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Rezension zu
Das Buch der vergessenen Artisten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

absolute Leseempfehlung

Von: diekleineraupe
03.11.2018

Mathis lebt als 13. Sohn eines Bohnenbauern in einem kleinen verschlafenen Dorf names Langweiler. Und so wie der Name schon sagt, passiert in diesem kleinen Dorf nichts spektakuläres. Ausser ein Wochenende im Jahr wenn der Jahrmarkt in dem Dorf seine Pforten öffnet. Es ist das grösste Ereignis für die Bewohner der kleinen verschlafenen Gegend. Durch den Jahrmarkt lernt der damals fünfzehn jährige Mathis eine ganz andere und neue bunte Welt kennen, unter anderem auch Meister Bo und seinen Durchleuchtungspapparat. Er verbringt das ganze Wochenende dort und kann an nichts anderes mehr denken. Mathis beschliesst, sein langweiliges Dorf zu verlassen und sich mit Meister Bo und den anderen Schaustellern auf eine abendteuerliche Reise zu begeben. Während seiner Reise lernt er Meta, das Kraftwunder kennen, in die er sich bis über beide Ohren verliebt. Mit Meta lebt er auch dreissig Jahre ( 1935 ) später in einer Wohnwagensiedlung am Rande von Berlin mit vielen anderen Artisten und Schaustellern. Ihre Beziehung zu einander wird immer wieder auf harte Proben gestellt, denn das Leben ist für Artisten und Schaustellern zu dieser alles andere als einfach. Auftrittsverbote werden verhängt, Bühnen werden geschlossen und immer wieder verschwinden Artisten und werden abgeholt. Mathis beschliesst, die Geschichten der Artisten aufzuschreiben, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Doch dieses Buch darf nicht in falsche Hände geraten, denn es birgt Geheimnisse, die schwere Folgen haben können. Auch für ihn und seine Lebensgefährtin Meta. Auf 755 Seiten beschreibt Vera Buck, eine von aussen wahrhaftig glitzerde und aufregende Welt, die aber für Artisten und Schausteller alles andere als glitzernd in der damaligen Zeit war. Trotz der vielen Seiten bin ich nur so durch das Buch geflogen und habe aufgrund des einfachen und sehr detailierten Schreibstil Mathis Leben miterleben dürfen. Oft habe ich das Gefühl gehabt, eine heimliche Protagonistin zu sein und neben Mathis zu stehen. Es gab aber auch viele Momente, die mich haben schlucken lassen und mir noch mal bewusst gemacht haben, wie in Deutschland um 1935 gelebt wurde, das Juden oder gar “heimatlose” eigentlich gar keine Chance auf ein freies Leben hatten, sondern Gewalt und Folter die Oberhand hatten. Das Buch basiert teilweise auf Erfindungen aber auch auf wahre Begebenheiten, denn die Autorin hat sehr viel und sehr lange für dieses Buch recherchiert. Auf zwei Zeitebenen erleben wir Meta und Mathis, wie sie sich kennen lernen, gemeinsam Leben, reisen und einige viele Hürden meistern. Während des Lesens wird einem bewusst, dass dieses Buch nicht einfach nur runtergeschrieben wurde, sondern das ganz viel Arbeit und Liebe fürs Detail dahinter steckt. Es werden einige bekannte Personen in diesem Buch genannt, beschrieben und mit eingebunden, so wie sie waren. Einige nette Personen, aber auch andere sehr böse und tyrannische Menschen. Ich bedanke mich ganz herzlich beim “Random House Verlag”, dass ich dieses Buch lesen durfte. Ich habe es als E-Book Rezensionsexemplar bekommen, aber es wird defintiv auch als Printexemplar bei mir einziehen, denn dieses Buch wird noch lange in meinen Erinnerungen sein und es ist defintiv ein Reread wert. Die Aufmachung und das Cover sind schon ein Grund, dass dieses Schmuckstück in mein Bücherregal muss. Also eine absolute Leseempfehlung von mir.

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