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Rezension zu
Krone und Blut

Low macht schottische Geschichte lebendig

Von: Hirilvorgul
24.03.2015

Inhalt: Die Rebellion ist niedergeschlagen. William Wallace hat nach der Niederlage bei Falkirk das Land verlassen. Sein Kopf ist Gold wert. Edward I. regiert noch immer das Land. Die Schotten sind des Krieges und des Kämpfens müde und sehnen sich nach Frieden, nach Familie, nach Normalität. Und so ist es kein Wunder, dass die Rebellen immer weniger Anhänger finden. Als Wallace ins Land zurückkehrt, wird er verraten und an Longshanks ausgeliefert. Auf grausame Weise hingerichtet soll er als abschreckendes Beispiel dienen. Doch Robert Bruce gibt nicht auf. Zwar hatte auch er Edward I. die Treue geschworen, doch insgeheim verhandelt er mit den einflussreichen Clans und schmiedet Bündnisse. 1306 lässt er sich in Scone zum König krönen. Doch kann er dem gebeutelten Land den Frieden bringen? Meine Meinung: Dieser 2. Teil der Königskriege-Trilogie spielt in den düsteren Jahren zwischen der Niederlage bei Falkirk und dem Tod von Edward Longshanks. Es sind Jahre voller Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Trauer. Viele Schotten fanden den Tod, sind geächtet, enteignet und noch immer unter englischer Herrschaft. Die historischen Fakten sind weitgehend bekannt. Doch wie schon in Teil 1 erzählt Robert Low die Geschichte der Großen aus der Sicht eines Unbekannten, wenn auch nicht Unbedeutenden. Sir Henry Sientcler von Herdmanston, genannt Hal, ist zwar eine erfundene Person, aber dadurch, dass der Autor ihn an die Seite von Bruce stellt, gibt er dem Leser die Möglichkeit, die Geschichte mit anderen Augen, aus einer anderen Sicht zu sehen. Er vermittelt Zweifel, Ängste und Trauer, aber auch immer wieder kurze Momente von Hoffnung und Liebe. Auch in diesem Band finden Schlachten statt, aber sie stehen nicht im Mittelpunkt der Handlung. Dort finden wir die Menschen, die sich um Robert Bruce scharen (oder auch scharen müssen, weil ihnen sonst gar nichts mehr bleibt), ihre Taten und Beweggründe. Die Stimmung des Buches ist düster, so wie die Stimmung damals wohl in ganz Schottland war. Aber es gab in diesen 3 Jahren wohl auch wenig Grund zur Freude. Mir hat dieser zweite Teil dennoch ebenso gut gefallen, wie Teil 1 und ich warte schon mit Spannung auf Teil 3. Freunden schottischer Geschichte, für die die Unabhängigkeitskriege nicht von blaugesichtigen Kämpfern im Kilt geschlagen wurden, sondern die an den wahren Helden interessiert sind, lege ich diese Bücher wärmstens ans Herz. Fazit: Düster, verlustreich, hoffnungslos – eins der dunkelsten Kapitel schottischer Geschichte wird lebendig.

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