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Rezension zu
Die Feenjägerin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

[Gelesen] Die Feenjägerin von Elizabeth May (The Falconer #1)

Von: Lisa
30.03.2015

Die Voraussetzungen für meine gemeinsame Zeit mit Die Feenjägerin waren perfekt. Der Klappentext las sich toll, das Thema versprach Spannung und die bisherigen positiven Meinungen der englischen Buchblogger hatten mich mehr als nur neugierig gemacht. Ich war bereit dieses Buch zu lieben und fragte es mir deshalb beim Bloggerportal an. Doch leider sollte das mit mir und der Feenjägerin Aileana nichts werden... Ich fange mit einem, zugebenermaßen blöden, aber bildhaftem Vergleich an. Kennt ihr die Serie Cobra 11? Das fliegen für gewöhnlich in den ersten zehn Minuten so viele Autos in die Luft, dass man irgendwann nicht mehr mitzählen kann. In Die Feenjägerin passiert etwas Ähnliches: Schon von Anfang an geht es ziemlich rasant zu und es dauert nicht lange, bis die ersten Feen von der Protagonistin umgebracht werden und dann noch mehr und noch mehr... an sich ja kein Problem für ein Buch mit dem Titel Die Feenjägerin, aber es ist leider so, dass außer dem Töten von Feen nicht wirklich viel passiert. Die Handlung wechselt mehr oder weniger immer Zwischen Ailleanas Geselltschafts- und Nachtleben, die unterschiedlich sind wie Tag und Nacht. Das eine mag unsere Protagonistin überhaupt nicht, das andere bereitet ihr Aufregung und Freude. So wird immer abwechselnd über diese beiden Leben berichtet, in denen immer wieder dasselbe passiert. Viel Abwechslung ist nicht wirklich drin. Das fand ich sehr schade, da man viel mehr hätte draus machen können. Am Anfang wird bereits auf eine Gefahr hingewiesen, die ich aber zwischenzeitlich total aus den Augen verloren habe, weil es einfach nicht vorangeht. Außer Feen-Abschlachten und dass Aileana vom Gesellschatfsleben genervt ist, passiert echt nicht viel. Aber optimistisch wie ich war, habe ich natürlich trotzdem weitergelesen und am Ende war ich dann... nein, dazu später. Erst mal sollte ich sagen, dass ich Aileana und da Setting gut fand. Sie ist eine starke Protagonistin, deren Gedanken ich sehr interessant fand und die mir trotz ein paar ihrer Macken gut gefallen hat. Manchmal war sie etwas anstrengend, aber sie entwickelt sich im Laufe des Buches wirklich gut und ich glaube, aus ihr könnte noch eine richtig tolle Protagonistin werden. Auch das Setting, gemischt aus viktorianisch und Steampunk, verwoben mit den Feen, fand ich klasse. Das ist mal was neues und bringt frischen Wind in das Genre. Neben Aileana gibt es noch zwei wichtige andere Charaktere im Buch. Da wäre zum einen Kiaran, der so mysteriös und unnahbar ist wie man es mittlerweile schon von solchen feenartigen Wesen in Büchern gewohnt ist, die eine Rolle in einem Liebesdreieck spielen. Für mich blieb er leider blass und ohne Charakter. Natürlich hat auch er seine emotionalen Momente, aber die haben mich leider kalt gelassen, weil er mir einfach zu glatt war. Ich verstehe gut, wieso viele andere ihn so toll finden, aber ich bin mittlerweile kein Fan mehr von solchen Stereotypen. Dann wäre da noch ein anderer junger Mann, der ab einem gewissen Punkt auch eine wichtige Rolle für Aileana spielt. Zwar kommt es zwischen den beiden (noch) nicht zu überaus romantischen Interaktionen, aber er ist sich mit Kiaran dann doch nicht grün und die beiden haben ihre eifersüchtigen Momente. Diese Person hat mir jedoch viel besser gefallen als Kiaran und ich fand es schade, dass er nicht so viel eingebunden wurde dieser. Demenstsprechend war die Liebesgeschichte, wenn man sie so nenne möchte, nicht meins. