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Rezension zu
Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.

Spannend trotz blasser Figuren

Von: Tintenhain
27.12.2018

Claires größter Traum ist es, eine erfolgreiche Schauspielerin zu sein. Dafür zieht sie von England nach New York. Sie hat großes Glück, an einer der besten Schauspielschulen angenommen zu werden. Doch wovon soll sie ohne Greencard die Gebühren zahlen? Also nimmt sie einen lukrativen Job in einer Detektei an. Per Auftrag soll sie Ehemänner der Untreue überführen. Die junge Frau kann sich hervorragend in die Rolle der Verführerin einfühlen und macht ihren Job außerordentlich gut. Kein Wunder, dass sie für einen besonders schwierigen Fall engagiert wird. Die Ehefrau von Patrick Fogler schaut sich die Schauspielerin genau an und warnt sie: „Er ist wie kein anderer Mann. Und das ist mein Ernst. Kehren Sie ihm niemals den Rücken zu. Trauen Sie ihm nicht. Versprechen Sie mir das?“ Claire ist aller Warnung zum Trotz fasziniert von dem eloquenten, gut aussehenden Mann. Eine Bedrohung kann sie ihn ihm nicht sehen. Doch am nächsten Morgen ist seine Frau tot und Claire soll helfen, ihn des Mordes zu überführen. „Believe me“ wurde bereits früher unter dem Pseudonym Tony Strong mit dem Titel „Tödliche Versuchung“ (The Decoy) veröffentlicht und floppte. Die stark überarbeitete Version nun soll an den Erfolg von „The Girl Before“ anknüpfen und weist durchaus Potenzial auf. Die Schauspielerin Claire ist eine faszinierende Frau mit einer traurigen Vergangenheit. Das Leben in Pflegefamilien nach dem Tod ihrer Eltern hat sie geprägt und sie genießt es, als Schauspielerin in andere Rollen, in andere Leben zu schlüpfen. Nichts fasziniert sie mehr als jemand anders sein zu können. Und sie hat Talent! Wie sehr sie in ihrem Leben als Schauspielerin aufgeht, sieht man auch daran, dass viele Szenen der Ich-Erzhälerin drehbuchartig geschrieben sind – so als beobachte sie sich ständig auf einer Bühne. Ein Kniff Delaneys, der deutlich macht, wie allumfassend Claires Identifikation mit der Schauspielerei ist. Die Schauspielszenen haben mir dann auch besonders viel Spaß gemacht und ich fand das Thema sehr interessant. Leider bleiben die anderen Figuren wie Gegenspieler Patrick Fogler und das Team aus Polizist Frank Durban und Profilerin Dr. Kathryn Latham in Claires Schatten zurück und wirken weitestgehend blass. Fogler wird durch seine intensive Beschäftigung mit den morbiden Werken des französischen Dichters Charles Baudelaires noch ein wenig Charakter verliehen, aber darüber hinaus, gibt es über ihn nicht viel zu sagen. Durban und Latham verschwinden plötzlich und unerwartet aus Claires Leben. „Believe me“ wartet mit einer Reihe unerwarteter Twists auf, wobei der Haupttwist nur dadurch funktioniert, dass ein ganzer Handlungsstrang ausgeblendet wird und vieles einfach nicht mehr erzählt wird. Erzählerisch ist das natürlich etwas mau. Davon abgesehen macht der Thriller aber Spaß und er hat mich über die meiste Zeit fesseln können, so dass es ein kurzweiliges Lesevergnügen mit kleinen Längen im zweiten Teil wurde. JP Delaney bleibt auf jeden Fall unter den Autoren, von denen ich auch in Zukunft gern mehr lesen möchte. © Tintenhain

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