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Rezension zu
Die Tochter des Uhrmachers

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kate Morton neuer wunderbarer Roman

Von: Juliane - I AM JANE
26.10.2018

Meine Meinung: Kate Morton enttäuscht einfach nie. Mit “Die Tochter des Uhrmachers” hat sie einen so verstrickten und geheimnisvollen Roman geschrieben, der mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Nachdem ich schon einige Romane von ihr gelesen habe, war mir klar, dass ich diesen Roman lesen muss. Egal worum es geht. (Tatsächlich hatte ich gar nicht den Klappentext vorher gelesen – blindes Vertrauen!) Begeistert las ich den Roman und schwups, innerhalb von drei Tagen hatte ich die 600 Seiten gelesen. Es ging einfach viel zu schnell vorbei und ich hätte gern noch 600 weitere Seiten aus der Geschichte gelesen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich eine Weile brauchte, um in die Geschichte zu kommen. Es gibt viele Charaktere, viele Handlungsorte und viele Zeitebenen. Nicht wirklich konnte ich alles zu Beginn zueinander zuordnen. Wir haben eine Ich-Erzählerin, die über allem steht und ihre Geschichte erzählt. Und dann gibt es die Geschichten derer, die mit der Ich-Erzählerin mehr oder weniger verbunden sind. So kommt es vor, dass wir Leser über 50 Seiten lang nur über eine Person und ihre Erlebnisse lesen, und dann die nächsten. Dadurch vergaß ich schnell mal das eine oder andere Detail einer vorherigen Situation. Ich befürchte, dass ich dadurch einige Zusammenhänge nicht gesehen habe. Denn ab und zu beschlich mich das Gefühl, dass ich Verknüpfungen nicht erkannte. Würde ich das Buch noch einmal lesen, würde ich mir auf jeden Fall Notizen machen um jede auch noch so kleine Verbindung zu erkennen. Doch das tut das keinen Abbruch an meiner Begeisterung für diesen Roman! Hach! Stellt euch vor, wie Herzchen in meinen Augen sind. GROßE HERZCHEN! Wir haben hier einfach wieder alles, was so typisch für einen Roman von Kate Morton ist. Geheimnisse stehen über allem! Das zentrale Thema ist ein mysteriöses Vorkommnis, geschehen vor vielen Jahren an einem … ja … verwunschenen Ort. Dieser Ort verbindet alles und wird so detailliert beschrieben, dass ich mich ihm auch schon verbunden fühlte. Generell schafft Kate Morton eine spezielle Atmosphäre und beschreibt die Gegenden so detailverliebt. Ich wünsche ich mir, dass es dieser Roman auf die große Leinwand schafft. Die Bilder wären der Wahnsinn und hach, die Geschichte eignet sich so perfekt! Wir haben das 19. Jahrhundert, das 20. und 21 Jahrhundert. Bis in die heutige Zeit erzählt Kate Morton ihre Geschichte. (Die Kostüme, die wir alle in einem Film sehen würden!) Zurück zur Story: Ich kann mich gar nicht entscheiden, bei welcher Person ich am meisten mitfieberte. So durchlief Lily eine Entwicklung, die sie mir ans Herz wachsen ließ. Ihre Geschichte ist so tragisch und romantisch. Ach, mir zerreißt es das Herz und gleichzeitig bin ich so zufrieden. Was hat Kate Morton nur angerichtet? Aber auch Ada, die aus Indien stammt und nach England ins Internat gesteckt wird, wuchs mir ans Herz. Ihre Schwierigkeiten in dem fremden Land zurecht zu kommen und mit ihrer “Andersartigkeit” Freunde zu finden. Letztlich hatten sie es alle geschafft, mich mitfühlen zu lassen. Ich hing an den Zeilen, an jedem Wort. Der Roman zeigt die geschichtlichen Hintergründe von England sehr am Rande und doch sind sie ausschlaggebend für den Ablauf der Geschichte. Auswandern nach Amerika, der erste Weltkrieg. Die Waisenkinder im 19. Jahrhundert. Wenn man hinsieht, entdeckt man so viele Details. Ich bin fasziniert von diesem Roman. Gefesselt von einer Geschichte über Menschen, die auf übernatürliche Weise mit einander verbunden sind. Die schreckliche Dinge erleben und gleichzeitig Trost spenden. Ich fühlte mich geborgen und versank in der Geschichte. Alles um mich herum habe ich vergessen, wenn ich in diesem Buch gelesen habe. Alles ausgeblendet. Mich hat der Geist des Romans in die Geschichte gezogen und teilhaben lassen an den Gefühlen und die Macht der Geheimnisse. So spitzt sich die Geschichte zu. Erst am Ende erfahren wir die Wahrheit – die mir zwischendurch doch recht irrelevant vorkam. Die Wahrheit war tragisch. Ein klassisches englisches Drama. Ich bin hingerissen! Große Klasse! Eines muss ich auf jeden Fall loswerden: Die Namensgebung. Wir haben eine Ada Lovegrove, eine Elodie Winslow, ein Edward Radcliffe und eine Lily Millington. Schauplatz ist Birchwood Manor. All das kreiert schon eine eigene Atmosphäre. Auch wenn ich nur die Namen wüsste, kämen mir schon Assoziationen in den Kopf, die genau die Geschichte widerspiegeln. Sowohl das englische als auch das deutsche Cover finde ich so unglaublich gelungen. Beide zeigen natürlich den Titel des Buches; das deutsche Cover umfasst die Geschichte sogar noch ein bisschen mehr. Allerdings: Wenn ich ehrlich bin, finde ich den Titel nicht gut gewählt. Ja, wir haben eine Tochter eines Uhrmachers und sie ist eine wichtige Person (ja, vielleicht sogar die wichtigste). ABER ich glaube, dass der Titel nicht wirklich Interesse weckt. Es geht nicht um Uhrmacher. Uhren spielen keine Rolle. Es geht um die Menschen, um die Geheimnisse. “Birchwood Manor” wär ein klasse Titel gewesen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Kate Mortons Talent ist magisch. Ihre Zeilen haben mich eingefangen, ihre Figuren wurden für mich real. Ich litt mit Ada, liebte mit Lily und forschte mit Elodie. Ein so wahnsinnig toller Roman mit so wahnsinnig vielschichtigen Frauen in den Hauptrollen. Sie alle zeigten Biss, Intelligenz und Wissbegier. Fazit Mit “Die Tochter des Uhrmachers” hat Kate Morton einen Roman geschaffen, der mich nicht so leicht loslassen wird. Eine Geschichte über die Liebe, über Geheimnisse, über Mut und Freundschaft. Über das, was zählt im Leben und wie Geschichten die Zeit überstehen. So detailreiche und sympathische Charaktere hat Kate Morton geschaffen und eine Atmosphäre, die sie zu einer Meisterin ihres Fachs macht.

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