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Rezension zu
Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.

Was ist Lüge und was ist echt?

Von: gedankenbuecherei
15.11.2018

In diesem Thriller lernen wir zunächst Claire kennen, eine Britin, die ihren Durchbruch als Schauspielerin in Amerika herbeisehnt. Immer mehr versteht der Leser auch, dass die Schauspielerei für Claire nicht nur ein Beruf ist, sondern sich durch ihr ganzes Leben zieht. Ich konnte mir nie ganz sicher sein, ob ich es hier mit der wahren Claire zutun habe, oder ob sie wieder nur eine Show hinlegt. Diesen Aspekt fand ich schon äußerst spannend, dennoch auch sehr verwirrend. Claire studiert an einer renommierten Schauspielschule und verdient ihr Geld durch einen sehr zweifelhaften Nebenjob. Sie wird von Frauen engagiert, ihre Ehemänner zu verführen und ihnen damit Beweise für ihre Untreue zu liefern. So wird sie auch von einer Ehefrau engagiert, deren Mann sich allerdings nicht auf Claire einlässt. Am nächsten Tag ist diese Frau tot und somit beginnt die Suche nach dem Mörder. Die Polizei setzt Claire auf den Ehemann der Toten an. Doch je näher Claire Patrick kommt, desto mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen und ist fasziniert von ihm. Claires Gefühle und ihre Absichten waren zu keiner Zeit durchschaubar, was auch einen großen Reiz an diesem Thriller ausgemacht hat. Die ständige Frage nach Claires wahrem Ich war sehr irreführend. Ich wurde aus der Protagonistin nicht schlau. Claire hatte ein beinahe krankhaftes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und war meiner Meinung nach, eine sehr instabile Persönlichkeit. Dennoch konnte ich nicht genau ausmachen, ob sie das ganze so spielt, oder ob sie tatsächlich so ist. Das alles hat ihrem Charakter aber eine gewisse Tiefe verliehen, die ich bei Psychothrillern so eher selten erlebt habe. Ich hatte ständig das Gefühl, ihre Fassade sei nun gefallen und im nächsten Kapitel wurde ich dann trotzdem wieder überrascht und vom Gegenteil überzeugt. Das Spiel mit verschiedenen Identitäten war von daher ein äußerst wichtiges Element in diesem Roman. Das findet sich auch bei Patrick Fogler wieder. Auch aus ihm wurde man nicht so ganz schlau, immer wieder habe ich ihn verdächtigt, dann wieder doch nicht. Das alles war sehr authentisch dargestellt. Auch Charles Baudelaire, ein französischer Schrifsteller des 19. Jahrhunderts, bildet ein wichtiges Element des Romans. Auch das hat mir unglaublich gut gefallen, weil auch dieser Punkt dem Roman eine gewisse Tiefe gegeben hat. Patrick war beinahe besessen von seinen Gedichten. Der Mörder seiner Ehefrau scheinbar auch. Aber muss es deswegen ein und dieselbe Person sein? Ich habe sehr lange gebraucht um dem Täter auf die Spur zu kommen. Um genau zu sein, ich habe es eigentlich erst in dem Moment erkannt, als er sich selbst zu erkennen gegeben hat. Von daher hat der Autor es perfekt verstanden, mich hinters Licht zu führen. Der Schreibstil und der Aufbau des Romans waren auch mal etwas anderes. Teilweise war der Roman wie ein Drehbuch aufgebaut, passend zum Thema der Schauspielerei. Die Kapitel waren teilweise sehr kurz, was mir auch immer wieder das Gefühl gab, dass eine gewisse Grundspannung vorhanden ist. Das einzige, was mich ein klein wenig gestört hat, waren ein paar Kleinigkeiten, die zwischendurch passiert sind, die ich aber als unnötig empfand, da sie zum Verlauf der Geschichte nicht wirklich beigetragen haben. Außerdem haben sie in mir Fragen heraufbeschwört, die am Ende natürlich unbeantwortet blieben. Manchmal hatte ich an diesen Stellen das Gefühl, der Autor wolle ein bisschen die Lücken füllen. FAZIT: Ein gelungener Thriller, der mich absolut verwirren und überraschen konnte. Die Frage nach den wahren Identitäten der Charaktere bildete hier den Kernpunkt, was mir sehr gut gefiel. Auch die große Rolle die Charles Baudelaire zu kam und wie seine Gedichte in das Geschehen eingebaut wurden, war wirklich toll. Der einzige kleine Kritikpunkt an dem Buch waren letztendlich die unbeantworteten Fragen, mit denen der Autor mich zurückließ. Trotzdem eine große Kaufempfehlung von mir!

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