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass die Liebesbeziehungen in diesem Buch keine wirklich große Rolle spielen. Dennoch war eine Andeutung da, die mir nicht so gut gefallen hat. Kommen wir also nun zu dem Punkt, der mich am allermeisten gestört hat: Das Ende. Wie oben schon geschrieben habe ich Die Feenjägerin mit optimistischen Gedanken zu ende gelesen, weil ich der festen Überzeugung war, dass das Ende richtig gut wird, wenn das Potenzial des Konfliktes denn ausgeschöpft wird. Es war dann aber leider doch ganz anders als gedacht. Da lese ich den Höhepunkt, fiebere mit Aileana dem Ende entgegen, es kommt zum absoluten "worst-case" und dann... ist schluss. Zack, einfach mal am Höhepunkt aufgehört. Keine Hinweise auf den weiteren Verlauf, oder was dieser "worst-case" Fall denn nun ausgelöst hat. Cliffhanger in allen Ehren, aber ich "kämpfe" mich nicht durch 400 Seiten, um dann am Ende mit so einem abgehackten Ende abgespeist zu werden. Ich erwarte mir von einem ersten Band aus einer Trilogie/Reihe, dass er zumindest den darin enthaltennen Konflikt zu einem gewissen Grade auflöst und ein Ende enthält, das mir noch einen Ausblick auf das gibt, was da kommen wird. Damit ich nicht nur weiterlese, damit ich überhaupt etwas erklärt bekomme, sondern damit ich mich anhand der Andeutungen entscheiden kann, ob das Kommende sich immer noch interessant für mich anhört. Natürlich könnte man argumentieren, dass das ja alles im Buch bereits angedeutet wurde und man es sich selbst denken könnte, aber das reicht mir persönlich nicht. Nach all dem, was im Hauptteil des Buches eben nicht passiert ist, hätte ich mir zumindest ein besseres Ende gewünscht. Da hätte man sonst auch gleich den Mittelteil dramatisch kürzen und den zweiten Teil mit in das Buch packen können. Für mich war es insgesamt einfach kein runder Abschluss. Man kann mir da eine Abneigung gegen diese Art Cliffhanger vorwerfen, oder meine Unfähigkeit weiterzudenken, aber mir persönlich hat der Aufbau des Buches nicht gefallen. Zu viel unnötiges am Anfang, zu wenig am Ende. Ich finde das persönlich auch sehr schade, weil die Reihe viel Potenzial hat! Aileana ist an sich schon eine toughe Protagonistin, die aber auch noch viel zu lernen hat. Ich mochte sie, trotz dessen, dass sie manchmal etwas naiv und dickköpfig ist. Es ist noch sehr viel Raum für ihre Entwicklung da, die die Autorin hoffentlich noch ausnutzt. Auch das Thema mit den Feen und den Falknerinnen (wie Aileana) hat noch so viel mehr zu bieten als das, was in diesem ersten Band vorkommt. Aber wenn ich eine Reihe mögen soll, dann müssen mir alle Bände gefallen und nicht nur einer. Vielleicht ist Die Feenjägerin im Vergleich zu den noch kommenden Bänden auch der schwächste in der Reihe, aber momentan hat das Buch mir leider die Lust genommen, noch weiterzulesen. Wie ihr vielleicht merkt hadere ich selbst etwas mit mir. Einerseits finde ich die Idee so toll, andererseits hat mir die Umsetzung leider nicht gefallen. Vielleicht bin ich zu pingelig, vielleicht aber auch nicht. Meiner Meinung nach war das aber kein gelungener erster Band. Wenn jemand nach dem zweiten Band aber sagt: "Lisa, der ist viel, viel besser als Band 1", bin ich gerne bereit, es noch einmal mit der Reihe zu probieren. Momentan steht mir aber nicht der Sinn danach. Dafür war ich leider zu enttäuscht. Fazit Die Feenjägerin hat mich 400 Seiten lang nicht wirklich abwechlsungsreich unterhalten und mich mit dem Ende dann leider total enttäuscht. Die Idee, das Setting und die Protagonistin sind toll, aber die Umsetzung mit einem viel zu ausschweifenden Mittelteil und einem abgehackten Ende waren leider nicht meins, was ich wirklich bedaure, das ich große Hoffnungen hatte.

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