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Rezension zu
WEST

Wenig Worte mit viel Tiefgang

Von: Buchperlenblog
20.06.2019

Ein spektakulärer Fund in Kentucky heizt die Fantasie des Maultierzüchters Cy Bellmann im Jahr 1815 an. Der aus Irland stammende Mann, der mit seiner kleinen Tochter ein einfaches Leben führt, packt kurzentschlossen seine Sachen und verabschiedet sich für ein, maximal zwei Jahre von seiner Familie. Die großen Tiere, von denen die gefunden Knochen stammen, müssen noch irgendwo da draußen leben, im Westen, und wenn er dem Mississippi folgt, wird er sie schon zu Gesicht bekommen. Der Glaube an etwas Eine Reise mit ungewissem Ausgang, das ist es, was Cy Bellmann vorhat. Wir werden hineingeschleudert in diese Situation, in der schon alles feststeht. Die Sachen sind gepackt, die Hand der Tochter ein letztes Mal gedrückt. Den Maultierzüchter zieht es hinaus in die unbekannte Welt, am Mississippi entlang, die Route der Entdecker. Wie lang es wohl dauert, fragt ihn seine kleine Tochter Bess zum Abschied. Maximal zwei Jahre antwortet er ihr voller Zuversicht. Es sind nur einige tausend Meilen zu bewältigen, hin und zurück, an den fernen Bergen wird Schluss sein. So zieht er von dannen und wir begleiten abwechselnd sein Leben und das der zurückgelassenen Tochter, die älter und älter wird, während ihr Vater sich immer weiter von ihr entfernt. Dabei stellt man fest, dass Carys Davies es versteht, kein Wort zu viel auf die Seiten zu packen. Das geschnürte Päckchen enthält wenige Sachen, Dinge zum Tausch und zum Überleben. In sparsamen Ausführungen folgen wir also der Route, die Cy Bellman einst auf einer Karte betrachtete, und die auch später seine Tochter in der Bibliothek verfolgen wird. Dabei spielt der Glaube eine zentrale Rolle in der Geschichte. Der Glaube an die großartigen Tiere in der Fremde, der Glaube an die Zukunft, der Glaube an eine glückliche Heimkehr. Doch die Umstämde sind denkbar schlecht, auf Bess und ihren Vater warten Gefahren, die wohl keiner vorhergesehen hätte. Auch ein kleiner, krummbeiniger Indianer ist mit von der Partie, ein Vertriebener, der doch die beiden Schicksale miteinander verbindet und seinen Anteil daran hat. Fazit Es ist ein Abenteuerroman von poetischer Ruhe, dem kein Wort zu viel anhaftet. Geheimnisvoll und unheilschwanger schwingen sich die Worte von Zeile zu Zeile. Und bringen dabei doch eines immer wieder zum Klingen: Die Saite der Abenteuerlust in uns.

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