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Rezension zu
Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sittengemälde und Krimi

Von: glimrende
20.10.2018

ADEL & PERSONAL IN DEN GOLDENEN 20ER JAHREN Im ersten Teil der “Mitford Manor”-Reihe steht – entgegen des Titels – keine der Mitford-Schwestern im Mittelpunkt, sondern nach meinem Empfinden übernimmt Louisa Cannon den wichtigsten Part. Louisa lebt im London der 20er Jahre in einfachen Verhältnissen. Als sie vor ihrem halbseidenen Onkel fliehen muss, findet sie im noblen Herrenhaus der Mitfords eine Anstellung als Kindermädchen und Anstandsdame. Nancy, die Älteste von Louisas Schützlingen, ist vom traurigen Schicksal der ermordeten Krankenschwester Florence Nightingale Shore fasziniert. Sie will unbedingt herausfinden, wer den Mord an Board eines Zuges der Brighton Line begangen hat. Da Nancy einen freundschaftlichen Umgang mit Louisa pflegt, spannt sie auch diese für ihre “Ermittlungen” ein. Es stellt sich die Frage, ob die zwei einzuschätzen wissen, wie sehr sie mit dem Feuer spielen… SITTENGEMÄLDE & KRIMI Wie bereits eingangs erwähnt, hat mir diese Mischung aus Sittengemälde und Krimi wahnsinnig viel Spaß gemacht. Das lag zum einen daran, dass “Mitford Manor” um 1920 spielt. Ich mag diese Epoche und lese sehr gerne Bücher aus dieser Zeit (wie z.B. “Das Hotel am Drachenfels”). Außerdem hat Jessica Fellowes ihre Charaktere liebevoll gezeichnet. Entsprechend gerne begleitet man diese als Leser. An der Stelle muss ich auch die Sprecherleistung von Juliane Köhler loben. Ich habe es genossen, ihrer angenehmen Stimme zuzuhören. Insbesondere gelingt es ihr super, die einzelnen Charaktere herauszuarbeiten, ohne es mit dem Verstellen ihrer Stimme zu übertreiben. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich: manchmal hätte das Erzähltempo dynamischer sein können. Auch weiß ich nicht, ob es zur Geschichte beigetragen hat, dass sich das Buch über einen relativ langen Zeitraum erstreckt. NEUES GENRE Besonders faszinierend finde ich, dass Jessica Fellowes hier quasi ein neues Genre generiert hat. Denn sie kombiniert einen echten Mordfall und die real existierende Familie Mitford mit Fiktion. Das bedeutet, dass der Mörder von Florence Nightingale in Wahrheit nie gefunden wurde. Im Buch hingegen gibt es eine Auflösung. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung “Die Schwestern von Mitford – gefährliches Spiel”. Dort wird wieder Louisa im Fokus stehen, dieses Mal jedoch gemeinsam mit der zweitältesten Mitford-Tochter Pamela. Da ich davon ausgehe, dass in jedem der Bände der Mitford-Reihe eine andere Schwester die Hauptrolle spielen wird, bin ich besonders gespannt, wie Jessica Fellowes mit Unity und Diane Mitford verfahren wird. Diese beiden sind nämlich im echten Leben als Nazi-Anhängerinnen (und Unity aufgrund einer dubiosen Verbindung zu Adolf Hitler) bekannt. Das alles verspricht viel Spannendes.

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