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Rezension zu
Erhebung

Erheben wir uns mit! Meisterlich!

Von: Nicole Rensmann aus Remscheid
16.11.2018

Als ich den Klappentext las, dachte ich Stephen King hätte "Thinner" in eine aktuelle Handlung gepackt. Nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte, fürchtete ich, Stephen King präsentiert nun eine Alt-Herren-Story aus Castle Rock. Aber es kommt anders. Optisch ein kleines, feines Hardcover mit 143 Seiten. Zum Inhalt Scott arbeitet als Webdesigner, lebt von seiner Frau getrennt, hat eine Katze und ist übergewichtig. Das ist soweit nicht ungewöhnlich. Doch Scott hat ein Problem, er nimmt jeden Tag ein halbes Kilo ab. Das ist in jedem Fall besorgniserregend, aber wir wären nicht in einer Geschichte von Stephen King, wenn dieses Problem weitere mit sich bringen würden: Er wiegt nackt genauso viel wie angezogen, auch wenn er einen Zentner Kartoffeln mit auf die Waage stellt. Scott wird also nicht dünner, er verliert die Bodenhaftung. Er sucht Rat bei Dr. Bob, der pensionierte Arzt ist jedoch ratlos. Und da wäre noch das lesbische Pärchen - Scotts Nachbarn - deren Hunde auf seinen Rasen ... na, du weißt schon. Das möchte er gerne unterbinden. Verständlich. Dann bekommt er mit, dass Missy und Deirdre Probleme in Castle Rock haben. Sie führen ein Restaurant - vegetarisch -, doch die Einwohner meiden sie. Scott ist ein wirklich netter Typ, einer mit Herz und Courage. Er will ihnen helfen. Warum? Einfach so, sagt er selbst. Ob es ihm gelingt, was er anstellt, um Frieden in Castle Rock zu stiften und ob es ein Happy End für ihn gibt, wird an dieser Stelle nicht verraten. Langes Fazit Wow, Steve, wow, dachte ich am Ende. Was für eine großartige, kleine Geschichte, die du da rausgehauen hast. Stephen King packt in »Erhebung« mehrere gesellschaftliche Themen in eine Novelle: Homosexualität, Übergewicht, Religion, Ernährung, Vegetarismus, Oberflächlichkeit, Mobbing, Vorurteile. Kurz: Erhebung ist ein Buch über das Anders-sein und die fehlende Toleranz in unserer Gesellschaft. Ein Statement an die Gesellschaft. Stephen King erhebt sich und macht auf seine persönliche Art auf unsere gesellschaftlichen Missstände aufmerksam. Mit diesem Buch erreicht er mehr Menschen - weltweit -, als wenn er auf die Straße gegangen wäre. Ein sehr guter Schachzug. Bewundernswert nahezu! »Erhebung« ist aber auch eine wunderbare Geschichte über Mut und Freundschaft, voller Ehrlichkeit und Warmherzigkeit - denn auch das ist unsere Gesellschaft. Und während ich die letzten Zeilen schreibe, bekomme ich wieder eine Gänsehaut und mir schießen die Tränen in die Augen. Fazit »Erhebung« ist eine kleine Geschichte mit einer großen Botschaft. Hier und da habe ich genickt, geschmunzelt und am Ende geweint. Mehr geht auf 143 Seiten nicht. Großartig! Absolute Leseempfehlung! Originalrezension unter: https://www.nicole-rensmann.de/2018/11/16/rezension-erhebung-von-stephen-king-heyne-verlag/

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