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Rezension zu
Ich werde fliegen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Brutal ehrlich und authentisch

Von: Helen
25.05.2019

Meine Meinung Cover und Titel: Der Titel klingt wahnsinnig poetisch und ein kleines bisschen dramatisch. Er ist passend, aber für mich irgendwie zu einfach und offensichtlich. Das Cover gefällt mir gut, das Farbkonzept ist geschickt gestaltet. Allerdings hat es für meinen Geschmack zu viele verschiedene Elemente, wodurch das Cover «auseinanderfällt». Schreibstil: Die Geschichte ist in der ersten Person Singular geschrieben. Der Schreibstil ist ganz grosse Klasse. Es ist erstaunlich, mit wie wenig Dialog das Buch auskommt. Manchmal haben wir mehrere Seiten bloss Beschreibungen und Lucys Gedanken, was zwar ungewöhnlich ist, aber ausserordentlich gut funktioniert. Lucy hat eine charakteristische Stimme, ihr Ton trifft genau meinen Geschmack. Inhalt und Charaktere: «Lucy Adler ist anders als die anderen Mädchen. Statt zu Hause vor dem Spiegel verbringt sie ihre Zeit lieber unter Jungs auf den Basketballplätzen ihrer Heimatstadt New York.» Würg. An dieser Aussage ist so vieles problematisch, dass ich gar nicht weiss, wo ich beginnen soll. Wenn ich so etwas lese, dann klingeln bei mir normalerweise jegliche Alarmglocken. Eine arrogante Protagonistin, die jedes Mädchen, das einen Schminkpinsel auch nur anschaut als dreckige Schlampe abstempelt. Trotzdem fahren sämtliche Jungs auf unsere Protagonistin ab, schliesslich ist sie auch ohne Makeup und in ihrem zugeknöpften Omakleid unwiderstehlich. Trotzdem habe ich mich entschieden, der Geschichte eine Chance zu geben. Das liegt vor allem daran, dass sie um 1993 spielt. Und damals waren die Dinge eben etwas anders und das ganze «Ich bin nicht wie andere Mädchen»-Gehabe noch nicht wirklich existent. Aber nun von vorne: Wie schon erwähnt spielt das Buch in den 90er Jahren. Ich liebe die 90er! Der Zeitpunkt ist toll gewählt, die Geschichte passt perfekt in das pulsierende, wundervolle, erschreckende New York dieser Zeit. In der Geschichte passiert eigentlich nicht viel Aussergewöhnliches. Die Autorin tut nichts anderes, als ein kleines Fenster für uns zu öffnen, wodurch wir einen Einblick in Lucys Leben bekommen. Wir folgen ihr für eine Weile und verlassen sie wieder. Aber trotzdem ist dieser Roman genial. Diese Atmosphäre die Dana Czapnik kreiert ist so einzigartig, dass mir das Buch immer wieder Gänsehaut bescherte. Wie zuvor schon erwähnt hat mich auch Lucys Leidenschaft für Basketball sehr angesprochen. Basketball nimmt einen wichtigen Teil der Geschichte ein und obwohl mir Sport eigentlich egal ist, hat Lucy es geschafft, mich davon zu überzeugen, dass Basketball ziemlich cool sein kann. Und schliesslich: Lucys und Percys Beziehung. Beste Freunde, aber Lucy sieht Percy als mehr als einen Freund. Was erstmal klischeehaft klingt, wird von der Autorin auf eine so brutal ehrliche, authentische Art beschrieben, dass man nicht anders kann, als ab und zu in Tränen auszubrechen. Fazit «Ich werde fliegen» kreiert eine einzigartige Atmosphäre. Lucys Ausdrucksweise ist brutal ehrlich und authentisch. Das Buch gräbt so tief in den Abgründen unserer Welt herum, dass ich beim Lesen immer wieder Gänsehaut bekam. Bewertung 4,5⭐ /5⭐

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