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Rezension zu
Die Tochter der Hexe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sehr realistische Geschichte eines Hexenlebens

Von: Buchperlenblog
06.03.2019

Auf diese Geschichte war ich unglaublich gespannt. Das Hexenthema ist immer wieder aufs neue faszinierend, zumindest, wenn es gut umgesetzt wird. Ist es besetzt mit Klischees? Ist es altbacken? Stehen runzelige Frauen mit krummen Nasen vor ihrem eisernen Kessel und werfen Krötenaugen und Spinnenbeine in eine wabernde Suppe, von der man besser nicht probieren möchte? Das hat sicher alles seine Relevanz an anderen Stellen, in dieser Geschichte jedoch nicht. Vielmehr lernen wir Elizabeth kennen, eine Frau in den Fünfzigern, dem Aussehen nach. Doch sie ist bedeutend älter. Sie lässt sich in einem kleinen Städtchen nieder, hier in der Nähe hat sie schon einmal gewohnt. Vor dreihundertvierundachtzig Jahren. Denn Elizabeth ist eine Hexe. In der neugierigen Tegan sieht sie endlich jemanden, dem sie sich anvertrauen kann. Und Schritt für Schritt erzählt sie der jungen Frau die Etappen ihres Lebens. Dieses beginnt im 17. Jahrhundert. Die Pest geht um und rafft viele Menschen dahin. Auch Bess‘ Familie bleibt nicht verschont, erst trifft es ihren Bruder, dann ihre Schwester und ihren Vater, dann sie selbst. Doch ihre Mutter will ihr letztes Kind nicht auch noch verlieren und lässt sich so auf de dunklen Mächte ein. Dieser Frevel bleibt jedoch nicht lang unbemerkt und so ereilt die Mutter ein grausiges Schicksal. Und Bess‘ Geschichte beginnt. Das Buch gliedert sich in vier Zeitetappen, 17. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Zeit des ersten Weltkrieges und heute. Dabei schafft es Paula Brackston einer jeden Zeit einen besonderen Zauber zu verleihen, der mitreißt und in sich glaubhaft wirkt. Wahre Ereignisse werden in Elizabeths Leben eingewoben und machen die Geschichten greifbar. Immer präsent: Der Kampf um das Leben, die Liebe, die Selbstbestimmung. Wer will ich sein? Elizabeth setzt ihre Kräfte nur ein, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Das machte sie mir sehr sympathisch, auch wenn ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob ich in ihrer Situation ähnlich gehandelt hätte. Fokus dabei bleibt immer das Versteckspiel vor Gideon, dem Hexenmeister, der sie einst zu seiner Gefährtin auserkoren hat und dem sie seither immer wieder entwischt. Der Schreibstil ist sehr angenehm, nie überladen und doch detailreich, so dass ich in alle Etappen vollends eintauchen konnte. Dabei blieb mir die Zeit des Krieges am meisten im Herzen zurück, so realistisch wurden die Schrecken dieser Zeit geschildert. Fazit Ein Buch, das mit einer sehr realistischen Darstellung einer Hexe aufwarten kann, das ohne große Klischees auskommt und vor allem von dem Kampf ums eigene (Über-)Leben erzählt. Mehr historisch denn fantastisch und dabei auf eigene Art ein erfrischendes Buch über das Dasein als Hexe.

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