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Rezension zu
Die Blutkönigin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannende Idee, besondere Umsetzung

Von: Marie
26.11.2018

Das Königreich Renthia wird nicht nur von Menschen, sondern auch von Elementargeistern bewohnt, die boshaft und listig sind. Nur bestimmte Frauen haben die Fähigkeit, die Elementare zu kontrollieren und in Schach zu halten. Diese Frauen werden zu möglichen Thronanwärterinnen ausgebildet und werden Königinnen oder sterben bei dem Versuch. Daleina ist eine dieser Frauen – seit ihr Dorf von Elementargeistern komplett zerstört wurde, möchte sie nur eines: möglichst viele Menschen beschützen können und Königin werden. Doch Daleina ist bei Weitem nicht die Mächtigste – im Gegenteil, ihre Kräfte sind nur rudimentär vorhanden. Ihr Weg als Thronanwärterin ist steinig und voller Hindernisse, doch als der Mann sie auszubilden beginnt, der von der amtierenden Königin verraten wurde, beginnt alles durcheinander zu geraten… Spannende Idee, besondere Umsetzung Liest man den Klappentext, glaubt man eigentlich schon alles zu wissen. Ein Mädchen, das Königin werden will, deren Kräfte jedoch nicht so ausgeprägt sind – garantiert werden im Laufe des Romans ungeahnte Fähigkeiten ausgelöst und Daleina wird doch noch zur mächtigsten Thronanwärterin. Kleiner Spoiler: Das wird nicht passieren. Und genau deswegen hat mir der Auftakt der Reihe um die Königinnen von Renthia auch so gut gefallen: Sarah Beth Durst beweist Mut, indem sie die Protagonistin nicht über ihre Fähigkeiten und Talente definiert, sondern über ihre Moralität und ihre Taten. Protagonistin Daleina ist nicht so stark und mächtig wie ihre Mitanwärterinnen, stattdessen wird sie für ihre rudimentär ausgebildeten Kräfte sogar belächelt. Durst übermittelt eine simple, aber wichtige Botschaft: oftmals ist nicht das, was auf dem ersten Blick als wichtig erscheint, das was tatsächlich zählt. Zugegeben: anfangs hatte ich so meine Startschwierigkeiten mit Die Blutkönigin. Die Idee hat mir von Anfang an gefallen, die Welt hat mich fasziniert, doch irgendetwas hat mir schlichtweg gefehlt. Die ersten hundert Seiten waren für mich dementsprechend schleppend, allerdings hat mich die Geschichte nach dieser Hürde gänzlich gepackt. Da Die Blutkönigin aus drei unterschiedlichen Perspektiven geschrieben ist, erhält der Leser einen vielfältigen Einblick auf verschiedenen Ebenen, was der Geschichte immer wieder eine neue Art von Spannung verleiht. Im Fokus des Geschehens steht jedoch hauptsächlich Daleina und ihr Weg als Thronanwärterin und auch hier sind die unterschiedlichen Stadien besonders schön inszeniert. Das Buch beginnt als eine Art Internatsgeschichte und entwickelt sich dann zu einem kleinen Reiseabenteuer, was mir persönlich sehr gefallen hat. Die Geschichte hat so eine spezielle Dynamik und Bewegung, was dafür sorgt, dass es immer wieder etwas neues zu entdecken gibt. Ein faszinierender Weltentwurf und ein vielseitiges Setting Eine weitere Besonderheit des Romans ist definitiv das Setting und der damit zusammenhängende Weltentwurf, den Durst skizziert. Das Königreich Renthia ist nämlich eine Art Waldkönigreich, das in den Baumkronen angesiedelt ist. Die Häuser und Schlösser befinden sich als oberhalb des Erdbodens, was definitiv mal etwas Neues ist. Hinzu kommen die Elementargeister, von denen es einige unterschiedliche Arten gibt und die vor allen Dingen jeweils spannend ausgearbeitet wurden – hier bin ich gespannt, wie Durst die Beziehung zwischen Geistern und Menschen in den kommenden Bänden entwickelt und ob da noch ein größeres Ganzes deutlich wird. In jedem Fall aber ist die Idee überraschend unverbraucht und originell und liest sich auch durchweg interessant und speziell. Neben dem Setting und dem Weltentwurf, punkten insbesondere auch die unterschiedlichen Figuren durch ihre Vielseitigkeit, was die Polyperspektive des Romans unterstreicht. Dabei ist nicht nur die Diversität der Figuren zu nennen, sondern vor allen Dingen die Tatsache, dass alle Charaktere auf ihre Art imperfekt sind und durch kleine Makel und Fehler dreidimensional und plastisch wirken. Auch die Tatsache, dass Protagonistin Daleina eine starke weibliche Heldin ist, die besonders an einem Miteinander und Zusammenarbeit interessiert ist, und sich nicht vom anderen Geschlecht von ihrem Weg abbringen lässt, hat mich gefesselt und gefreut. Sie geht ihren Weg und macht, was sie tun muss, ohne sich ablenken zu lassen, allerdings auch ohne dabei allzu hart zu wirken. Sie ist schlichtweg menschlich – eine Eigenschaft, die vielen starken Heldinnen in Büchern fehlt. Fantasyfans werden mit Die Blutkönigin sicherlich ihre Freude haben und finden in dem Auftakt der Königinnen von Renthia Reihe nicht nur ein faszinierendes Setting und eine originelle Idee, sondern auch eine starke weibliche Heldin und eine spannende Handlung. Der zweite Band Die Todeskönigin erscheint im November und handelt von einer anderen Protagonistin, da der erste Band in sich abgeschlossen ist.

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