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Rezension zu
Die Fliedertochter

Spannend, intensiv, berührend und sehr emotional

Von: Schubi aus 30826 Garbsen
14.04.2019

Für mich war es mein erster Roman von Teresa Simon. Und ich bin ganz ehrlich, es war für mich auch hauptsächlich das Cover, das mich angesprochen hat und der Klappentext. Was mich dann erwartet hat, war anders als vorgestellt. Trotzdem habe ich es nicht bereut dieses Buch gelesen zu haben, im Gegenteil. Ein Roman, der noch lange lange bei mir nachwirkt. Selten hatte ich beim Lesen eines Buches so oft Tränen in den Augen. Tief berührt, sehr emotional, sehr intensiv. Zwei Geschichten mit historischem Hintergrund. Zwei Frauen in zwei verschiedenen Zeiten und Welten und doch den gleichen Orten. Zwei so verschiedene Frauen, die man nach und nach immer besser kennenlernt. Durch den stetigen Wechsel von Luzie zu Paulina steigt die Spannung auf mehr, mehr von beiden zu erfahren. Gekonnt beendet die Autorin manche Abschnitte/Wechsel mit einem Cliffhanger, so steigt die Spannung ins Unermessliche. Und doch braucht man die Wechsel. Um durchzuatmen. Der Roman ist für mich ein Zeitzeugnis. Sehr gut recherchiert erfahren wir hier sehr viel über die Zeit der Judenverfolgung nicht nur in Berlin, sondern auch in Wien. Hier lernen wir Luzie kennen, eine so bemerkenswerte Frau, die sich trotz aller Schicksalsschläge nicht unterkriegen lassen hat. So viel Leid, so viel Trauer und Schmerz und doch auch so viel Liebe, so viel Hoffnung in ihr. Eine starke Frau, die zu keiner Zeit aufgibt, sich nicht unterkriegen lässt. Wir treffen Menschen, die sie lieben und die sie hassen. Menschen, die sie vernichten wollen, Menschen, die ihr helfen, egal ob der Gefahr, in der sie sich selber begeben. Und in der Gegenwart ist da Paulina, am Anfang noch etwas ängstlich, entwickelt sie sich. Beim Lesen des Tagebuches von Luzie entdeckt sie Wien, findet Freunde, erfährt so vieles von der Zeit, sieht die historischen Orte von damals und fühlt sich so Luzie immer näher. Beide Frauen sind sehr realistisch und menschlich dargestellt, mit kleinen Ecken und Kanten und doch so sympathisch, das man mit ihnen mitfiebert, leidet, weint, lacht und liebt. Wien, so wunderbar dargestellt, ich konnte diese Stadt bildlich vor Augen sehen. Das Wien von damals und das Wien von heute. Der Schreibstil hat mich von Anfang an eintauchen lassen, abtauchen lassen. Teresa Simon beherrscht wunderbar die bildliche Beschreibung von den Orten, den Protagonisten und der Zeit. Ich bin sofort abgetaucht in beiden Zeiten und hatte teilweise das Gefühl dabei zu sein, an der Seite von Luzie und auch an der Seite von Paulina. Ein Roman gegen das Vergessen. Eine spannende Familiengeschichte. Ein ganz ganz wundervoller berührender, emotionaler und intensiver Roman. Gut gefallen haben mir auch die tollen Rezepte am Ende des Buches, von denen ich bestimmt das eine oder andere ausprobieren werde. Dieser Roman verdient 5 Sterne und ist eine klare Leseempfehlung.

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