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Rezension zu
Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.

sehnsüchtig erwartet - aber naja

Von: Julias Lesewelt
28.10.2018

In Believe Me von J.P. Delaney wartet der Autor mit einigen Twists auf, die man so als Leser nicht kommen sieht und das Ende ist eigentlich ganz gut gelungen – oder so. Grundsätzlich ist die Geschichte erstmal ganz anders als die Inhaltsangabe so andeutet. Die Aussage, dass Claire der Polizei hilft, damit nicht rauskommt was sie selbst in der Mordnacht getan hat, ist schlichtweg Blödsinn, denn diese Frage stellt sich im Buch NIE. Dadurch liest man eigentlich dann auch gleich ein ganz anderes Buch als gedacht. Schlimm ist das zwar nicht, aber ihr wisst ja wie das so ist, wenn man etwas erwartet und dann etwas ganz anderes vorgesetzt bekommt – man ist ein bisschen enttäuscht. Stilistisch ist das Buch grundsätzlich gut gelungen, wobei ich alles andere als begeistert von den Skript-Dialogen war, die zwischendurch immer mal wieder eingebaut wurden. Insgesamt ist das Buch jedoch angenehm flüssig geschrieben, wodurch zumindest das Lesen selbst recht flott vorangeht. Inhaltlich ist das schon etwas anderes. Aufgeteilt ist das Buch ja in drei Teile. Im ersten Teil gibt es erstmal jede Menge Vorgeschichte, bis es dann zum eigentlichen Mord kommt und Claire auch von der Polizei befragt wird. Dann ein Cut, drei Monate sind vergangen. Passiert ist noch nicht allzu viel. Aber es bleibt interessant, denn das Buch steuert auf die angepriesenen Ermittlungen zu. In Teil zwei kommt dann auch wie erwartet erstmal Clairs Zusammenarbeit mit der Polizei und ab hier wird es dann auch richtig spannend. Von Kapitel zu Kapitel verdichtet sich der Spannungsbogen. Bis dann kurz vor Ende dieses Teils ein Riesen-Plot-Twist daher kommt. Und dann landet man bei Teil 3. Hier war dann für mich spannungstechnisch die Luft völlig raus. Zwar ist die Frage nach dem Mörder noch immer nicht beantwortet, aber die Geschichtet driftet so dermaßen in unwichtige Details und Nebenhandlungen ab, dass es einfach nur noch langweilig ist. Oft habe ich mich hier gefragt, wie Claire nur so dumm sein kann. Aber letztlich kommt es dann irgendwann doch noch zum Showdown, der zum Teil recht vorhersehbar ist, aber dann doch noch eine Überraschung bereithält, die wieder etwas versöhnlicher stimmen soll. Da dies jedoch zu erzwungen wirkt, ist auch der Epilog in Form der letzten zwei Kapitel nur noch blaaah. Die Protagonistin Claire empfand ich anfangs als interessante und starke Persönlichkeit, dieses Bild änderte sich aber im Laufe des Buchs immer wieder. Wobei ich ab der Hälfte hautsächlich nur noch von ihr genervt war. Und dann ist da noch der Hauptverdächtige Patrick, der die meiste Zeit einfach nur farblos wirkt. Grundsätzlich wäre alles da, was ein Charakter braucht, aber irgendwie fehlt es ihm trotzdem an Tiefe wodurch er einfach nur wie ein Abziehbild eines potentiellen Bösewichts wirkt. Mein Fazit Believe Me ist ein Buch, das mit einer großartigen Grundidee beginnt und sich selbst leider ab der Hälfte ad absurdum führt. Das einzige was mich dazu brachte, es fertig zu lesen, war die Tatsache, dass ich wissen wollte wer denn nun wirklich der Mörder war. Wobei ich hier wohl einfach die letzten zwanzig Seiten hätte lesen sollen. Denn alles was zwischen Seite 217 und Seite 375 passiert ist, hätte man sich schlichtweg sparen können und stattdessen einen kürzeren, aber dafür spannenderen, Thriller erschaffen können.

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