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Rezension zu
Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht

leichtes Hörvergnügen mit sich langsam entwickelndem Kriminalfall

Von: Hannah Christina
10.10.2018

Um es gleich vorweg zu sagen: Das Hören dieses Hörbuchs ist ein leichter Genuss! Das liegt nicht zuletzt an der sehr angenehmen Stimme von Juliane Köhler, die es versteht, ihre Stimme den verschiedenen Charakteren anzupassen und so schnelle Wiedererkennung zu ermöglich - was gerade am Anfang wichtig ist, da relativ viele Personen eingeführt werden und die Zusammenhänge zwischen ihnen erst mit der Zeit deutlich werden. Die Handlung ist zu Beginn sehr fesselnd, da im Prolog bereits der Mord an dem Opfer Florence Shore angedeutet wird. Allerdings dauert es dann etwas, bis die (nützlichen) Hinweise sich verdichten, sodass es in der Anfangsphase der Handlung manche Längen gibt. Hier geht es stärker darum, die Protagonistin Louisa vorzustellen, die aus ärmsten Familienverhältnissen auszubrechen sucht und so schließlich als Anstandsdame in der edlen Familie Mitford angestellt wird. Durch den Titel hätte ich hier erwartet, dass die 6 Schwestern eine zentrale Rolle einnehmen - was sie allerdings nicht wirklich tun. Einzig die älteste Tochter Nancy wird zu einer Vertrauten Louisas und beide geraten mehr und mehr in den Kriminalfall um den Tod von Florence Shore, zunächst nur aus neugierigem Interesse, mit der Zeit zunehmend auch durch Verbindungen zu Zeugen. Das Opfer Florence Shore ist, obwohl sie (außer im Prolog) keine handelnde Figur ist, da sie schon zu Beginn ermordet wird, eine meiner Lieblingsfiguren. Sie lernen wir nach und nach durch Briefe kennen, die sie in der Vergangenheit aus dem Krieg geschickt hat, in dem sie als Krankenschwester dient. Das erzählerische Mittel, diese Briefe nach und nach parallel zum Handlungsverlauf einzustreuen, ist äußerst gelungen, da man so das Opfer immer besser kennenlernt und die Handlung zunehmend vom Opfer selbst beeinflusst wird. Einen Kritikpunkt (neben dem ungünstig gewählten Titel) habe ich noch: Es gibt nur Hauptfiguren, die so komplex gezeichnet werden, dass sie einem ans Herz wachsen, wie besonders Louisa und der sympathische Polizist Guy. Schon Nancy wirkt teilweise etwas zu flach und einseitig, doch gerade Nebenfiguren, wie die reichen Eltern Mitford und die dortigen Angestellten haben etwas Klischeehaftes an sich. Nichtsdestotrotz kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der Spaß an Kriminalfällen hat, die sich langsam entwickeln und überraschende Wendungen mit sich bringen. Wer indes hochliterarische Erzählweise (sofern sich das bei einem gekürzten Hörbuch beurteilen lässt) und komplexe Charakterstudien bevorzugt, wird unter Umständen weniger begeistert sein.

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