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Rezension zu
Kaffee und Zigaretten

Über das Leben, an sich

Von: ulrike rabe
08.04.2019

Ferdinand von Schirach ist Anwalt, Schriftsteller, Denker. Er ist mein Lieblingsjurist unter den Schriftstellern, mein Lieblingsschriftsteller unter den Juristen. Kaffee und Zigaretten ist ein sehr persönliches Buch. Es sind nicht nur Überlegungen zu Recht, Moral und Würde, sondern viele kleine Gedankensplitter, Erinnerungen an die Kindheit und Jugend, an Begegnungen, die ich geprägt haben. Er beschreibt einen weiten Bogen von Epiktet zu Michael Haneke, von Heisenberg bis Mick Jagger. Mandanten, Kollegen, Freunde, Familie, nichts scheint schwarz oder weiß, gut oder böse. Der Autor erzählt von sehr privaten Momenten, hellen und dunklen Seiten im Leben. Aus dem „ich“ wird ein „er“, als er von einem Ereignis mit Alkohol und Schrotflinte schreibt. Ausgehend von kleinen Momentaufnahmen verknüpft er Gegenwart mit Vergangenheit, historisch, politisch, gesellschaftlich. „Mein Großvater Baldur von Schirach war damals Reichsgauleiter in Wien……Vielleicht bin auch ich aus Wut und Scham über seine Sätze und seine Taten der geworden, der ich bin.“ Ferdinand von Schirach hat die Begabung, einen mit seinen so geradlinigen und unverschnörkelten Texten ganz eigentümlich zu berühren. Er wirft ganz gekonnt eine Gedankenmaschinerie in mir an. Kaffee und Zigaretten sind die täglichen Begleiter des Autors. Ich trinke meinen Kaffee immer klein stark und schwarz. Das Leben ist nicht immer so, an sich.

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