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Rezension zu
Iskari - Die gefangene Königin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine solide Fortsetzung

Von: Zeilenwanderer
07.03.2019

Ihr Lieben, sieben Wochen lang an einem Buch zu lesen, passiert mir persönlich nicht häufig. In der Regel lese ich wenige Tage bis zwei Wochen an einem Buch. Es kommt immer darauf an, wie spannend das Buch ist und ob ich ein anderes Buch parallel lese. Wenn ich ein Buch parallel zu einem anderen lese, ist es meistens so, dass sich ein Favorit herauskristallisiert. Ein Buch, das ich dem anderen ganz klar vorziehe. Nun habe ich sechs Bücher beendet, während ich Iskari: Die gefangene Königin gelesen habe. Ich habe tatsächlich sieben Wochen für diesen Roman gebraucht. Aber gut, nun habe ich ihn beendet und eine Rezension verfasst. Viel Spaß mit der Buchbesprechung. Mein Text in der Einleitung spricht Bände, oder? Der zweite Band der Iskari Trilogie von Kristen Ciccarelli konnte mich nicht ganz abholen. Der Schreibstil ist wie gewohnt großartig. Majestätisch, emotional und die Art von Schreibstil, die dem Leser eine Gänsehaut verpasst. Auch die Figuren mochte ich gerne. Ich war zwar etwas enttäuscht, dass nicht mehr Asha die Protagonistin der Geschichte ist, aber Roa war mir auch sympathisch. Allerdings hatte ich Probleme mit der Handlung. Zwar verfolgte ich sie relativ gespannt, aber sie konnte mich nicht so begeistern wie die des ersten Teils. Wie bereits erwähnt geht es in diesem Band nicht mehr vorrangig um Asha und Torwin und ich komme nicht umher, nochmal zu betonen, wie schade ich es finde. Ich mag Asha und Torwin so sehr. Ich mochte ihre liebevollen Charaktereigenschaften, ihre Entwicklungen und die zarte Liebe, die zwischen den beiden wächst. Mit Roa hat man einen ganz anderen Typ Charakter als Hauptfigur. Roa ist eine starke Persönlichkeit, auch wenn sie das selbst nicht immer so sieht. Sie hat vor Jahren ihre Schwester Essie verloren, die sie nun in Form eines Falken begleitet. Diese Idee finde ich klasse, aber für mich stand die Beziehung von Roa und Essie mitunter zu sehr im Vordergrund. Nicht dass die Geschichte nicht interessant ist, aber ich mochte nicht, dass Roa sich immer negativ mit Essie vergleicht und dennoch alles für sie opfern würde. Mir war es manchmal einfach etwas zu viel des Guten. Ich mag es einfach nicht, wenn sich Menschen selbst schlecht reden und sich anhand anderer definieren – bei Roa hatte ich diesen Eindruck. Die Nebenfiguren in Iskari: Die gefangene Königin haben mir sehr gut gefallen. Wie im ersten Band der Trilogie gibt es eine überschaubare Anzahl an Nebenfiguren und Bösewichten, die gut ausgearbeitet sind und die man einfach zuordnen kann. Dax ist eine Figur, die ich nicht recht einzuordnen weiß. Er kommt schon regelmäßig vor, aber ich würde ihn trotzdem nicht als Hauptfigur kategorisieren, daher ist er jetzt in diesem Absatz zu finden. Aus Dax wurde ich lange Zeit nicht wirklich schlau. In Der Sturm naht fand ich ihn faszinierend und er konnte mich schnell von sich überzeugen. In Die gefangene Königin war das anders. Manchmal hatte es den Eindruck als sei er ein Ochse, so dämlich verhält er sich. Manchmal ist es das genaue Gegenteil. Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm. Oft hatte ich das Gefühl, dass er sich als etwas ausgibt – eine Person, die ganz anders ist als die, die wir in Der Sturm naht kennengelernt haben. Wirklich gut gefallen haben mir die weiteren Figuren wie Safira, die wir bereits aus dem ersten Band kennen, und auch Roas Freundin Lirabella. Zu einem späteren Zeitpunkt treffen wir auch auf weitere Figuren des ersten Bandes: Asha und Torwin. Endlich! Ich habe wirklich so lange auf sie gewartet und es war schön, ihren wundervollen Charakteren wieder zu begegnen. Mir sind die beiden einfach viel sympathischer als Dax und Roa es in dieser Geschichte sind. Mich konnten im ersten Band der Trilogie die Handlung und die Authentizität überzeugen. Auch in Die gefangene Königin ist das Buch aus zwei Zeitsträngen erzählt. So erfahren Leser, wieso Roa Dax verabscheut und was mit ihrer Schwester Essie passiert ist. Die Erzählung aus Roas Vergangenheit hat mir dabei weitaus mehr gefallen als die der Gegenwart. Ich hatte den Eindruck, dass es ein nicht endendes Hin und Her zwischen Roa und Dax ist, dass sich Roa auf ihrer Mission – wie im ersten Teil Asha nähert sich Roa Schritt für Schritt einem Ziel, das erst nach und nach Formen und Farbe annimmt – im Kreis dreht und sich generell zu sehr mit kleinen Problemen auseinandergesetzt wird. Schade fand ich auch, dass die Drachen, die ich im ersten Band so bewunderte, in Die gefangene Königin eine wesentlich kleinere Rolle spielen. Stattdessen setzt das Buch seinen Fokus auf Roa und ihr Gefühlsleben. Sie hat sehr mit ihrer Heirat zu Dax zu kämpfen, denn er ist immerhin die Person, die sie für den Tod ihrer Schwester verantwortlich macht. Ist es möglich, mit so einer Person zusammenzuleben? Roa entscheidet mal mit ihrem Herzen, mal mit ihrem Verstand, was ich interessant zu verfolgen fand. Dennoch blieb die Handlung für mich etwas auf der Strecke, wenn ich Die gefangene Königin mit Der Sturm naht vergleiche. Kristen Ciccarelli ist für mich eine der stärksten Autorinnen, was den Ausdruck betrifft. Sie schreibt so, wie ich es mag. Einerseits schreibt sie sehr anschaulich und sachlich, gleichzeitig ist sie aber auch sehr emotional in der Wahl ihrer Worte und sie kriegt es hin, ihrer Geschichte eine majestätische Aura anzulegen. Manchmal wissen Lesen durch den Schreibstil mehr als die Charaktere selbst, was ich immer sehr gerne mag. Ein großartig verfasster Roman, der mich leider nicht so sehr in seinen Bann ziehen konnte. Für mich hinkt Die gefangene Königin mit Plot und Figuren etwas hinterher. Ich habe zudem die Drachen vermisst, die mich im ersten Band der Trilogie so sehr begeisterten.

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