an vertikaler Vertiefung fehlt. Will man mehr wissen, muss man sich mit zusätzlicher Literatur beschäftigen. Genau in dieser Zeit, sollte jedoch zum Buch gegriffen werden: Corona-Verschwörungen, George Floyd s Tod und Twiitermeister Trump machen die im Buch beschriebenen Konfliktthemen aktueller denn je. Die Lektüre eignet sich für Politikinteressierte, die skrupellos geführte Online-Kampagnen verstehen wollen. Genauso aber auch für marketing- und medienaffine Leser, die einen Blick hinter die Kulissen von medialen Wahlkämpfen wagen möchten und nicht vor informationsgespickter, kompakter Literatur zurückschrecken.

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Interessanter Inhalt, schwer zu lesen!

Von: Tobias W.

08.05.2020

Giuliano da Empolis Politikbuch „Ingenieure des Chaos“ ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Inhaltlich gibt es sehr interessante Einblicke in die großen politischen Ereignisse der letzten Jahre. Er zeigt viele Punkte auf, die mir einen neuen Einblick und damit auch einen neuen Blickwinkel zu denen Themen bieten. Zugegebenermaßen bin ich nicht sonderlich tief in den Thematiken drin, dennoch habe ich wie jeder eine Meinung zu Trump, der AfD und Co. Durch dieses Buch mehr darüber zu erfahren, wie in der modernen „neuen“ Politik verfahren wird ist deshalb zugleich lehrreich und augenöffnend. Dennoch habe ich durchweg ein Problem mit dem Buch gehabt. Das lag vor allem an zwei Punkten. Erster Punkt liegt an der für mein Geschmack sehr einseitigen Darstellung der Social Media Nutzung. Zwar erlaubt sich Herr Empoli nie direkt eine Meinung, dennoch schwingt diese klar mit. Schön wäre es für mich gewesen, wenn wenigstens eine kleine Anekdote über die positiven Effekte hereingebracht worden wäre. Der zweite Punkt, der mich störte, war der Schreibstil. Auch wenn sich das Gesagte dadurch besser anhört, bin ich kein Freund von der Verwendung vieler hochtrabender Fachwörter. Einstein sagte einst: „Klug ist jener, der Schweres einfach sagt.“ und diese Meinung vertrete ich gerne auch. Aber nicht nur die Wortwahl, auch die Satzstruktur ließ mich den Text teils nur schwer verstehen. Ein Satz, und ich vermute nicht der längste, hatte beispielsweise rund 80 Wörter, 10 Kommas und erstreckte sich auf meinem Kindle in kleinster Schriftgröße über 10 Zeilen. Schwer da sich noch an den Anfang zu erinnern. Rundum ist das Buch für mich solides Mittelmaß. Es ist inhaltlich sehr interessant und durchaus zu empfehlen, aber sprachlich hat es Schwierigkeiten und verzettelt sich oft in lange Sätze und unnötige Informationen.

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