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Rezension zu
Commissaire Le Floch und das Phantom der Rue Royale

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"nichts ist näher an einem Abgrund als ein Gipfel."

Von: Travel Without Moving
30.12.2018

"nichts ist näher an einem Abgrund als ein Gipfel." (Seite 57) Paris im Jahre 1770: Monsieur de Sartine hat Nicolas Le Floch den Personenschutz für die königliche Familie anlässlich der Heirat des Dauphins mit Marie-Antoinette übertragen. Mit einem spektakulären Feuerwerk soll die bevorstehende Vermählung gefeiert werden, und die Straßen Paris‘ sind voller Menschen und Kutschen. Durch fehlgeleitete Feierwerkskörper bricht schließlich ein Feuer aus, und es kommt zu einer Massenpanik: Menschen versuchen, durch die vollgestopften Straßen zu fliehen, werden zu Tode getrampelt oder fallen in die Seine und ertrinken. Als Nicolas, sein Assistent Bourdeau und der Wundarzt Semacgus auf dem Cimetière de la Madeleine, wo die zahlreichen Leichen der Katastrophe abgelegt wurden, den Leichnam einer jungen Frau untersuchen, fällt ihnen auf, dass ihr Hals bläuliche Abdrücke von Fingern aufweist - eine höchst eigenartige Verletzung für jemanden, der angeblich von der Menge erdrückt wurde. Und tatsächlich stellt sich bald heraus, dass die Frau erwürgt wurde und dass sie kurz zuvor ein Kind geboren hat. Ich habe die ersten beiden Bände der Commissaire Le Floch-Reihe mit großer Begeisterung gelesen und mich seitdem sehr auf den dritten Band gefreut. Diesmal hat es allerdings ein bisschen gedauert, bis mich die Geschichte wirklich gefangen genommen und überzeugt hat, auch wenn sich bereits von der ersten Seite an die typische Stimmung eingestellt hat, die einen glaubhaft ins Paris des 18. Jahrhunderts versetzt. Beim dritten Band hat es fast 200 Seiten gedauert, bis ich mich richtig in die Geschichte eingefunden hatte. Auch wenn diese ersten 200 Seiten durchaus spannend waren, waren sie meiner Meinung doch schwächer als die ersten beiden Bände der Reihe, und erst mit Nicolas‘ Einzug ins Haus des Pelzhändlers und Kürschners Charles Galaine, dem Onkel der getöteten jungen Frau, hat die Geschichte einen wohligen Grusel verbreitet, der mich ohne Unterlass weiterlesen ließ. Im Hause Galaines, wo Nicolas versucht, den Tod der Nichte näher zu erforschen, ein Motiv und einen Täter zu finden, geschehen allerlei obskure Dinge, und der Leser verbringt hier regelrecht die Tage und Nächte mit Nicolas, der nachts ein unheimliches Klopfen an der Tür hört, der tagsüber äußerst seltsame Dinge im Haus beobachtet und der nicht weiß, wem er was glauben soll. Auch wenn ich den dritten Band etwas schwächer als die ersten beiden Bücher fand, kann ich die Reihe sehr empfehlen, denn hier wird man nicht nur hervorragend unterhalten, sondern man erhält zudem tiefe Einblicke in den Alltag im Paris des 18. Jahrhunderts, bekommt vom Autor gezeigt, wie die Reichen und die Armen lebten, was sie bewegte, was ihnen Schwierigkeiten bereitete, wie die politische Situation das Leben prägte. Jean-François Parot starb am 23. Mai 2018. Auf Französisch liegen 13 Commissaire Le Floch-Bände vor. Der vierte Band der Reihe (‚Commissaire Le Floch und das Gift der Liebe‘) erscheint am 24. Juni 2019 bei Blessing. Dies sind die bereits erschienenen Bücher der Reihe: Die Welt des Commissaire Le Floch (kostenloses Ebook) 1. Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel 2. Commissaire Le Floch und der Brunnen der Toten 3. Commissaire Le Floch und das Phantom der Rue Royale Jean-François Parot: Commissaire Le Floch und das Phantom der Rue Royale. Aus dem Französischen von Michael von Killisch-Horn. Blessing, 2018, 448 Seiten; 17 Euro.

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